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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Simon eigentlich, was für einen merkwürdigen Geschmack Sie haben?«
    Sie lachte, schlug ihm spielerisch auf den Arm, als zöge er sie auf. Ihre Augen blitzten. Sie waren am Tempel angekommen. Sie fasste ihn an der Hand und zog ihn die Stufen empor. »Kommen Sie, schauen wir uns die Aussicht an!«
    Sie überquerten die Marmorfliesen und genossen auf der anderen Seite den Ausblick über das Tal in der Ferne.
    Charlie stand dicht bei ihr, hinter ihr. Nach einem Moment senkte er den Kopf und murmelte: »Wissen Sie, ich habe es nie verstehen können - der Himmel weiß, Sie sind attraktiv genug, aber ... bitte zerfleischen Sie mich nicht - die Vorstellung, mir Freiheiten bei Ihnen herauszunehmen, jagt mir eine Heidenangst ein.«
    Da musste sie lachen, ehrlich erheitert. Sie wandte den Kopf und schaute Charlie ins Gesicht. »Macht nichts. Wahrscheinlich ist Ovid schuld.«
    Schritte erklangen auf dem Weg. Sie wandten sich um, traten auseinander - wirkten genauso ertappt und leicht schuldbewusst, wie sie es wollten.
    Simon führte Lucy Buckstead die Stufen empor.
    Portia spürte ihren Körper reagieren - als flogen ihre Sinne ihm entgegen, konzentrierten sich nur auf ihn, jetzt, wo er hier war. Charlie war näher bei ihr gewesen, aber da hatte sie nichts empfunden; einfach nur in ihrer Nähe aufzutauchen reichte bei Simon aus, ihren Puls zu beschleunigen.
    Sich an Charlies Bemerkung von vorhin erinnernd, bemühte sie sich um eine möglichst desinteressierte Miene.
    Lucy sah es, und ihr Lächeln verblasste. »Oh! Wir wollten nicht stören.«
    »Allerdings«, sagte Simon gedehnt. »Obwohl die Diskussion faszinierend zu sein schien. Worum ging es?«
    Sein eisiger Tonfall triefte vor Missbilligung.
    Portia schaute ihn mit unverhohlener Verachtung an. »Ovid.«
    Seine Lippen kräuselten sich. »Das hätte ich mir denken können.«
    Sie hatte ihm die Gelegenheit auf einem Tablett präsentiert, wusste, wie er sich verhalten würde, dass alles nur ein Spiel war, aber seine Missbilligung schmerzte doch. Es war viel einfacher, ihm die kalte Schulter zu zeigen und nach Charlies Arm zu greifen. »Wir haben die Aussicht schon genossen und überlassen sie Ihnen gerne.«
    Die arme Lucy fühlte sich sichtlich unbehaglich; Charlie hatte lässig, selbstbewusst, aber auch wachsam gewirkt, doch als sie zum Rasen zurückgingen, immer noch dicht nebeneinander, stieß er seinen angehaltenen Atem aus, blickte nach vorne. »Ich weiß nicht, ob ich das hier kann.«
    Sie drückte ihm den Arm. »Wir müssen - die Alternative ist zu furchtbar.«
    Sie betraten wieder den Rasen, kehrten auf die Terrasse und zu den anderen zurück. Widmeten sich weiter ihrer Aufgabe und führten die Scharade den Rest des Tages weiter.
    Nachdem sie den ersten Schritt getan hatte, verdoppelte Portia ihre Bemühungen und zwang sich, Simon nicht nur wie früher, sondern noch abfälliger und verächtlicher zu behandeln. Es war nicht leicht - sie konnte ihm dabei nicht in die Augen sehen, sondern hielt ihren Blick fest auf seine schmalen Lippen gerichtet, die sein Missfallen ausdrückten.
    Sein Verhalten, seine Kälte und seine Ablehnung halfen auf der einen Seite, schmerzten auf der anderen aber.
    Auch das Wissen, dass es nur gespielt war, tröstete sie nicht wirklich. Solange sie die Täuschung aufrechterhalten mussten, war es die Wirklichkeit, in der sie lebten. Und die bedrohte das, was zwischen ihnen war.
    Sie reagierte auf die Bedrohung; ihr Herz krampfte sich zusammen, bis es wehtat. Als die Nacht anbrach und alle sich zurückzogen, war sie mit ihren Nerven am Ende.
    Alle hatten es gesehen - und wenn man nach ihren Mienen, ihrem angedeuteten Missfallen urteilte, hatten sie es auch geglaubt.
    Das, so versuchte sie sich zu trösten, während sie sich auf ihrem Lager in Lady O.s Zimmer von der einen auf die andere Seite drehte, war das, worauf es ankam.
    Sogar Lady O. hatte sie kühl gemustert, aber als wüsste sie zu viel, um sich so leicht täuschen zu lassen, verkniff sie sich eine Bemerkung. Beobachtete sie nur mit Adleraugen.
    Jetzt war sie auf der anderen Seite des Raumes in ihrem Bett und schnarchte leise.
    Die Uhren im Haus hatten zu schlagen begonnen - zwölf Uhr. Mitternacht. Alle anderen schliefen inzwischen längst... sie legte sich auf den Rücken, schloss die Augen und versuchte sich dazu zu zwingen, dasselbe zu tun.
    Es ging nicht. Sie war innerlich einfach zu unruhig, zu besorgt.
    Es war irrational, emotional, aber es fühlte sich so real an.
    Sie atmete

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