Verführung der Unschuld 2
murmelte sie.
Er kam noch näher, so dass sie sich fast berührten und flüsterte an ihrem Mund: »Ich hatte gehofft, du würdest mich bitten, bei dir zu bleiben.« Ehe sie antworten konnte, presste er seine Lippen zart auf ihre und küsste sie. Seine Zunge suchte sich sanften Zugang und tänzelte sachte über ihre Zungenspitze.
»Es wird dich stören, dass es vielleicht nicht dein Kind ist«, mahnte Mariella, nachdem er sich zurückgezogen hatte.
»Egal wie, es wird mein Kind sein. Meine Tochter. Ich wollte immer Kinder. Und ich verspreche dir, ein treusorgender Papa zu sein. Und ein liebevoller Ehemann. Natürlich nur wenn du mich willst, nach einer angemessenen Zeit offizieller Trauer.«
Mariella schluckte. Sah sie Tränen in seinen Augen glitzern? »Und Antonella?«
»Sie hat ihre eigenen Pläne und ist schon auf dem Sprung nach irgendwo, um sich vor den Bullen und Interpol in Sicherheit zu bringen. Obwohl das jetzt gar nicht mehr nötig wäre.«
»Ich weiß.«
Seine Lippen berührten zärtlich die ihren, erkundeten behutsam ihre Wärme und Weichheit, das Öffnen ihres Mundes und ihr Entgegenkommen. Mariella gab sich völlig dem wohltuenden Gefühl seiner Umarmung und seines sanften Kusses hin. Für einen Moment sollten alle Gedanken ruhen und nur ihr Herz sprechen. Sie fühlte sich gerade so unendlich geborgen und wollte dieses Gefühl am liebsten für immer festhalten.
Erst als Giovanni sie wieder zurück in die Kissen sinken ließ und sich erhob, ihr einen Tee aus der Küche zu holen, kehrten ihre nüchternen Überlegungen zurück. Durfte sie sich bei ihm geborgen und sicher fühlen, nach allem, was sie inzwischen wusste? Wollte er sie übers Ohr hauen und nur an ihr Geld ran, oder waren seine Gefühle echt und waren es die ganze Zeit über gewesen?
Ach nein, sie durfte jetzt nicht den Menschen um sie herum misstrauen, die ihr beigestanden hatten. Nur weil dieser eine, dem sie hätte vertrauen sollen, ihre Naivität völlig ausgenutzt hatte.
Zwei Tage später kehrte Mariella gut gelaunt von einem Termin auf der Bank zurück. Mit Giovannis Hilfe hatte sie den Safe in Federicos Arbeitszimmer geöffnet. Eine winzige Kamera, mit der Giovanni seinen Arbeitgeber überwacht hatte, in der Hoffnung sich seinerseits durch belastendes Material freikaufen zu können, hatte mehrfach die Eingabe der Geheimzahlen aufgezeichnet. Die Idee hatte Antonella gehabt, eingebaut hatte er die Kamera jedoch selbst. Nun hatten sie die Ereignisse überrollt und alles war ganz anders gekommen.
Abgesehen von einem nicht unerheblichen Betrag an Bargeld enthielt der Tresor vor allem Akten, die erst noch zu sichten waren, und den Schlüssel zum Bankschließfach.
»Schmeiß den Grill auf der Terrasse an«, verlangte Mariella von Giovanni, der wissen wollte, was es Neues gab.
»Sag mir, was du herausgefunden hast.«
»Erst das Feuer.«
»Jetzt?« Giovanni zögerte.
Das schmiedeeiserne Gestell, auf dem eine schwere Pfanne eingehängt werden konnte, wurde für gewöhnlich nur abends und nur bei besonderen Anlässen verwendet.
»Ja, jetzt«, betonte Mariella gut gelaunt.
»Und was möchtest du essen?«
»Nichts. Ich will nur das Feuer.«
Schweigend erfüllte Giovanni ihren Wunsch und als das Feuer loderte, entnahm Mariella ihrer Handtasche einen großen Umschlag, den sie einmal gefaltet hatte und wartete, bis eine Ecke Feuer gefangen hatte, ehe sie das Papier den Flammen überließ.
Sie wehrte ab, als Giovanni sie daran hindern wollte.
»Willst du nicht erst hineinschauen? Womöglich verbrennst du eine Besitzurkunde?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Tue ich nicht. Ich weiß, was drin steckt. Das Kuvert enthält ein paar Fotos, die zu dem passen, was du mir erzählt hast, und eine DVD. Und ich will gar nicht wissen, was darauf zu sehen ist.«
Gemeinsam starrten sie in die Flammen, bis das Papier und unter lautem Knacken die digitale Schreibe verbrannt waren.
»Puh, und nun?«
»Nun«, erwiderte sie und nahm sein Gesicht zärtlich in ihre Hände. »Nun möchte ich in ein annähernd normales Leben starten und ich denke mal, du bist derjenige, der mich dabei begleiten wird. Wenn du möchtest.«
Giovanni lächelte. Er legte seine Hände auf ihr Hinterteil und sie sah ihm an, dass er sofort verstand. Es war nicht nötig, den leichten Stoff ihres Umstandskleides anzuheben und sich davon zu überzeugen, dass sie darunter kein Höschen trug.
»Ich liebe dich. Und egal wie du dich entscheidest, wo und wie dein künftiges Leben
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