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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Schoß. „Ich habe das Gefühl, du willst bloß eine Massage.“
    Das ist nun wirklich nicht wahr, obwohl ich gegen eine kleine Fußreflexzonenbehandlung nichts einzuwenden hätte. Aber immerhin sprach ich von Knien und die liegen anatomisch gesehen eindeutig über den Füßen. Und befinden sich somit zweifelsfrei näher an den entscheidenden Stellen. Ich lege meine Füße zurück in den Schoß meines Auftraggebers.
    „Nein, Eric, du irrst dich. Dieses Mal geht es um die Knie, das ist ein Unterschied. Breite Bänder sind außerdem ganz was anderes als schmale. Ich weiß bloß nicht, wie ich es dir erklären soll, ohne dass du denkst, dass ich, äh, na ja, du weißt schon, knick-knack …“
    Eric sieht mich mit unbewegter Miene an. Der Taxifahrer auch.
    „Knick-knack?“ , strahlt Eric.
    Ich verdrehe die Augen und ziehe meine Füße selbst zurück. Es hat keinen Zweck. Vielleicht lässt sich die Situation aus dem Kino auch nicht endlos ausdehnen.
    „Schluss für heute“, bestimme ich. „Du bist eindeutig überfordert.“
    „Überfordert?“, plappert er wie ein Papagei. „Ich soll überfordert sein, Mademoiselle? Ich habe mehr als drei Stunden in dieser Lasterhöhle ausgehalten. Wie könnte ich überfordert sein?“
    Eric zieht die Kopfstütze, die in diesem Taxi merkwürdigerweise eingefahren ist, aus der Lehne, lehnt sich an und schließt die Augen. Sekunden später höre ich ihn leise schnarchen. Ich fasse es nicht. Mein Auftraggeber pennt. Augen zu und weg. Sowas habe ich noch nie erlebt. Schlaftabletten braucht der ganz bestimmt nicht.
    Der Taxifahrer zwinkert mir im Rückspiegel zu. Genervt strecke ich ihm die Zunge entgegen. Wenn Eric schläft, kann ich mein Handy rausholen. Jeanne schreibt, ich soll mich endlich melden.
    Hast du Neuigkeiten ? , tippe ich, bin mit Eric vom BDSM-Boot geflohen. Waren im Kino und sind jetzt auf dem Nachhauseweg. Wir können nachher telefonieren, falls du dann noch auf bist. Schick mir eine SMS. N .
    Und dann sind da noch jede Menge Nachrichten von Gabriel. Er will sich so schnell wie möglich mit mir treffen. Das kann ich mir vorstellen. Ich stecke das Handy weg und lehne mich ebenfalls zurück. Erics Schnarchen hat mich angesteckt. Ich freue mich auf mein Bett.
     
    Der Taxifahrer rüttelt höchst unsanft an meiner Schulter. Ich brauche einen Moment, bis ich realisiere, dass Eric und ich in einem Taxi nach Hause gefahren und angekommen sind.
    „Wecken Sie mal Ihren Mann, Madamchen“, brummt er, „der schläft den Schlaf der Gerechten. Aber beeilen Sie sich. Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit. Zeit ist Geld. Wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    „Eric, wir sind da.“ Ich schnalle mich ab und steige aus.
    „Reden nutzt nichts“, knurrt der Taxifahrer, „das habe ich schon versucht.“
    „Haben Sie an ihm gerüttelt?“
    Er nickt mit finsterer Miene.
    Ich gehe um das Taxi herum und versuche es ebenfalls mit Rütteln. Nichts. Nur leise Schnarchgeräusche.
    „Wenn sie Ihren Kerl jetzt nicht wach kriegen, muss ich ihn auf die Straße setzen“, droht der Fahrer. „Aber vorher will ich mein Geld.“
    Ich werde das Taxi bestimmt nicht zahlen. Ich habe nämlich keinen Cent in der Tasche. Ich beuge mich nochmals zu Eric hinunter und spreche ihn an. Als das wieder nichts bringt, beiße ich ihm in die Schulter. Immerhin brummt er jetzt irgendwas. Allerdings dreht er nur den Kopf zur Seite und schläft weiter.
    „Ich rufe die Polizei“, meldet sich der Taxifahrer. „Ihr Typ ist ja total besoffen.“
    „Jetzt machen Sie mal kein Theater“, ranze ich ihn an. „ Der ist nicht besoffen. Der hat bloß Cola getrunken und ein traumatisches Erlebnis hinter sich. Helfen Sie mir lieber, ihn hier rauszuholen.“
    Ich hole Erics Portemonnaie aus der Innentasche seiner Jacke und bezahle den nervenden Taxifahrer. Dann lasse ich ihm den Vortritt.
    Er schnallt seinen Fahrgast ab, kippt seinen Rücken nach vorn und greift ihm unter die Achseln. Auf diese Weise zieht er ihn aus dem Wagen und schleppt ihn bis vor die Tür.
    Ich drücke ihm noch einen Zehner Trinkgeld in die Hand. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, dampft er ab.
    Und ich? Wa s stelle ich mit Eric an? Der Taxifahrer hat ihn neben der Tür auf den Boden gesetzt und mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Vermutlich glaubt sein schlafender Geist, er befände sich noch im Taxi.
    Erst mal öffne ich die Tür mit dem E-Schlüssel. Im Flur habe ich ein Haustelefon gesehen , an der Wand neben dem Ausgang. Ich drücke auf die

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