Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
Vom Netzwerk:
dass es bis in die Küche zu hören war, doch sie achteten nicht darauf.
    » Ja«, erwiderte Xia und schaute ihr tief in die Augen. » Du bist eine Hexe.« Seine Hände schlossen sich um ihr Gesicht. » Na und?«
    Alexandrine biss sich auf die Lippe. » Nichts. Hm. Ist okay.« Ihre Pupillen zogen sich zusammen, weiteten sich gleich wieder.
    Verdammt, er hätte besser auf sie aufpassen müssen! Sie hatte sich nicht ein einziges Mal darüber beschwert, dass er sie an diesem Abend über die Grenzen ihrer Kraft hinaus beansprucht hatte, und nun musste sie die Zeche zahlen. Sie war völlig erschöpft.
    Alexandrine setzte sich aufrecht hin, doch ihr Blick verschwamm, und sie umklammerte die Stuhllehnen. Um die Nase war sie ein bisschen grün.
    » Also, bist du nun mein Freund oder mein Bettgespiele?«, wollte sie wissen.
    » Weder noch.« Das klang schroffer, als er es beabsichtigt hatte. Aber das war schon immer sein Problem gewesen. Entweder war er gelassen oder stinksauer, dazwischen gab es für ihn nichts. » Alexandrine, ich liebe dich.«
    » Tust du nicht.«
    » Doch.«
    » Nein.«
    Xia seufzte. Vielleicht sollte er einfach jedem, der fragte, sagen, was er und Alexandrine getan hatten, und dann musste sie sehen, wie sie damit zurechtkam. » Lass uns später darüber streiten, ja? Jetzt sollten wir wieder zurück ins Wohnzimmer gehen und uns mit Nikodemus auseinandersetzen.«
    » Wozu?« Alexandrine sank wieder in sich zusammen.
    Sie hatte schon so viel seinetwegen an diesem Abend ertragen müssen, dass Xia sie eigentlich um nichts mehr bitten wollte. Aber es ließ sich nicht vermeiden.
    » Er wird nicht zulassen, dass du hierbleibst, solange bestimmte Details nicht geklärt sind. Du wirst eine Entscheidung treffen müssen.«
    Er hatte immer noch seine Arme um sie gelegt, und Alexandrine entzog sich ihm nicht. Wollte sie nicht? Konnte sie nicht?
    » Weil ich eine Hexe bin?«
    » Nein, weil du nun auch zur Sippe gehörst.« Xia legte einen Finger auf ihre Stirn und ließ sie ihn spüren. Es war keine vollständige Verbindung, gerade genug, dass Alexandrine verstand, was er meinte. Er verspürte den tiefen, heftigen Wunsch, weiterzugehen, gab ihm jedoch nicht nach. » Er wird dich fragen, ob du bereit bist, ihm Gefolgschaft zu schwören. Er kann es nicht riskieren, jemanden hierzubehalten, der nicht zu ihm gehört.«
    » Und wenn ich nicht bereit bin?«
    » Dann wirst du gehen müssen.«
    Sie zupfte an den zu langen Ärmeln seines Pullovers, zog sie über die Hände und hielt sie mit den Fingern fest. » Warum hast du es getan?«
    » Wegen Carson.«
    Alexandrine nickte. Aber sie wirkte plötzlich wachsam und ja, auch ein wenig verstimmt. War sie etwa eifersüchtig?
    » Aber sie war nicht der einzige Grund«, fuhr Xia fort. » Ich dachte, wenn irgendjemand sich den Magiern entgegenstellen kann, dann Nikodemus. Und ich wollte daran teilhaben. Magier umbringen, meine ich.« Er presste die Lippen zusammen. » Ich dachte, ich hätte eine gute Chance, dass er mich hinter Rasmus herschickt. Doch nun glaube ich, dass Nikodemus ganz andere Vorstellungen davon hat, was zu tun ist.«
    » Richtig«, sagte sie mit falscher Fröhlichkeit. » Jedermann liebt Sieger-Typen. Los, Nikodemus! Nieder mit dem Magiergeschlecht.«
    » Alexandrine, es geht hier nicht um gewinnen oder verlieren«, widersprach er, » sondern ums Überleben.« Wieder fragte er sich bang, wie es zwischen Alexandrine und ihm weitergehen mochte. » Und du musst dich nun entscheiden, auf welche Seite du dich stellen willst.«
    Sie schlang die Arme um ihren Körper. » Mein ganzes Leben lang bin ich allein gewesen. Und werde es wohl auch bleiben. Ich fürchte, das ist mir so bestimmt.«
    Etwas in Xias Brust zog sich schmerzhaft zusammen. » Alexandrine, ich werde dich nie im Stich lassen.«
    » Klar, das sagen sie alle…«, flüsterte sie.
    » Möchtest du mit mir zusammen sein? Wenn nicht…«
    » Alexandrine?« Harsh stürmte in die Küche.
    Xia spürte ihn auf eine Art und Weise, die neu für ihn war. Nun ja, Harsh hatte an Kraft gewonnen, oder? Er blickte über die Schulter hinweg zu dem Mann, den Nikodemus zu seiner rechten Hand gemacht hatte.
    » Verdammt noch mal!«, schrie Harsh, doch dann riss er sich zusammen und sagte nicht mehr ganz so laut: » Nimm deine verdammten Finger von meiner Schwester.«
    Xia beugte sich näher zu Alexandrine, als ob ihr Bruder gar nicht vorhanden wäre. » Ich kann nicht gut mit Worten umgehen«, fuhr er fort, » aber das weißt

Weitere Kostenlose Bücher