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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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sich, bis zum Feierabend zu bleiben.
    „Mach, dass du nach Hause kommst und ruh dich aus”, befahl sie Caitlin.
    Auf der Heimfahrt rief Graham sein Revier an und informierte dort über die Ereignisse. Glücklicherweise konnte er sich bis auf eine Zahl fast vollständig an das Nummernschild des Wagens erinnern. Es handelte sich anscheinend um eine kalifornische Nummer.
    Danach herrschte eine Weile Schweigen zwischen den beiden. Zuviel ging jedem durch den Kopf. Zuviel war in zu kurzer Zeit passiert.
    Graham war überrascht, dass Caitlin nicht in einem der exklusiveren Vororte von Phoenix wohnte. Ihr Haus lag am Stadtrand, dazu noch an einer ziemlich belebten Straße. Das behagte Graham ganz und gar nicht. Er rief sofort einen seiner Kollegen von der Streife an, der hin und wieder nach dem Rechten sehen sollte.
    „Vielleicht solltest du für eine Weile ins Hotel ziehen”, sagte er, nachdem das Gespräch beendet war.
    Caitlin schüttelte entschieden den Kopf. „Er wird mich nicht aus meinem Haus vertreiben, Graham.”
    Er nickte, da er ihre Gefühle gut verstehen konnte. Ja, in schwierigen Zeiten war es wichtig, ein liebevolles Heim zu haben. Deshalb war seine Mutter damals mit ihm auch ins Reservat zurückgekehrt. Dort lagen ihre Wurzeln.
    Sie stiegen aus, und Graham begleitete Caitlin bis zur Tür. Er stellte fest, dass das Haus keine Alarmanlage besaß.
    „Das solltest du bei nächstbester Gelegenheit ändern lassen”, meinte er und streckte die Hand aus. „G ib mir bitte deinen Schlüssel!”
    Ihre Finger fühlten sich noch immer ein wenig taub an, als sie nach dem Schlüssel suchte. Sie schloss die Tür auf und blickte sich suchend im Wohnzimmer um. Alles schien noch genauso zu sein, wie sie es am frühen Morgen verlassen hatte.
    Aber das stimmte nicht. In nur wenigen Stunden ist mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt worden, dachte Caitlin. Sie sah Graham nach, der sich daran machte, die anderen Zimmer zu durchsuchen.
    Und zwar in doppelter Hinsicht!

7. KAPITEL
    Graham untersuchte methodisch Zimmer um Zimmer. Es sah nicht so aus, als hätte jemand einzudringen versucht. Nichts schien verändert zu sein. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, kehrte er ins Wohnzimmer zurück.
    Caitlin stand noch immer da, wo er sie verlassen hatte.
    „Sieht nicht so aus, als wäre jemand hier gewesen”, versicherte er ihr.
    Sie zitterte am ganzen Körper. „Glaubst du … kannst du dir vorstellen, dass er versuchen wird, hier einzudringen?”
    Graham vermied es, ihr darauf eine direkte Antwort zu geben. „Was auch immer geschieht”, sagte er grimmig, „ich werde von jetzt an nicht mehr von deiner Seite weichen.”
    Fassungslos sank Caitlin aufs Sofa. „Und wie lange?”
    „So lange wie nötig.”
    Trotz ihrer gemischten Gefühle war Caitlin heilfroh, ihn in der Nähe zu haben. Aber sie wusste auch, dass dies nicht ewig so weitergehen konnte.
    „Ich hätte jetzt nichts gegen einen Cheeseburger”, verkündete Graham harmlos.
    „Ach ja, unsere Cheeseburger. Die sind inzwischen bestimmt kalt, glaubst du nicht?”
    „Das macht doch nichts.” Er war bereits dabei, seinen Burger auszupacken. Dann biss er mit Heißhunger hinein. „Ich bin nicht besonders anspruchsvoll, was Essen angeht. Ich dachte, das wüsstest du.”
    Caitlin erinnerte sich, was er ihr damals erzählt hatte. Sein Vater hatte nicht nur ihn und seine Mutter verlassen, er hatte auch noch das wenige Geld mitgenommen, das sie besaßen. Seine Mutter war mit ihm ins Reservat zurückgegangen, eine entehrte Frau.
    Sie hatten jahrelang von den Almosen von Verwandten und der staatlichen Fürsorge gelebt. Später war es ihnen dann etwas besser gegangen, aber Graham hatte diese harten Zeiten nie vergessen können.
    Sie öffnete eine Coladose. Auf Grahams Drängen hin probierte sie auch einen der Cheeseburger, aber ihr Appetit war ihr vergangen. Staunend sah sie Graham dabei zu, wie er seinen Burger verspeiste. Von den schrecklichen Ereignissen merkte man ihm nichts an.
    Ja, darin ist er wirklich gut, dachte Caitlin. Graham verstand es meisterhaft, seine Gefühle für sich zu behalten. Ganz im Gegensatz zu ihr.
    Seufzend sah sie sich im Zimmer um. Dies hier war ihr Heim, und der Gedanke, dass irgendein Fremder in ihre geheiligte Ruhe eindringen könnte, war ihr unerträglich. Um sich abzulenken, fragte sie Graham: „Wie geht es deinem Sohn? Wie heißt er noch einmal?”
    „Du meinst Jake?”
    „Ja, Jake. Sieht er dir ähnlich?”
    Graham dachte kurz nach.

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