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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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perfekte Gelegenheit.« Annabelle wandte sich an Kitty, die zu ihnen trat. »Lady Glossup hat mir erzählt, der Ball sei Ihre Idee gewesen, Mrs. Glossup, und Sie hätten auch die meiste Arbeit damit gehabt. Daher muss ich wohl Ihnen danken für Ihre Voraussicht und Ihren Fleiß um unserer Unterhaltung willen.«
    Das vielleicht naive, aber überschwänglich ernste Lob entlockte Kitty ein Lächeln. »Ich bin so froh, dass Sie das so sehen. Ich bin überzeugt, es wird eine herrliche Nacht. Ich tanze so furchtbar gerne und war sicher, dass es den meisten von Ihnen ebenso geht.«
    Kitty blickte sich um; allgemein zustimmendes Gemurmel erklang. Zum ersten Mal entdeckte Portia echte Aufregung und Vorfreude in Kitty - der aufrichtige Wunsch nach dem Glanz und der Pracht des Balles, den Glauben, sie würde dabei... etwas finden.
    »Wer wird alles kommen?«, erkundigte sich Lucy Buckstead.
    »Alle Familien aus der Umgebung. Es ist länger als ein Jahr her, seit hier ein größerer Ball stattgefunden hat, daher können wir fest mit einem Erfolg rechnen.« Kitty machte eine Pause, dann fügte sie hinzu: »Und in Blandford Forum sind Offiziere stationiert - ich bin sicher, dass sie kommen.«
    »Offiziere!«, Cecily riss die Augen auf. »Werden es viele sein?«
    Kitty nannte ein paar, mit denen sie rechnete. Während die Neuigkeit, dass militärische Uniformen den Ball heute Abend zieren würden, bei den Damen auf Interesse stieß, fiel Portia auf, dass die Herren angesichts der Aussicht Begeisterung vermissen ließen.
    »Schneidige Lumpen und Offiziere mit halbem Sold, verflixt«, bemerkte Charlie halblaut zu Simon.
    Portia lag die Erwiderung auf der Zunge, dass sie sich dann mehr anstrengen müssten, aber sie schluckte die Worte herunter. Es gab keinen Grund, Simons Beschützerinstinkte weiter herauszufordern; die würden zweifellos auch ohne weitere Nachhilfe ihrerseits zum Vorschein kommen. Sie musste auf der Hut sein, ihm möglichst aus dem Weg gehen. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war ein Anstandswauwau.
    Ein größerer Ball auf dem Land versprach ihr ausreichend Gelegenheit, ihr Geschick bei der Suche nach Ehekandidaten weiter zu verfeinern. Viele der Herren, die sie treffen würde, würde sie höchstwahrscheinlich nie wieder sehen; sie waren ideales Übungsmaterial.
    Die meisten jungen unverheirateten Damen taten alles, um an einem Ball teilzunehmen; vermutlich müsste sie sich das auch angewöhnen. Im Augenblick, während sie locker in Grüppchen unter den Bäumen zusammenstanden und sich unterhielten, hörte sie genau zu und beobachtete die Reaktion der anderen Damen - Winifreds stille Freude, Drusillas zurückhaltende Akzeptanz, das unverhohlene Entzücken der Hammond-Mädchen. Lucys romantische Erwartung.
    Und Kittys aufrichtige Vorfreude. Für eine Dame, die schon ein paar Jahre verheiratet war und vermutlich schon eine stattliche Anzahl von Bällen besucht hatte, war die Heftigkeit, mit der sie sich auf den Abend freute, unerwartet. Es ließ sie jünger, unbedarfter erscheinen.
    Seltsam, bedachte man ihr sonstiges Verhalten.
    Im Geiste die Verwirrung, die Kitty in ihr auslöste, beiseiteschiebend und entschlossen, das Meiste aus dem Ball herauszuholen, merkte sich Portia alles sorgfältig, was die anderen über ihre Vorbereitungen und Kleider für den Abend fallen ließen.
    Sie schlenderte von einer Gruppe zur nächsten, konzentriert, völlig versunken. So dauerte es eine Weile, ehe sie merkte, dass Simon entweder irgendwo in ihrer Nähe stand oder sie von weiter weg beobachtete.
    Im Augenblick befand er sich bei Charlie und James, ein Stück abseits des Grüppchens, zu dem sie sich gesellt hatte. Sie hob den Kopf, schaute ihn geradeaus an, rechnete damit, gelangweilte Verärgerung in seiner Miene zu lesen, seine ge-wohnte Miene, wenn er sie aus seinem übertriebenen Beschützerinstinkt heraus beobachtete.
    Stattdessen konnte sie keinerlei Verärgerung in seinen Augen entdecken. Da war etwas, ja, aber etwas Härteres, Stählernes; sein ganzer Gesichtsausdruck spiegelte das wider, die kühnen Knochen seiner Wangen, das kantige Kinn.
    Ihre Blicke blieben nur Momente hängen, doch es war genug für sie, um es zu sehen, zu begreifen und zu reagieren.
    Tief Luft holend drehte sie sich zu Winifred um, nickte, als hätte sie zugehört; der einzig klare Gedanke, zu dem sie in der Lage war, war, dass, was auch immer Simon mit seiner Beobachtung bezweckte, Beschützen nicht sein Ziel war.
    Die jüngeren Damen waren

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