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Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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ihr Hinterteil. Er presste sie an sich und stöhnte auf, als er spürte, wie sie sich an ihn schmiegte. Es war verrückt. Sie standen auf einem Feld. In der hellen Sonne. Und er hätte sie am liebsten auf der Stelle besessen. In diesem Augenblick. Er wollte ihre Röcke hochheben und sie nehmen, bis an dieser Stelle das Gras brannte.
    Und es dann noch einmal tun.
    Er küsste sie mit all der wilden Energie, die durch seine Adern strömte, und tastete gleichzeitig in ihren Kleidern nach Knöpfen, Schnallen, irgendetwas, was er lösen konnte, damit er ihre Haut spüren konnte, ihre Wärme. Als er zwei Knöpfe am Rückenteil ihres Kleides geöffnet hatte, meldete sich schließlich sein Verstand zurück, zumindest teilweise. Er war sich nicht sicher, wieso sich die Vernunft ausgerechnet jetzt wieder meldete – vielleicht lag es an Amelias heiserem, entgegenkommendem Stöhnen, das sich für eine unschuldige Jungfrau überhaupt nicht schickte. Aber er vermutete, dass es wohl eher seine Reaktion auf dieses Stöhnen gewesen war – heißblütig und verbunden mit Fantasien von Amelia in unbekleidetem Zustand, in denen sie Dinge tat, von deren Existenz sie vermutlich nicht einmal wusste.
    Widerstrebend und energisch zugleich schob er sie von sich weg. Er sog den Atem tief ein und stieß ihn zitternd wieder aus – nicht dass diese Übung das rasche Pochen seines Herzens in irgendeiner Weise beruhigt hätte. Die Worte Es tut mir leid lagen ihm auf der Zunge, er wollte sie sagen, weil das einem Gentleman gebührte, aber als er hochschaute und sah, wie sie vor ihm stand, mit offenen, feucht glänzenden Lippen, die Augen weit aufgerissen und benommen und irgendwie grüner als zuvor, formten seine Lippen Worte, die nicht seinem Gehirn entstammen konnten. Er sagte: „Das war … erstaunlich.“
    Sie blinzelte.
    „Auf angenehme Weise“, fügte er hinzu, ein wenig erleichtert, dass er gelassener klang, als er sich fühlte.
    „Ich bin noch nie geküsst worden“, sagte sie.
    Er lächelte leicht belustigt. „Ich habe Sie letzten Abend geküsst.“
    „Nicht so“, wisperte sie, beinahe, als spräche sie mit sich selbst.
    Sein Körper, der sich zu beruhigen begonnen hatte, fing erneut Feuer.
    „Nun“, meinte sie und sah selbst recht fassungslos aus, „jetzt werden Sie mich wohl heiraten müssen .“
    In jedem anderen Augenblick, bei jeder anderen Frau … zum Teufel, nach jedem anderen Kuss hätte ihn diese Bemerkung ziemlich erzürnt. Aber irgendetwas an Amelias Tonfall, an ihrem Gesicht, das immer noch eine bezaubernd zweifelnde Miene zur Schau trug, rief genau die entgegengesetzte Reaktion hervor. Er lachte.
    „Was ist daran so lustig?“, wollte sie wissen. Aber nicht sehr energisch, da sie immer noch zu verwirrt war, um irgendwelche strengen Fragen zu stellen.
    „Ich habe keine Ahnung“, antwortete er ehrlich. „Hier, drehen Sie sich um, ich richte Ihnen das Kleid.“
    Rasch fasste sie sich an den Rückenverschluss ihres Kleides, und als sie erschrocken aufkeuchte, fragte er sich, ob sie überhaupt gemerkt hatte, dass er die ersten zwei Knöpfe geöffnet hatte. Sie versuchte sie zuzuknöpfen, und nachdem er sich ihre Bemühungen eine Weile belustigt angesehen hatte, erbarmte er sich ihrer und schob ihre Finger sanft beiseite.
    „Gestatten Sie“, murmelte er.
    Als ob sie eine andere Wahl gehabt hätte.
    Seine Hände verrichteten ihr Werk nur langsam, obwohl ihm der Verstand sagte, dass es besser wäre, wenn er ihr Kleid so schnell wie möglich wieder verschloss. Aber er war gebannt von dem kleinen Flecken Haut, pfirsichzart und alles seins. Blonde Löckchen ringelten sich in ihrem Nacken, und als sein Atem über ihre nackte Haut strich, schien sie zu erschauern.
    Er beugte sich vor. Er konnte einfach nicht anders. Und küsste sie wieder.
    Und sie begann wieder zu stöhnen.
    „Wir gehen besser zurück“, sagte er rau und trat zurück. Dann sah er, dass er den letzten Knopf vergessen hatte. Er fluchte leise in sich hinein, weil es vermutlich keine besonders gute Idee war, sie wieder zu berühren, aber so konnte er sie kaum ins Haus zurückschicken. Also beugte er sich vor und machte sich wieder an der Knopfreihe zu schaffen, diesmal allerdings beträchtlich geschickter.
    „So, jetzt geht es“, brummte er.
    Sie drehte sich um und warf ihm einen misstrauischen Blick zu, worauf er sich wie ein Jungfernschänder vorkam.
    Aber das regte ihn merkwürdigerweise nicht auf. Er streckte ihr den Arm entgegen. „Darf ich Sie

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