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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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Unterlagen und eine Ablage mit Stiften, die genau in der Mitte stand, fast leer. Es gab
kein Tischtelefon, da die Morenos ihre Geschäfte meistens über ihre Mobiltelefone
abwickelten.
»Ich kann nur noch einmal sagen, dass es mir sehr, sehr leid tut, Signor Federico. Ich weiß
wirklich nicht, wie es geschehen konnte. Es wird nicht wieder vorkommen, und ich komme
natürlich für den Schaden auf, wenn die Flecken nicht herausgehen!«
Die beiden Männer saßen mit übereinandergeschlagenen Beinen seitlich von den
Schreibtischen abgerückt. Lorenzo hatte seinen linken Unterarm aufgelegt und trommelte mit
den Fingern leise einen Rhythmus auf die Tischplatte, als ob er dem Ohrwurm einer für
andere unhörbaren Melodie folgen würde. Er musterte das Mädchen ungeniert. Sie wirkte
durch die Situation, die eigentlich eher lächerlich war, sehr eingeschüchtert, und er war
gespannt darauf, wie sie auf die Bestrafung, die sein Bruder sich ausgedacht hatte, reagieren
würde.
Warum waren sie eigentlich nicht schon früher auf die Idee gekommen, ihren Trieb im
eigenen Haus zu befriedigen, wenn es mit den Geliebten nicht nach ihren Wünschen lief?
Nun, wenn er ehrlich war, hatten sie noch niemals ein junges attraktives Mädchen unter ihren
Dienstboten gehabt.
Tatsächlich dachten die Gemelli von ihren Angestellten im Status von Dienstboten, denen
nur eingeschränkte Rechte zugesprochen wurden. Wem es nicht gefiel, der konnte ja gehen.
Der Arbeitsmarkt gab genügend Nachschub her. Sie waren die Geldgeber, also stellten sie
auch ihre eigenen Hausregeln auf. Wer meinte, ein Job dieser Art wäre nicht gut genug für
ihn, und er könnte mit den Bedingungen nicht leben, der sollte sich etwas anderes suchen, und
sich um den sozialen Aufstieg bemühen.
»Mm.« Federico brummte unzufrieden in sich hinein. Er winkte Giulia mit der Hand, dass
sie näher kommen sollte, und wiederholte diese Geste, bis sie nur noch knapp einen halben
Meter von seinen Knien entfernt stand. »Du bist noch sehr jung, und ich nehme an, lernfähig.
Deshalb werde ich Milde walten lassen. Es ist dir doch wohl klar, dass in unserem Haus
Fehler grundsätzlich nicht ungesühnt bleiben, damit sie sich nicht wiederholen? Wir legen
Wert auf Perfektion!«
Giulia erkannte in seiner strengen Miene kaum den Mann wieder, der sie am Tag zuvor
stürmisch geküsst und freundlich angelächelt hatte. Sie nickte stumm und schluckte die
Tränen hinunter, die ihr in die Augen schossen und ihren Blick trübten, ehe sie durch den
Tränenkanal ungeweint abflossen.
»Bist du bereit, eine Bestrafung anzunehmen, damit du lernst, worauf es ankommt?«
Giulia wäre unter Federicos bohrendem Blick am liebsten in den Boden versunken. Sie
fühlte plötzlich einen unangenehmen Druck ihrer Blase, als müsste sie sich gleich in die Hose
machen. »Ja, Signor Federico«, flüsterte sie und ihr Körper verkrampfte sich noch mehr. Sie
unterdrückte ein Zittern, und ihr Blick blieb an den sinnlichen Konturen seiner
wohlgeformten Lippen hängen. Sie würde alles tun, um erneut von diesem Mund geküsst und
von diesen starken Armen gehalten zu werden! Aber – und dieser Gedanke verstärkte den
Kloß in ihrem Hals – er hatte nur mit ihr gespielt, es würde nicht wieder geschehen.
Außerdem war es offensichtlich, dass er selbst kleine Fehler nicht ohne weiteres verzeihen
würde, und wer weiß, wie nachtragend er darüber hinaus war.
»Gut. Was hat man früher mit unartigen oder ungeschickten Dienstboten gemacht, Giulia?“
Verunsichert schaute sie von einem zum anderen. Ihre Ohren und ihre Wangen glühten, aber
ihre Finger und ihre Zehen waren eiskalt.
Lorenzos Finger hatten aufgehört zu trommeln. Seine Lippen soufflierten Giulia irgendein
Wort, aber wie sehr sie sich auch anstrengte, sie verstand es nicht.
»Nun?« Federico zog ungeduldig die Augenbrauen hoch.
Erneut schaute Giulia hilfesuchend Lorenzo an, der unterhalb der Tischkante eine
Handbewegung machte und nun verstand sie, was er meinte. Sie musste sich zwingen,
Federico in die Augen zu sehen. »Geschlagen …«, erwiderte sie schüchtern.
»Was meinst du? Ich habe dich nicht verstanden!“
»Man hat sie bestraft, geschlagen …«, erwiderte Giulia nur wenig lauter als zuvor, aber
Federico gab sich diesmal damit zufrieden.
»So ist es. Aber das korrekte Wort dafür ist: gezüchtigt – merk dir das! Nun, ich werde dich
also für deine Ungeschicktheit züchtigen, und damit können wir das Ganze dann abhaken und
vergessen.«
Die Angst vor

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