Verfuehrt in Las Vegas
nicht gewarnt hätte. Er wartete, bis Caitlins Tränenschwall abgeklungen war. Dann fasste er sie unters Kinn und sah sie an.
„Wir werden ihn kriegen, Caitlin. Das verspreche ich dir. Ich werde nicht eher ruhen, bis wir dieses Schwein gefasst haben.”
Sie wusste, dass er die Wahrheit sprach. Mit tränenfeuchten Augen sah sie ihn an.
Graham hätte später selbst nicht zu sagen vermocht, wie es geschehen konnte. Er wusste nur, er hatte keine andere Wahl, als sie zu küssen. Langsam senkte er seine Lippen auf die ihren, und minutenlang schien die Welt stillzustehen.
Caitlin war so verstört, dass sie es geschehen ließ. Ihre Angst, ihre Verzweiflung, all diese Gefühle drohten sie zu überwältigen. Es gab nur einen stabilen Punkt auf der Welt
- Graham und seine Lippen. Sie klammerte sich an ihn, als würde ihr Leben davon abhängen.
Und Graham vergaß alles um sich herum in diesem nicht enden wollenden Kuss. Er vergaß die Vergangenheit, vergaß seinen Zorn und auch seine Verbitterung. Die alte Magie war plötzlich wieder da. Caitlin war die einzige Frau in seinem Leben, die es geschafft hatte, dass er sich wie ein junger Gott fühlte.
Wie sehr hatte er sich in all diesen Jahren nach ihr gesehnt. Jetzt erst wusste er, dass der Gedanke an sie ihn immer verfolgt hatte. Trotz seiner Ehe mit Celia hatte er sie nicht vergessen können. Und noch etwas konnte er nicht vergessen - dass Caitlin ein Traum war, dass sie für immer unerreichbar für ihn sein würde.
Als kämen sie jetzt erst wieder zur Besinnung, ließen sie einander abrupt los. Graham spürte, wie heiß sein Gesicht war. Es gelang ihm, seine Gefühle vor Caitlin zu verbergen. Aber in seinen Augen standen ganz deutlich der Hunger, das Verlangen nach ihr geschrieben.
Und Caitlin sah es.
Er bückte sich, um die Waffe aufzuheben, die bei dem Sturz zu Boden gefallen war.
„Na, hast du immer noch Hunger?” Sein Ton war kühl, fast unbeteiligt. Nichts ließ darauf schließen, dass er sie noch vor wenigen Minuten wie rasend geküsst hatte.
„Nein, ich glaube nicht”, erwiderte Caitlin mit schwacher Stimme. Langsam schüttelte sie den Staub vo n den Kleidern. Um ein Haar hätte sie wieder zu weinen begonnen, aber sie konnte die Tränen noch im letzten Moment zurückhalten. Mit einemmal fiel ihr auf, dass sie entsetzlich müde war.
Graham sah sie an. Ihre Hände zitterten noch immer. Er hätte diesen Bastard umbringen können! Aber er durfte jetzt seinen Emotionen nicht allzusehr nachgeben.
Schließlich hatte er einen Job zu erfüllen.
Sanft legte er Caitlin eine Hand auf die Schulter. „Ich glaube, es ist das beste, wenn ich dich jetzt nach Hause bringe.”
Sie wollte ihn schon abweisen, ihm sagen, dass es ihr gut ging, dass er sie ins Geschäft zurückbringen sollte. Aber das wäre eine glatte Lüge gewesen. Es ging ihr nicht gut, im Gegenteil. Sie war vollkommen erschüttert. Und verwirrt.
Abwesend fuhr sie sich mit der Hand über die Augen. Wie reagierte eigentlich jemand, der um ein Haar entführt worden wäre und dann in weniger als zehn Minuten vollständig zurück in die Vergangenheit katapultiert worden war? Sie hatte keine Ahnung. Daher nickte sie nur und sagte: „Ja, ich glaube, das ist eine gute Idee.”
Graham sah sie prüfend an. All ihr Mut, all ihre Starrköpfigkeit waren verschwunden.
Dieses Schwein hatte sie zu Tode erschreckt, soviel stand fest.
„Dann komm!” Graham nahm sie beim Arm und ging mit ihr durch den Notausgang.
Im Korridor beugte er sich nieder und hob ihre Tasche auf. Dann öffnete er die Tür, und plötzlich standen sie im Restaurant. Caitlin zuckte bei dem Lärm ein wenig zusammen, aber die Normalität beruhigte sie.
„Du musst mich nicht führen, Graham. Ich kann allein gehen”, protestierte sie.
„Ja, das weiß ich.” Graham machte keinerlei Anstalten, von ihrer Seite zu weichen.
Von nun an passe ich besser auf, schwor er sich. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge.
„Hey, Mister!” rief da plötzlich jemand.
„Ja?” Graham blickte sich um.
Vor ihm stand jemand vom Personal. Er streckte ihm grinsend eine Tüte hin, in der sich ihre Cheeseburger, die Pommes frites und die Colas befanden.
„Ich glaube, Sie haben etwas vergessen, Sir.”
„Oh, ja, danke. Vielen Dank!”
Graham nahm die Tüte entgegen, dann geleitete er Caitlin behutsam zum Wagen.
Caitlin bestand darauf, kurz im Laden vorbeizuschauen und Kerry Bescheid zu sagen.
Eigentlich wollte sie dann zumachen, aber Kerry erbot
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