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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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Küchentisch war sogar genug Platz für eine gemütliche Ecke, in der zwei alte Sofas und ein Fernseher standen. Dorthin tappte Georgie und machte es sich mit ihrem Tee gemütlich. Die Lider wurden ihr schwer. Sie hörte Pierre zwar hereinkommen, doch sie blickte erst auf, als er direkt vor ihr stand. Seine Miene war wütend.
    „Schon gut, schon gut!“ Beschwichtigend hob sie die Hand. „Ich weiß, ich hätte deine Sachen nicht einfach nehmen sollen. Aber sie lagen in der Abstellkammer, und ich dachte, du hättest sie für die Kleidersammlung aussortiert.“ Pierre sah noch immer aus, als würde er jeden Moment explodieren. Das fand Georgie dann doch etwas übertrieben. Schließlich hatte sie sich nur ein T-Shirt von ihm geliehen. „Ich ziehe sie natürlich sofort wieder aus, wenn dir so viel an ihnen liegt.“
    „Die Sachen sind mir völlig egal, Georgie!“ Er riss sich die Krawatte vom Hals und schleuderte sie in die nächste Zimmerecke.
    „Puh, da bin ich aber froh!“ Sicher war sie sich dennoch nicht. „Ich nehme sie mit und lasse sie reinigen, dann schicke ich sie dir zurück.“
    „Ich sagte, die Sachen sind mir egal!“
    So, wie er sich anhörte, wollte sie gar nicht herausfinden, was ihn so aufregte. „Soll ich dir auch einen Kaffee machen?“
    „Kaffee?“ Er ging zum Kühlschrank und sah hinein. „Ich glaube, ich brauche etwas viel Stärkeres als Kaffee.“ Er mixte sich einen Whisky-Soda.
    Mit dem Drink setzte er sich zu ihr aufs Sofa und bedachte sie mit einem Blick, der nur unwesentlich wärmer war als die Eiswürfel in seinem Glas.
    „Gehst du eigentlich immer in fremden Wohnungen ans Telefon?“, hob er an.
    Georgie hatte die ungute Vorahnung, dass sich gleich eine Falltür unter ihr auftun würde. Sie versuchte es mit einem entschuldigenden Lächeln. „Ich weiß, es ist eine schreckliche Angewohnheit von mir. Wir haben schon seit Jahren keine Sekretärin mehr in der Schule. Als die letzte gegangen ist, haben wir beschlossen, das Geld für wichtigere Dinge auszugeben. Seitdem kommen alle Anrufe direkt im Lehrerzimmer an, und wer immer gerade dort ist, hebt ab. Deshalb gehe ich ans Telefon, ohne nachzudenken.“
    „Was wohl ziemlich genau beschreibt, wie du an alles herangehst – ohne nachzudenken. Ohne nachzudenken fabrizierst du eine lächerliche Story von uns beiden als Paar. Ohne nachzudenken tauchst du in London auf, um mich in dieses unmögliche Szenario hineinzureißen. Ohne nachzudenken greifst du nach dem Telefon. Du hast nicht den geringsten Respekt vor der Privatsphäre anderer …“
    „Ich gebe zu, mein Sinn für Konventionen lässt mich manchmal im Stich …“
    „Manchmal?!“ Den Mund bissig verzogen, sah er zu ihr hin. „Nun, dein unzuverlässiger Sinn für Konventionen hat Didi nun endgültig davon überzeugt, dass das Märchen, das du ihr aufgetischt hast, hundertprozentig wahr ist. Denn warum sonst solltest du abends um halb elf in meinem Haus sein und mein Telefon abnehmen, wenn wir nicht eine heiße Affäre haben, nicht wahr? Offenbar hast du ihr erzählt, dass wir uns regelmäßig treffen. Und dass du ihr gegenüber ein Geheimnis daraus gemacht hast, weil es noch zu frisch ist? Ich weiß zwar nicht, wann und wo diese Treffen stattgefunden haben sollten, aber ich bin sicher, du wirst es mir gleich verraten. Nicht wahr?“
    Georgies Herz sank ihr in die Hose. „An dem einen oder anderen Wochenende“, murmelte sie kleinlaut und starrte in ihre Kaffeetasse. Jetzt wünschte sie sich geradezu, dass der Boden sich unter ihr auftun würde. Noch besser wäre es, die Zeit zurückzudrehen. Bis ein paar Sekunden vor dem Moment, in dem sie ihre große Klappe viel zu weit aufgerissen hatte.
    „An dem einen oder anderen Wochenende also“, wiederholte er tonlos, und Georgie nickte.
    „Die Details habe ich ausgelassen“, murmelte sie, „nur angedeutet, dass es alles ganz aufregend sei. Ich weiß, ich hätte das nicht tun sollen. Aber deine Mutter hat geweint! Sie wünscht sich so sehr, dass wir einander näher wären. Sie fürchtet, sie könnte sterben, ohne je ihre Enkelkinder gesehen zu haben. Und sie kann mit den Frauen, die du mit nach Hause gebracht hast, nichts anfangen.“
    „Daraufhin hast du mit deinem großen Herzen beschlossen, ihr zum Trost eine faustdicke Lüge aufzutischen!“ Er konnte sich seine Mutter beim besten Willen nicht weinend vorstellen. Sie hatte nie geweint. Sie war immer voller Leben und Lachen gewesen, hatte die Leute mit ihrer strahlenden

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