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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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Persönlichkeit in ihren Bann gezogen. Ganz gleich, wie sehr er den verantwortungslosen Lebensstil seiner Eltern auch missbilligte, er musste zugeben, dass seine Mutter so etwas wie eine Stütze der Gesellschaft geworden war.
    „Ich bin nicht herzlos“, sagte er gepresst. „Ich kann sogar nachvollziehen, dass du sie trösten wolltest. Das Problem ist nur: Sie hat dir deine Story abgekauft, von A bis Z.“ Er lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen.
    „Sie muss sehr enttäuscht gewesen sein, als du ihr die Wahrheit gesagt hast“, meinte Georgie leise. „Bestimmt ist das für dich unerfreulich …“
    „ Unerfreulich? “ Er riss die Augen auf und starrte sie ungläubig an. „Es ist unerfreulich, wenn man auf wichtige Unterlagen wartet und der Kurier eine Stunde später kommt. Es ist unerfreulich, wenn man seinen Hausschlüssel verlegt hat und ihn nicht finden kann.“
    „Gut, schon klar“, fauchte Georgie. „Dann eben wütend. Passt das besser?“
    Pierre schaute sie abschätzend an. „Wie kommst du darauf, dass ich dir die unangenehme Aufgabe abgenommen hätte? Schließlich bist du diejenige, die uns dieses Durcheinander eingebrockt hat.“
    „Du hast es ihr nicht gesagt?“
    „Sie war nicht in der Verfassung.“ Er hatte seinen Drink ausgetrunken, stand auf und holte sich ein Glas Wasser. Was Georgie Zeit gab, ihre Möglichkeiten zu überdenken. Oder besser: sich der einzigen Möglichkeit zu stellen. Nämlich mit hängendem Kopf nach Hause zurückzukehren und Didi alles zu beichten. Wer auch immer behauptet hatte, ein Geständnis würde die Seele erleichtern – er hatte mit Sicherheit niemals an ein solches Szenario gedacht.
    „Verfassung?“, wiederholte sie matt. Es drängte sie danach, all das zu erfahren, was ihr die ohnehin schon schwere Aufgabe noch schwerer machen würden. Als wäre sie eine Motte, die magisch vom Licht angezogen wird.
    „Glücklich? Optimistisch? Aufgeregt wie ein Backfisch? Reicht dir das, um eine Vorstellung zu bekommen?“
    „Völlig“, erwiderte sie dumpf. „Keine Sorge. Ich werde ihr morgen alles erklären. Didi wird es verstehen. Wahrscheinlich wird sie sogar gerührt sein, dass ich so um sie besorgt war, um eine solch verrückte Geschichte zu erfinden.“ Entweder das – oder sie würde bitterlich enttäuscht sein. Aber darüber dachte Georgie im Moment lieber nicht nach.
    Pierre sprang auf und fluchte. „Wie konntest du mich nur in eine solche Situation bringen!?“ Wütend marschierte er in der Küche auf und ab. Er starrte brütend ins Leere, um seine Aufmerksamkeit dann wieder auf Georgie zu lenken.
    „Es tut mir leid. Wie oft soll ich es noch sagen? Soll ich es vielleicht hundertmal aufschreiben, als Strafarbeit?“ Georgie stand auf. „Ich sollte besser zu Bett gehen. Morgen wird ein anstrengender Tag.“
    „Setz dich hin!“
    „Wieso?“ Sie steckte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. Sie wünschte sich, sie wäre größer, kräftiger. Eine Amazone, die ihm auf Augenhöhe gegenüberstand und die ihm Respekt einflößte. Stattdessen war sie ein graziles Püppchen, kaum eins fünfundsechzig groß und gertenschlank. Pierre überragte sie bedrohlich.
    „Diese Unterhaltung ist noch nicht zu Ende.“
    „Ich wüsste nicht, was es da noch zu besprechen gibt, Pierre. Ich hab’s verbockt, und jetzt werde ich gehen und die Sache in Ordnung bringen müssen. So einfach ist das.“
    „Ich habe den Unsinn mitgemacht“, gestand er düster.
    Georgies Mund blieb offen stehen. Verdattert sah sie ihn an und ließ sich zurück aufs Sofa fallen. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf, die Arme auf der Rückenlehne abgestützt.
    „Aber warum?“, brachte sie schließlich hervor. „Du hast die letzten Stunden damit zugebracht, mir klarzumachen, weshalb du absolut nichts damit zu tun haben willst. Warum um alles in derWelt änderst du im letzten Moment deine Meinung?“
    „Zum einen bin ich kaum zu Wort gekommen. So quirlig habe ich meine Mutter nicht mehr erlebt, seit … seit mein Vater gestorben ist.“ Frustriert fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. „Du musst sehr überzeugend gewesen sein. Didi ist begeistert von unserer heimlichen Affäre! Ich verstehe einfach nicht, wieso sie sich so leicht etwas vormachen lässt. Wann sollen wir uns denn getroffen haben? Ist ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie mich in den letzten Monaten sehr viel häufiger gesehen hätte, wenn ich wirklich mit dir zusammen

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