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Verfuehrt von einem Traumprinzen

Verfuehrt von einem Traumprinzen

Titel: Verfuehrt von einem Traumprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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Sie absolut nichts an.“
    „Oh, ich denke schon“, widersprach Zahir in einem gefährlich sanften Ton, der ihr eine Gänsehaut bereitete. „Die Köchin hat mir gegenüber angedeutet, dass Ihre Ehe mit meinem Bruder nicht ‚normal‘ war. Sie verriet auch, dass es Gerüchte im Dorf gegeben hat, weil Sie einen extrem wohlhabenden Mann geheiratet haben, der offensichtlich todkrank war.“
    Er wartete ab, um Erin die Gelegenheit zu geben, seine Worte zu verarbeiten. Sie wurde ganz blass. In diesem Moment sah sie sehr jung aus, und auch ihr unschuldiger Gesichtsausdruck wirkte echt, doch die Informationen über sie, die sein persönlicher Assistent ihm via E-Mail übermittelt hatte, konnte Faisal sicherlich nicht gekannt haben. Erin war wegen Ladendiebstahls vorbestraft. Omran hatte ihm unzählige Details geliefert, die von einem Leben zeugten, das kurz davor gestanden hatte, völlig außer Kontrolle zu geraten – bis sie von einem älteren Ehepaar aufgenommen worden war, das sie im Pförtnerhaus von Ingledean aufgezogen hatte.
    Dort hatte sie die Schule nachgeholt und schließlich eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert, doch schon bei ihrem ersten Job hatte es Probleme gegeben. Erin kümmerte sich um die Kinder eines angesehenen Rechtsanwalts, der in einem Landgut am Rande von York lebte. Omrans Nachforschungen ergaben, dass es Gerede gegeben hatte über eine Affäre zwischen Erin und Giles Fitzroy. Die Gerüchte besagten, dass sie ihrem wohlhabenden Arbeitgeber nachgestellt hätte, in der Hoffnung, dass er seine Frau für sie verlassen würde, doch schließlich war Fitzroy zur Vernunft gekommen, und sie wurde entlassen. Kurz danach hatte Faisal Ingledean gekauft und Erin als Kazims Nanny eingestellt.
    „Soll ich Ihnen sagen, was ich denke?“, bemerkte Zahir mit seidenglatter Stimme, als Erin stumm blieb. „Faisal hatte sich mit seiner Familie zerstritten. Er wünschte sich verzweifelt, dass Kazim nach seinem Tod gut versorgt würde. Als Sie von der tödlichen Krankheit meines Bruders erfuhren, haben Sie die Gefühle und Ängste eines sterbenden Mannes ausgenutzt und ihn dazu gebracht, Sie zu heiraten, indem Sie versprochen haben, sich um Kazim zu kümmern. Was meinem Bruder nicht klar war“, fuhr Zahir unbarmherzig fort, „ist die Tatsache, dass Sie beinahe alles getan hätten, um Ingledean samt einem kleinen Vermögen zu erben – dafür waren Sie sogar bereit, sich mit einem Kind zu belasten. Aber wenn ich beweisen kann, dass Ihre Motive für Kazims Adoption nicht so altruistisch waren, wie Sie vorgeben, dann wird der Richter meinen Antrag auf Sorgerecht sicher günstig beurteilen.“
    „Nein, Sie täuschen sich!“, widersprach Erin vollkommen außer sich. Sie war so entsetzt, dass sie kaum ein Wort zu ihrer Verteidigung hervorbrachte. „Der einzige Grund, weshalb ich Kazim adoptiert habe, ist der, dass ich ihn liebe. Ingledean hatte damit überhaupt nichts zu tun …“
    Sie brach ab, denn plötzlich schnürte sich ihr bei Zahirs Drohung vor Angst die Kehle zu. Natürlich wusste Alice, dass sie Faisal nur dem Namen nach und nur zu Kazims Wohlergehen geheiratet hatte. Die Informationen, die die Köchin ihm sicher unbeabsichtigt verraten hatte, stärkten womöglich Zahirs Position bei einer Entscheidung vor Gericht. Würde ein Richter ihre Motive, einen reichen, sterbenden Mann zu heiraten, infrage stellen und entscheiden, dass Kazim bei seinem Onkel besser aufgehoben war? Das war etwas, was sie keinesfalls riskieren durfte.
    „Ich habe Ihren Bruder aus Liebe geheiratet“, erklärte sie fest. „Alice täuscht sich. Unsere Ehe war völlig normal – in jeder Hinsicht.“
    Das Gegenteil soll er mir erst mal beweisen, dachte sie zitternd und wandte sich ab. Sie konnte es nicht mehr ertragen, länger bei Zahir zu bleiben, nicht, nachdem sie jetzt wusste, was er von ihr hielt. Mit einer leise gemurmelten Entschuldigung, dass sie nach Kazim sehen wolle, sprang sie auf und taumelte ins Schlafzimmer.
    Der kleine Junge schlief tief und fest. Sie rollte sich auf dem neben dem Bett stehenden Sofa zusammen und betrachtete ihn, wobei sie das vertraute Gefühl bedingungsloser Liebe durchströmte. Er gehörte ihr. Faisal hatte ihn ihr anvertraut, und sie würde ihn niemals gehen lassen, das schwor sie.
    Dennoch konnte sie die Angst nicht abschütteln, Zahir könnte einen Sorgerechtsstreit gewinnen, und so fiel sie in unruhigen Schlaf, der von Träumen geplagt wurde, in denen Faisals Bruder Kazim gewaltsam ihren

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