Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)
kurzen Atemzug.
In hemmungsloser Lust wand Sabrina sich unter seinem Körper, bog sich ihm entgegen und ließ verführerisch die Hüften an ihm kreisen. Dabei hob sie den Kopf, um den Kuss noch zu vertiefen.
Daigh unterbrach ihn als Erster und rang nach dieser leidenschaftlichen Verführung nach Atem.
Dann lag er zwischen ihren Beinen und ließ seinen dunklen Blick über sie gleiten, der eine feurige Spur auf ihrem Körper hinterließ. Einer seiner Mundwinkel verzog sich zu einem verschmitzten Lächeln.
»Dwi’n cofio hwn. Ich erinnere mich daran«, murmelte er in wehmütigem Ton. »Ich erinnere mich an dich.«
Sie bog sich ihm in einer stummen Einladung entgegen und ließ ihn ihr wachsendes Verlangen und ihre Sehnsucht nach ihm spüren. Und mit einem Aufstöhnen und einer schon fast animalischen Begierde drang er mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung in sie ein.
Sabrina rang nach Atem, als ihre Erregung ins schier Unerträgliche wuchs und die Macht hinter ihrer Vereinigung die Luft zwischen ihnen zum Knistern brachte. Sie verlor sich in Daighs Bewegungen, dem Gefühl seines harten, muskulösen Rückens unter ihren Fingern und in der Betrachtung seines männlich schönen, wie aus Stein gemeißelten Gesichts. Sabrina beobachtete ihn, während er sie liebte, und lächelte, als sie wie von selbst den gleichen Rhythmus fanden. Sterne glitzerten vor ihren Augen, eine unerträgliche Spannung baute sich in ihr auf, und sie stürzte erschauernd und mit einem Aufschrei, den Daigh mit einem Kuss erstickte, in einen Abgrund überwältigender Empfindungen. Von Wogen purer Lust durchflutet, rieb sie sich an ihm, weil sie dieses wundervolle Gefühl nicht enden lassen wollte. Und irgendwann, als ihre Hitze der Leidenschaft in wohlige Ermattung überging, schliefen sie in inniger Umarmung ein.
Der Himmel über ihnen wechselte die Farbe, die Schatten auf dem Boden verlängerten sich, und Sabrina schlief noch immer in Daighs Armen.
Er senkte den Blick auf ihre Hand, die auf seiner Brust lag, wo das Gewirr von Narben im Mondschein silbrig glänzte. Für einen Moment gab er sich der süßen Ekstase hin, einfach nur zu leben. Ein Herz zu haben, das schlug und Blut durch seine Adern pumpte, und eine Lunge, die sich bei jedem seiner Atemzüge erweiterte.
Er hatte all das gehabt, verloren und wieder zurückgewonnen. Vielleicht war es ein Geschenk. Die Männer, an deren Seite er gekämpft hatte und mit denen er gestorben war – was würden sie nicht für die Chance geben, sich aus der Unterwelt zu befreien, und wenn auch nur für ein paar kostbare Momente? Für die Chance, noch einmal einen von Sternen übersäten Himmel zu sehen? Den modrig-süßen Duft eines mit Laub bedeckten Waldbodens zu riechen oder eine Frau bis zum Augenblick höchster Ekstase zu lieben?
Und wie hart würden sie kämpfen, um daran festzuhalten?
Wie hart würde er darum kämpfen?
Kapitel Dreiundzwanzig
D aigh saß draußen vor der Tür der Werkstatt in der Wintersonne und schärfte die Klinge des Häckslers, die er zwischen seinen Beinen hielt. Obwohl sie längst eine tödliche Schärfe erreicht hatte, bearbeitete er die Schneiden immer noch mit dem Wetzstein, weil es seine Hände beschäftigt hielt mit einer Aufgabe, die so unbewusst zu erfüllen war wie das Atmen.
Sabrina hatte sich zu ihm gesetzt, trotz – oder vielleicht gerade wegen – der missbilligenden Blicke der bandraoi . Seit einer Stunde saßen sie hier in kameradschaftlichem Schweigen, weil keiner das Bedürfnis hatte zu sprechen, aber jeder von ihnen Trost in der Gesellschaft des anderen fand.
»Wenn du die Chance hättest, nach Wales zurückzukehren, würdest du es tun?« Sabrinas Frage überrumpelte Daigh.
Er sah sie an, doch sie spielte mit einem rostigen Nagel in der Bank und blickte nicht in seine Richtung. Nur die sanfte Biegung ihrer Wange und die Spitzen ihrer dunklen Wimpern waren zu sehen.
Seine Finger schlossen sich noch fester um den Wetzstein. »Von jenem früheren Leben ist dort nichts mehr da.«
»Nicht die Menschen natürlich. Aber das Meer würde dasselbe sein. Und die Berge. Die Luft und der Himmel. Diese Dinge verändern sich nicht. Nicht einmal im Laufe von Jahrhunderten.«
»Da hast du wohl recht. Das ist immerhin ein Trost.« Er nahm ein weiches Tuch und begann, die Klinge zu polieren. Wenn er damit fertig war, würde das Werkzeug sehr viel besser als Waffe geeignet sein.
»Belfoyle wird sich auch nicht sehr verändert haben. Jedenfalls nicht das, was
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