Verfuehrt von einem Highlander
nicht gefallen würde. Das Ende ist tragisch.«
Isobel wandte sich von der verführerischen Wärme ab, die in seinen Augen lag und deren Quelle irgendeine innere Flamme war, die immer in ihm brannte – um Insekten in den Tod zu locken.
»Es wäre eine grausame Verirrung des Schicksals, falls es je geschehen sollte, dass wir füreinander empfinden wie mein Namensvetter und seine Herzensdame.«
Allmächtiger, aber er war ebenso arrogant wie faszinierend! »Ich kann Euch versichern, dass Ihr Euch deswegen nicht sorgen müsst«, entgegnete sie.
»Ich werde es aber, wenn Ihr fortfahrt, mich mit Eurem kecken Mundwerk zu bezaubern.«
Isobel sah ihn indigniert an. Sie musste zugeben, dass die Wortgewandtheit dieses Mannes sehr wahrscheinlich die beste Waffe in seinem Arsenal war. Nun, er musste sich auch nicht damit belasten, ein Schwert an seiner Seite oder auf dem Rücken zu tragen.
»Versucht Ihr, mich für den Rest unseres kurzen Aufenthaltes hier zu umgarnen, Mr. MacGregor? Denn sollte das so sein, verschwendet Ihr nur meine und Eure Zeit. Ich würde Eure Offenheit vorziehen, wie schonungslos sie auch sein mag. Falls es etwas gibt, das Ihr mich fragen wollt, dann tut das einfach und lasst uns mit dieser Heuchelei aufhören.«
Er starrte sie einen Moment lang an und sah ein wenig verdutzt aus. Seine Augen verdunkelten sich, als er auf ihren Mund starrte. Isobel war darauf vorbereitet, dass er nach dem Tod seines Onkels fragen würde. Vermutlich war das von Anfang an seine Absicht gewesen: sie zum Reden zu verführen. Sie war nicht darauf gefasst, dass er sie um einen weiteren Kuss bitten würde.
Isobel schloss die Augen. Sie konnte ihm das nicht erlauben und ihn gleichzeitig hassen.
Aber Tristan MacGregor bat nicht um einen Kuss. Worum er bat, war weitaus gefährlicher.
»Isobel.« Er legte die Hand auf ihre und brachte ihr Herz mit dieser Geste dazu, schneller zu schlagen. »Werdet Ihr mein aufrichtigstes Beileid für den Tod Eures Vaters annehmen?«
Sie rührte sich nicht. Isobel konnte nicht atmen. Meinte er das ernst? Ein kleiner Teil von ihr wollte es glauben. Hatte er ihr nicht schon einmal gesagt, dass er nicht wie seine Familie dachte und es nicht guthieß, was sie getan hatten? Aber er war clever. Er würde alles behaupten, um sie dazu zu bringen, ihn zu mögen, ihm zu vertrauen. War er so entschlossen in seinem Vorhaben, dass er seinen ganzen Charme spielen ließ und Reue vortäuschte, um ihre Gunst zu gewinnen?
»Bel?«
Sie sprang auf, als sie die Stimme ihres Bruders nur einige Schritte weit entfernt hörte. Es war Cameron, und er hatte sie zusammen mit Tristan MacGregor gesehen, die Hand ihres Feindes auf ihrer.
»Wir haben angefangen, uns Sorgen zu machen, als du nicht in unser Zimmer zurückgekommen bist.« Sein Blick richtete sich auf Tristan, ehe er auf den Boden schaute.
Isobel drückte den Rücken durch und zwang sich durchzuatmen, während sie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch wie konnte sie erklären, warum sie hier allein mit einem MacGregor saß? Besonders Cam? Sie wünschte, es wäre Alex gewesen, der sie gefunden hätte. Sie hätte seine scharfe Zunge und seine grausame Wut der Ungläubigkeit und der Furcht vorgezogen, die sie in Cams Augen sah.
»Verzeih mir, dass ich dir Angst gemacht habe, Cameron! Ich war … ich war …«
»Sie war auf dem Weg zu Euch, als ich sie aufgehalten habe.« Tristan erhob sich, er war einen ganzen Kopf größer als Cam. »Die Schuld liegt bei mir, deshalb bin ich es, der darum bitten sollte, Euch …«
»Nein«, fiel Isobel ihm ins Wort. Sie würde nicht zulassen, dass er seinen kunstvollen Zauber auch über Cam wirkte. »Komm, Cameron!«, forderte sie ihn auf und griff nach dem Arm ihres Bruders. Sie wollte ihn von Tristan fortbringen, ohne dass noch irgendetwas zwischen ihnen gesagt wurde. »Wir müssen für die Reise morgen packen.«
»Wartet!«, bat Tristan und hielt Isobel auf. »Ihr verlasst Whitehall?«
Die Enttäuschung in seinem Ton drängte sie, sich umzudrehen und ihn ein letztes Mal anzusehen. »Ja, wir werden die Heimreise antreten.«
Er löste den Blick von ihrem, um sorgsam zu verbergen, was sie in seiner Stimme gehört hatte. Sein Plan war fehlgeschlagen, zumindest was sie anging.
»Mr. MacGregor.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich möchte Euch bitten, mir eines zu versprechen, bevor ich gehe.«
»Das ist?«
»Ich kann Alex nicht überzeugen, mit uns zurückzukehren. Darum bitte ich Euch, dass Ihr
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