Verfuehrt von einem Highlander
ihr Gewand und ihr Hemd zu dringen schien.
Die Männer leerten ihre Becher, und John Douglas schwankte auf den Füßen, als er seinen glasigen Blick auf Isobel richtete. »Du wirst schrecklich enttäuscht sein, dass du deinen Toast an die hier verschwendet hast, MacGregor. Sie ist Patrick Fergussons Schwester.«
Tristans Lächeln verschwand endlich, und Isobel schwor, dass sie ihm einen Tritt in die Kniekehle verpassen würde, sollte er etwas Rüdes über ihren Bruder sagen. Zur Hölle mit den Konsequenzen!
»Patrick Fergusson, sagst du?« Tristan warf den beiden Kerlen einen besorgten Blick zu und wich einen Schritt von ihr zurück. »Meine Güte, Douglas, du hast mehr Courage als ich, wenn du so mit der Schwester dieses Bastards umspringst.«
Douglas lachte, aber als er sprach, klang seine Stimme gedämpft beunruhigt. »Warum sagst du das?«
»Hast du nicht gehört, was ihr Bruder mit Jamie Mackenzie gemacht hat, nachdem der arme Junge versucht hatte, sie zu küssen?«
Wer um alles in der Welt war Jamie Mackenzie?
»Du weißt, dass wir MacGregors vor niemandem Angst haben«, redete Tristan weiter und schaute sich dabei um, als rechnete er damit, dass Patrick jeden Moment aus der Menge auftauchen würde, »doch nachdem Fergusson seine Axt gegen zehn Mackenzies geschwungen hat, als sie geschlafen haben …«
»Als sie geschlafen haben?« Duncans Stimme hob sich, sein Blick wurde leer.
»Er hat sie in ihren Betten in Stücke gehackt, weil Jamie sich dem Mädchen gegenüber Freiheiten herausgenommen hatte. War es nicht so, Miss Fergusson?«
Isobel bedachte ihn mit ihrem vernichtendsten Blick – was er ignorierte.
»Ich wette um ein Dutzend Schafe, dass sie keinem von euch armen Narren etwas über die Spur aus Blut und Eingeweiden gesagt hat, die Patrick in jener unglückseligen Nacht den ganzen Weg zurück zu seinem Heim hinter sich zurückgelassen hat. Hat sie euch erzählt, dass er Jamie die Lippen aus dem Gesicht geschnitten hat und sie seitdem in einem Beutel um den Hals immer bei sich trägt?«
Duncan, der jetzt ein wenig grün um die Nase aussah, schüttelte den Kopf und ging einige Schritte näher zu Tristan. »Am besten, du lässt sie jetzt in Ruhe, John.«
John Douglas begann zu schwitzen. Ein warmer Schweißtropfen fiel auf Isobels Handgelenk, das er noch immer umklammert hielt. Sie schaute darauf und fühlte sich selbst ein wenig krank. Wenn der Kerl sie nicht sofort losließ, würde sie ihm das Messer aus dem Gürtel ziehen und es ihm in den Arm stoßen.
»Ich gebe zu, dass ich das Mädchen ein klein wenig grob behandelt habe«, sagte Douglas zitternd. Noch mehr Schweißperlen glänzten auf seinen blassen Schläfen. »Meinst du, er wird mich deswegen zur Rede stellen?«
Sich seiner erbarmend, legte Tristan ihm die Hand auf die Schulter. »Nicht, wenn du genau das tust, was ich dir sage.«
»Ich stehe in deiner Schuld, MacGregor.«
»Schon gut. Welche Art Freund wäre ich denn, würde ich zulassen, dass dein Vater und deine Mutter und höchstwahrscheinlich auch deine Schwestern von einem Verrückten in Fetzen gehauen werden?« Während dieser schreckliche Gedanke noch auf Douglas einwirkte, legte Tristan ihm den Arm um die Schultern und zog ihn zu sich. Gleichzeitig streckte er die andere Hand aus, befreite Isobel aus dem Griff des Mannes und schob sie hinter sich. Er bewegte sich dabei rasch und mit der anmutigen Grazie eines Tänzers, der auf dem Tanzboden die Partnerin wechselte.
»Ich werde dir sagen, was ihr tun müsst.« Während er sprach, legte er den anderen Arm um Duncan. »Verlasst diesen Ort noch heute Nacht. Und das rasch, bevor sie ihren Brüdern erzählen kann, was ihr getan habt, ja? Gut!« Er grinste, als die beiden nervös nickten. Dann versetzte er jedem von ihnen einen kräftigen Schlag zwischen die Schulterblätter, der sie fast von den schwankenden Füßen fegte und sie sich vornüber zusammenkrümmen ließ. »Habt eine gute Reise, Jungs!«
Er legte die Hand um Isobels Ellbogen und führte sie fort in die Menge, wobei er sehr selbstzufrieden aussah.
Für einen kurzen Moment erwog Isobel, sich noch einen Becher Wein von einem der vorübergehenden Diener zu nehmen und ihn ihrem Retter über den Kopf zu gießen.
Kapitel 8
S o gern ich auch erleben würde, wie Euch die cleveren Worte ausgehen, wenn meine Brüder in die Halle kommen und uns zusammen sehen, soll mir nicht das Gleiche passieren.« Energisch versuchte Isobel, sich aus Tristans Griff zu befreien.
»Dann
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