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Verführt: Roman (German Edition)

Verführt: Roman (German Edition)

Titel: Verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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gehörte nicht zu den Dingen, gegen die eine Tasse heißer Kaffee geholfen hätte, oder eine starke Dosis Chinarinde.
    »Um Gottes willen, hör damit auf, mich so anzusehen«, schrie er. »Du bist erschöpft. Du brauchst etwas zu essen, etwas zu trinken und Schlaf. Aber wenn du mich weiter so ansiehst, muss ich Liebe mit dir machen«, kläffte er weiter. »Und zwar ganz und gar«, setzte er nach einem beruhigenden Atemzug versonnen hinzu.
    Lucys Gehör war mit einer derartigen Schärfe zurückgekehrt, dass sie die Wellen ans Ufer wispern hörte, den trillernden Ruf eines exotischen Vogels und das Pfeifen, in dem Gerards Atem ging.
    »Ich weiß etwas, das ich noch mehr brauche als all das«, sagte sie leise.
    »Gesunden Menschenverstand?«, schlug er vor.
    Sie schob den obersten Knopf von Tams Hemd durch die Knopfschlaufe. »Ein Bad.«
    Sogar ein weniger vernunftgesteuerter Mann, als Gerard es war, hätte dagegen etwas einwenden können. Gerard japste, als das Hemd von ihren Schultern glitt und die rosigen Spitzen ihrer Brüste freigab, und die blasse Haut, die der Kontrast zu den rußigen Schichten auf Armen und Hals nur noch perfekter erscheinen ließ.
    Trunken vor Verlangen, stolperte er auf sie zu. Sein erster Impuls war es, sie in die Arme zu nehmen, doch dann schöpfte er mit der hohlen Hand Wasser und ließ es auf ihre sanft gerundeten Schultern tropfen. Es lief als träges Rinnsal zwischen ihre Brüste, perlte wie flüssiger Diamant auf ihre Brustwarzen, so verlockend, dass er sich hinunterbeugte, um die Tropfen mit der Zunge fortzulecken. Lucy vergrub die Hände in sein Haar. Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen, ergab Körper und Herz seiner zärtlichen Herrschaft.
    Als der Himmel von nebligem Rosa zu Gold und schließlich zu strahlendem Blau wurde, badeten sie ihre von der Schlacht erschöpften Körper in schimmernden Kaskaden warmen Wassers. Bebend vor Lust, erforschten ihrer beiden Hände und Finger gegenseitig die süßen, verborgensten Stellen ihrer Körper.
    Gerard hatte Lucy gesagt, dass die Nächte da, wo sie hinfuhren, heiß sein würden. Aber er hatte es versäumt, sie vor der Morgendämmerung zu warnen. Seine Finger tauchten ins Wasser und glitten in sündigem Versprechen auf das, was noch kommen würde, in sie hinein und entfachten in ihrem Körper ein Feuer, das heißer war als der feurige Ball der Sonne, der langsam den Himmel hinaufstieg. Ihre Beine trieben hoch zur Wasseroberfläche und legten sich als schwerelose Einladung um seine schlanken Hüften.
    Gerard war entschlossen, ihr diesmal unendliche Vergnügungen zu bereiten, ihren köstlichen Körper nach allen Regeln der Kunst zu umwerben. Jenen wundervollen Körper, den er in der Nacht allzu gierig in Besitz genommen hatte. Das Wasser strömte von ihren aneinander geschmiegten Körpern, als er sie zum Strand trug und auf ein Lager aus warmem Sand bettete. Er stand auf und zerrte sich ungeduldig die nassen Reste seiner Kleider vom Körper, wobei seine hungrigen Augen unverwandt ihre geöffneten Lippen betrachteten. Ihre feuchte Haut war vom gleichen rosigen Ton wie die Innenseite der Muscheln, die zerbrochen zu seinen Füßen lagen.
    Lucy bekam einen trockenen Mund beim Anblick seines von der Sonne vergoldeten Körpers. Als sie einander das erste Mal geliebt hatten, hatte Gerard ihr das Vergnügen verweigert, seinen Körper zu erforschen. Jetzt, im weichen Morgenlicht, durfte sie ihn mit den Augen der Künstlerin betrachten, die die Schönheit des männlichen Körpers studierte. Einst hatte sie sich ausgemalt, unschuldig wie sie war, dass Sonnenlicht ihm zum Vorteil gereichen würde. Doch sie hätte sich nie träumen lassen, zu welch spektakulärem Vorteil.
    Als er die Socken auszog und die dicken Narbenwülste um seine Knöchel zum Vorschein kamen, keuchte Lucy unwillkürlich vor Mitleid auf. Ihre Blicke trafen einander; ihrer fragend; seiner trotzig, als rechne er damit, dass Lucy angewidert zurückschreckte. Apollo mochte seine Narben als Ehrenzeichen tragen, doch für Gerard schienen sie Inbegriff der Schande zu sein. Seine Ketten waren längst zerrissen, doch von ihren Schatten hatte er sich noch nicht befreit.
    Sie ging auf die Knie und strich mit den Spitzen ihres offenen Haars den Sand von seinen Narben und setzte ihre zärtlichen Dienste mit den Händen fort. Ihre Finger glitten seine Waden hinauf zu den muskulösen Oberschenkeln, die zart mit hellen Härchen bestäubt waren. Gerard stieß einen gebrochenen Laut aus, halb

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