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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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meine Schwester klingt enttäuscht, „ich wusste ja immer, dass in der Zeitung gelogen wird, dass es kracht. Das sagen sie uns in der Schule auch immer wieder. Allerdings … In Paris mag das nicht weiter schlimm sein für dich, aber hier bei uns haben Maman und ich natürlich erst mal ein Spießrutenlaufen.“
    Meine Familie wohnt gerade zwanzig Minuten außerhalb von Paris , in der Nähe von Disney Land. Eigentlich gehört der Ort zum Gürtel und innerhalb von Paris fährt man meist genau so lange, um von einem Arrondissement in ein anderes zu kommen. Es ist also nicht nachzuvollziehen, warum Angélique dauernd von Paris spricht, als läge die Stadt im Ausland.
    „ Maman wird es den anderen erklären.“
    „Warum kommst du nicht her und stellst uns deinen neuen Freund vor? Das würde alles retten.“
    „ Maman hat uns für nächsten Sonntag zum Essen eingeladen. Salut, Angie.“
    Ich lege schnell auf, bevor ich mich noch in weitere Lügen verstricke.
    Einmal noch versuche ich Jeanne zu kriegen. Vergeblich. Mist.
    So wirklich gut geht es mir zwar nicht, aber nach einer schnellen Dusche bin ich zumindest arbeitsfähig. Es nutzt ja nichts, wenn ich mich so hängenlassen, dass ich auch noch diesen Auftrag verliere. Ich schlüpfe in meine Sportsachen und drücke auf dem Haustelefon die Taste Groß-X.

Kapitel 6
    Eric hat keine Lust zu einer Bondage-Unterrichtsstunde in der Folterkammer. Ich soll mit dem erforderlichen Material zu ihm nach oben kommen. In die dritte Etage. In die Gemächer.
    Als hätte ich heute nicht schon genug gelitten, bekomme ich schlagartig Schnappatmung und mein Herz beginnt zu poltern. Außerdem fange ich schon wieder an zu schwitzen, obwohl ich frisch geduscht bin. Das kann ja was werden, wenn ich schon beim bloßen Gedanken an Erics Gemächer durchdrehe. Was passiert erst, wenn ich sie betrete? Falle ich dann am ganzen Körper zuckend auf den Boden? Oder kippe ich einfach tot um? In meinem Zustand wäre mir letzteres fast lieber.
    Bewaffnet mit Tücher n und Seilen steige in den Aufzug, drücke auf die Drei und betrachte kurz mein angespanntes Gesicht. Da bin ich auch schon angekommen und die Aufzugtür surrt zur Seite. Eric steht da. In langer, schwarzer Laufhose und einem engen, gelben Shirt mit V-Ausschnitt. Barfuß. Breitbeinig.
    Vorsorglich habe ich eine Einlage in den Slip geklebt. Das dürfte die Folgen eventueller Hormonattacken an meiner Kleidung in Schach halten.
    „Ich dachte, wo ich nun deinen wirklichen Namen kenne und deine Adresse, wäre es nur billig, wenn auch du meinen Pariser Privatbereich kennenlernst“, begrüßt mich der Götterbote.
    Billig? Billig ist hier absolut gar nichts. Weder der Luxuskerl, der mir erklärt, dass die obere Etage genauso geschnitten ist wie meine (abgesehen von der Wendeltreppe in der Folterkammer, die hier ein Fitnessraum mit Laufband, Trimmrad, Crosstrainer und einer ordentlichen Hantelsammlung ist und – ta ta – auf eine Dachterrasse führt), noch der Pariser Privatbereich selbst. Und was heißt hier überhaupt Pariser Privatbereich?
    „Besitzt du weitere Häuser außerhalb von Paris?“, frage ich mehr beeindruckt als neugierig, während ich mich wenig überrascht in der ebenso edel wie geschmackvoll ausgestatteten Wohnung umsehe. Es sieht wirklich fast so aus wie unten bei mir. Nur die Farben sind weniger festgelegt. Sie umfassen die gesamte Palette von strahlend weiß, über puderweiß bis hin zu warmen Beigetönen. Dazu strahlen überall Lüster von Decken und Wänden. Wenn Eric einmal mit seinem seltsamen Architekturbüro Pleite gehen sollte, könnte er in seinem Haus locker ein Kronleuchtergeschäft eröffnen. Mindestens dreißig hat er jetzt schon zusammen.
    „ Zwei“, antwortet er auf meine Frage nach seinem Immobilienbesitz über die Grenzen von Paris hinaus. Ich nehme an, dass seine Auskunftsfreudigkeit sich damit erschöpft, insbesondere da ich außer meinem Pariser Loch über keine weiteren Bruchbuden verfüge und ich davon ausgehe, dass hier alles nach dem Motto Zeigst du mir was, zeig ich dir auch was vonstatten geht.
    „Lass uns beginnen.“ Eric baut sich mitten in seinem Trimm-Dich-Zimmer auf und sieht mir abwartend in die Augen.
    Beginnen. Ich nicke. Das ist mir recht. Wenn ich erst was tue, wird sich mein Puls beruhigen.
    „Wir fangen mit den weichen Materialien an“, entscheide ich und lege den ganzen Fesselkrempel, den ich mitgebracht habe, auf die unterste Stufe der Wendeltreppe. Aus dem Wust an Tüchern, mehr

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