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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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erfolgreichen Geschäftsfrau!
    Er klingt überrascht, dachte Caitlin. Hatte er denn schon vergessen, dass sie früher dauernd in McDonalds und Drive-In-Restaurants gefahren waren? Er war derjenige, der ihr Junkfood schmackhaft gemacht hatte. Damals hatte Graham kein Geld für teure Restaurants gehabt, und sie hatte ihn nicht beschämen wollen. Auch später war sie immer wieder dorthin zurückgekehrt, und inzwischen gehörten Hamburger zu ihren absoluten Favoriten.
    Daher erwiderte sie lächelnd: „Das verdanke ich jemandem, den du kennst.” Sie zuckte die Achseln. „Irgendwie habe ich mich dann daran gewöhnt.”
    Graham nickte unbewegt. Er wollte ihr nicht zeigen, dass ihre Anspielung auf frühere, glücklichere Zeiten ihn schwer getroffen hatte.
    „Gut, dann fahren wir eben zu ,Monty’s’.” Er gab Gas.
    Caitlin versuchte, sich während der Fahrt zu entspannen, aber es gelang ihr nicht. Der Gedanke, dass ihr jemand nach dem Leben trachtete, verstörte sie. Dazu kam noch, dass sie jetzt ausgerechnet neben dem Mann saß, den sie um alles in der Welt hatte vergessen wollen.
    Damals war ich noch ein Kind, erinnerte sie sich. Ein Kind, das sich nur von seinen Gefühlen leiten ließ. Inzwischen war das anders. Sie war eine erwachsene Frau, die sich sehr wohl zu beherrschen wusste.
    Bei „Monty’s” war es um diese Uhrzeit ziemlich voll. Graham gefiel das gar nicht. Ihm wäre ein leeres Restaurant lieber gewesen. Aber wenn Caitlin sich hier wohl fühlte, sollte es ihm recht sein.
    Als sie den Raum betreten wollten, drängte sich eine lachende Horde Teenager an ihnen vorbei. Caitlin wäre um ein Haar gestolpert. Graham hielt sie fest.
    „Bist du sicher, dass du nicht woanders hingehen möchtest?” fragte er besorgt.
    Sie schüttelte den Kopf. Plötzlich wollte sie nirgendwo anders sein als hier. Hier war sie so oft gewesen, dieser Platz besaß eine beruhigende Normalität für sie, die seit heute morgen aus ihrem Leben verschwunden zu sein schien.
    „Ganz sicher”, sagte sie fest.
    Achselzuckend folgte Graham ihr, bis sie einen Tisch gefunden hatten. Vielleicht sehe ich ja auch zu schwarz, dachte er.
    An den Wänden hingen Poster aus Filmen der vierziger Jahre. Das Restaurant war im Hollywood-Stil gehalten.
    Deshalb gefällt es ihr wahrscheinlich, überlegte Graham. Sie hatte schon immer eine Schwäche für alte Filme gehabt.
    Vielleicht helfen mir der Lärm und die vielen Menschen dabei, über das Geschehene hinwegzukommen, dachte Caitlin. Sie fühlte sich mit einemmal so schrecklich isoliert und einsam.
    „Würdest du mir bitte einen Cheeseburger mit Pommes frites und eine Cola holen?”
    bat sie Graham.
    „Und du? Was machst du solange?” wollte er wissen.
    „Mit deiner Erlaubnis werde ich schnell auf die Damentoilette gehen und mich ein wenig frisch machen”, erwiderte sie kühl. Sie fand es ja rührend, dass er sie beschützen wollte, aber seine Besorgnis ging ihr nun doch ein wenig zu weit. „Sie ist dort hinten, und du kannst nicht mitkommen, Graham.”
    Dies leuchtete ihm ein, aber die Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. „Warum kannst du das nicht später machen, wenn wir mit dem Essen fertig sind?” fragte er.
    „Graham!” Caitlin sah ihn kopfschüttelnd an. „Du klingst jetzt ein bisschen wie mein Vater! Also los, nun stell dich schon an! Sonst bekommen wir unsere Burger nie!”
    Wohl oder übel musste Graham sich fügen.
    „Und ich hätte gern eine doppelte Portion Pommes frites”, rief Caitlin ihm noch nach.
    Ich brauche nur ein paar Minuten allein, um mich wieder zu fangen, dachte Caitlin.
    Nur ein paar Minuten, dann würde sie wieder sie selbst sein.
    Die Damentoilette befand sich im hinteren Teil des Restaurants. Der Eingang wurde durch eine Drehtür markiert. Dahinter befand sich ein langer, schmaler Korridor, der nur spärlich beleuchtet war. Er bildete einen scharfen Kontrast zur hellen, lärmenden Atmosphäre des Restaurants.
    Caitlin zögerte kurz, doch dann ging sie entschlossen weiter.
    Nun stell dich nicht so an, dachte sie bei sich. Grahams Worte und ihre eigenen angeschlagenen Nerven ließen sie wahrscheinlich Gespenster sehen. Sie konnte sich doch jetzt nicht dauernd wie ein verängstigtes kleines Mädchen verhalten. Das war ja auch sonst nicht ihre Art.
    Als Caitlin die Tür zur Damentoilette aufstoßen wollte, wurde sie plötzlich unsanft von hinten gepackt. Ihre Handtasche fiel zu Boden, ihr Herz machte einen großen Satz.
    „Drehen Sie sich ja nicht um!” sagte

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