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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lass das.« Er holte tief Luft, ohne den Blick von ihrem Gesicht abzuwenden. Die echte Sorge und Verwirrung in ihren Augen - eindeutig zu erkennen, nachdem sie die Beherrschung verloren hatte - riss ihn abrupt aus der Heiterkeit.
    Er sah ihr fest in die Augen. »Das ist völlig ausgeschlossen, unmöglich - nicht der Hauch einer Chance, dass du jemals wie Kitty sein könntest.« Sie wirkte nicht überzeugt. »Glaube mir - keine. Einfach undenkbar.«
    Aus schmalen Augen studierte sie ihn eine Weile. »Woher willst du das wissen?«
    Weil er sie kannte.
    »Du bist nicht Kitty.« Er hörte seine Worte, atmete tief ein und erklärte mit absoluter Gewissheit: »Du könntest dich nie -würdest dich nie - verhalten wie sie.«
    Sie erwiderte seinen Blick, ihre Miene noch unsicher.
    Plötzlich begriff er, worüber genau sie redeten - alles, was sie damit meinte. Seine Brust wurde mit einem Mal eng, seine Kehle schnürte sich zu, als er erkannte, dass sie an einem Abgrund standen. Er hatte gewusst - ja, er wäre sogar schockiert gewesen, wenn es anders gewesen wäre dass sie Bedenken haben würde, dass sie sich ihm nicht schenken würde, ohne lange, hart und gründlich nachgedacht zu haben.
    Da er sie so gut kannte, ihre Neugier, ihren Eigensinn und ihr Streben nach Wissen, war er bezüglich ihrer Entscheidung zuversichtlich gewesen. Nie in seinen wildesten Träumen wäre ihm eingefallen, dass Kitty eine Hürde darstellen könnte, noch dazu eine so bedeutende.
    Er suchte in Portias Augen, so wie sie es in seinen tat. Ihre waren so dunkel, hatten die Farbe des Himmels um Mitternacht, man konnte nur starke Gefühle darin lesen. Jetzt blickten sie weniger scharf, umwölkt von Unsicherheit - eine Unsicherheit, die sich gegen sie selbst richtete, nicht, wie er es zuerst angenommen hatte, gegen ihn.
    Sie blinzelte; er spürte, wie sie sich zurückzog, und reagierte, ohne nachzudenken.
    »Vertrau mir.« Sein Griff um ihre Hände wurde fester, er hielt ihren Blick, dann lockerte er seine Finger, hob erst ihre eine Hand an seine Lippen, dann die andere. »Vertrau mir einfach.«
    Sie schaute ihn aus großen Augen an, dann fragte sie: »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Weil es ...« Er verlor den Faden, versank in ihren Augen, wusste, dass er die Wahrheit sagen musste. Ums Leben fielen ihm keine Worte ein, die das beschrieben, was das alles einschloss, die Realität dessen, was sie diskutierten. »Dies - alles das, was zwischen uns ist, alles, was sein kann - nicht einmal das wäre je so stark, dich zu ändern. Dich zu einem anderen Menschen zu machen.«
    Sie zog die Brauen zusammen, aber nachdenklich, nicht ablehnend. Er ließ zu, dass sie ihm ihre Hände entzog; sie drehte sich um zu den Feldern, schaute, sah aber vielleicht gar nichts.
    Nach einem Moment wandte sie sich ab und ging weiter zum Aussichtspunkt. Er löste sich aus seiner Erstarrung und folgte ihr. Sie kamen an die überdachte Plattform und gingen hinein.
    Sie blickte zum in der Ferne glitzernden Band des Solent. Zwei Schritt neben ihr stand er, die Hände in den Taschen, und wartete.
    Er wagte es nicht, sie zu berühren, sie irgendwie zu bedrängen.
    Sie sah ihm ins Gesicht, dann ließ sie ihren Blick über seinen Körper nach unten gleiten, als spürte sie die Spannung in seinen Muskeln. Als sie wieder bei seinen Augen ankam, hob sie eine Braue. »Ich dachte ... hatte erwartet, dass du dir mehr Mühe geben würdest, mich zu überreden.«
    Mit fest zusammengebissenen Zähnen schüttelte er den Kopf. »Die Entscheidung liegt ganz bei dir. Du musst sie treffen.«
    Sie wollte ihn fragen, warum - das konnte er in ihrem Blick lesen -, aber dann zögerte sie und schaute wieder weg.
    Eine Minute später kehrte sie der Aussicht den Rücken und ging zurück zum Weg; er folgte ihr, duckte sich unter dem hölzernen Torbogen am Eingang hindurch.
    Auf dem Rückweg nach Glossup Hall schwiegen sie, es war wie meistens bei ihnen ein angenehmes, in keiner Weise verlegenes, sondern vielmehr ein verbindendes Schweigen. Sie waren sich der Nähe des anderen bewusst, waren es jedoch zufrieden, ihren Gedanken nachzuhängen, wussten, der andere würde nicht gekränkt sein, erwartete keine Unterhaltung.
    Seine Gedanken drehten sich um sie, um sie beide. Um das, was zwischen ihnen war, diese plötzlich entstandene Verbindung, die so rasch immer stärker, immer tiefer wurde. Sie entwickelte sich auf eine Art und Weise, mit der er nicht gerechnet hatte, die er jetzt aber auch auf keinen Fall

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