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Verfuehrt von einem Traumprinzen

Verfuehrt von einem Traumprinzen

Titel: Verfuehrt von einem Traumprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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geflirtet hatte, sondern dass es vielmehr umgekehrt gewesen sei und Fitzroy sogar angedeutet habe, dass sie ihre Karriereaussichten verbessern könne, indem sie mit ihm schlafe. Als sie endlich den Mut fand, dem angesehenen Anwalt sexuelle Belästigung vorzuwerfen, feuerte der sie auf der Stelle und machte sie in seinen Kreisen schlecht, sodass sie vermutlich keinen neuen Job mehr in der Gegend gefunden hätte, wenn Faisal nicht gewesen wäre.
    „Faisal war ein ganz besonderer Mann“, sagte sie sanft.
    König Kahlid nickte. „Und nun sind Sie völlig allein und müssen seinen Sohn aufziehen. Manch einer würde das als große Last bezeichnen, vor allem wenn sie auf so jungen Schultern ruht. Sie haben noch Ihr ganzes Leben vor sich, und obwohl Sie Faisal geliebt haben, wollen Sie sicher nicht ewig allein bleiben. Eines Tages verlieben Sie sich vielleicht wieder und wollen noch einmal heiraten.“
    Was hatte Zahir seinem Vater erzählt, fragte sich Erin fieberhaft. Hatte er etwa angedeutet, dass sie keine geeignete Mutter für Kazim wäre? Kurz blickte sie zu ihm herüber. Er hatte Kazim auf dem Schoß. Sein Gesichtsausdruck gab nichts preis. „Ich habe nicht vor, noch einmal zu heiraten, Euer Hoheit“, entgegnete sie fest. „Als ich Kazim adoptiert habe, habe ich geschworen, all meine Zeit ihm zu widmen, und genau das werde ich auch tun.“
    „Ich sehe, dass mein Sohn großes Glück hatte, Sie zu finden“, erklärte der König anerkennend. „Immerhin können wir, seine Familie, Ihnen dabei helfen, jetzt, wo Sie Kazim hergebracht haben, damit er im Palast lebt.“
    „Oh, aber ich habe ihn nicht …“ Erin verstummte, denn ihr Herz pochte wie verrückt. Der König strahlte Kazim an, und er freute sich sichtlich, als der Kleine von Zahirs Schoß rutschte und auf ihn zutrottete.
    „Er füllt mein Herz mit Freude“, murmelte der alte Monarch mit erstickter Stimme. „Er ist ein Abbild seines Vaters, und so Gott will, habe ich vielleicht noch ein paar Jahre, um ihn aufwachsen zu sehen.“
    Wie sollte sie dem König klarmachen, dass Kazim seine Kindheit in England verbringen würde, fragte sich Erin hektisch. Sie würde dem alten Mann das Herz brechen, wenn sie den Kleinen von hier fortbrachte. Mein Gott, sie saß in einer Falle, aus der es keinen Ausweg gab, und das war alles allein Zahirs Schuld, dachte sie bitter.
    Kazim hatte ein Spielzeugauto mitgebracht, und da ihn das Gespräch über seinen Kopf hinweg langweilte, begann er, mit dem Auto durch die Stuhlbeine des Königs zu fahren. Sein Großvater kicherte leise und wandte sich an Zahir. „Er ist ein feiner Junger, findest du nicht, Zahir? Jeder Mann wäre stolz, so einen Sohn zu haben.“
    „In der Tat“, erwiderte Zahir steif und zwang sich zu einem Lächeln, von dem er hoffte, dass es seine Irritation verbarg. Er war ja mehr als bereit, Kazim ein Vater zu sein, ja, er liebte den kleinen Jungen bereits, aber mit Faisals zweiter Ehefrau war ein unvorhergesehenes Problem aufgetaucht. Nach den alten Sitten von Qubbah war es üblich, dass ein Mann sich zum Oberhaupt der Familie seines toten Bruders machte, indem er die Witwe heiratete – doch wenn sein Vater glaubte, dass er das tun würde, dann hatte er sich getäuscht!
    „Wenn du mich bitte entschuldigen würdest, ich habe noch einiges an Arbeit zu erledigen“, sagte er und neigte den Kopf. „Soweit ich weiß, hat Erin ein paar Fotos von Faisal mitgebracht, die sie dir zeigen möchte, und natürlich auch von Kazim als kleines Baby. Ich habe sie schon gesehen“, fügte er hastig hinzu, als sein Vater ihm einen fragenden Blick zuwarf.
    „Dann geh jetzt. Aber ich würde dich später gerne sprechen. Es gibt etwas, was ich mit dir bereden muss“, versetzte der König betont freundlich, was Zahir nicht eine Sekunde täuschen konnte – er wusste ganz genau, wann sein Vater etwas ausheckte! Mit einem knappen Nicken verließ er den Raum.
    Während des Fluges sah er sich das Fotoalbum an, das er in Faisals Arbeitszimmer gefunden hatte. Der Anblick seines Bruders hatte ihm die Kehle zugeschnürt. Die Fotos von Kazim als Baby waren natürlich wundervoll, doch es gab auch Schnappschüsse von Erin und Faisal – Bilder, auf denen das Band zwischen ihnen deutlich zu sehen war. Es war etwas, womit Zahir nicht gerechnet hatte.
    War es möglich, dass er sie falsch beurteilte? Oder war sie einfach nur eine äußerst talentierte Schauspielerin, die das Blaue vom Himmel log, als sie seinem Vater gegenüber

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