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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Bordelle und Opiumhöhlen. Er wurde im Laufe der Jahre sogar zahlreicher Morde verdächtigt. Aber er hat immer sorgfältig darauf geachtet, zwischen sich und seinen kriminellen Aktivitäten eine sichere Distanz zu legen. Mit dem Ergebnis, dass die Polizei nie genügend Beweise sammeln konnte, um ihn auch nur zu verhaften.«
    Sie presste die Lippen zusammen. »Das bestätigt die Theorie meiner Schülerinnen über das, was meiner Vorgängerin auf der Burg zugestoßen ist.«
    »Es gab eine andere Lehrerin vor Euch?«
    »Ja, eine gewisse Miss Bartlett. Sie war nur ein paar Wochen dort tätig. Eines Nachmittags sind Rimpton und sein Gefährte dort eingetroffen. In dieser Nacht wurden die Mädchen in ihre Schlafgemächer gesperrt. Als sie am nächsten Morgen wieder herausgelassen wurden, war Miss Bartlett verschwunden, zusammen mit den beiden Männern aus London. Die Angestellten der Burg haben den Mädchen weisgemacht, dass Bartlett von ihrem Posten enthoben worden sei und die beiden Männer sie zusammen mit ihrer Truhe am frühen Morgen zum Bahnhof begleitet hätten. Aber meine Schülerinnen waren fest davon überzeugt, dass die Männer Miss Bartlett etwas Schreckliches angetan hätten.«
    »Und was hat ihr Misstrauen geweckt?«
    »Miss Bartlett hat einige persönliche Dinge zurückgelassen, unter anderem ihr Lieblingspaar Handschuhe.«
    Er hob die Brauen. »Eine sehr scharfsinnige Beobachtung.«
    »Die Mädchen sind wesentlich aufmerksamer, als jeder in der Burg ihnen zugetraut hätte.« Concordia hob trotzig ihr
    Kinn. »Wer allein auf der Welt ohne finanzielle Mittel zurückbleibt, lernt sehr rasch, auf die kleinen Dinge zu achten, die um ihn herum vorgehen, auf Einzelheiten, die andere vielleicht übersehen oder ignorieren.«
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst, Miss Glade.«
    Sie sah ihn abschätzend an. »Seid Ihr das?«
    »Allerdings.«
    Er erklärte sich nicht weiter, doch sie schien seine Behauptung zu akzeptieren.
    »Nun, jedenfalls kam ich zu dem Schluss, dass die Mädchen möglicherweise sehr richtig eingeschätzt hatten, was ihrer Meinung nach ihrer ersten Lehrerin zugestoßen ist«, fuhr Concordia nach einer Weile fort. »Ich habe mich dieser Vorstellung natürlich nicht sofort angeschlossen, versteht Ihr? Ich weiß sehr genau, dass junge Damen sehr viel Phantasie entwickeln können, vor allem, wenn man sie lange sich selbst überlässt. Und meine Schülerinnen wurden fast vollkommen ignoriert, während sie auf der Burg waren. Bis ich eintraf, meine ich.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass Ihr sie ziemlich auf Trab gehalten habt«, antwortete er amüsiert.
    »Ich halte nicht viel von strikten Reglementierungen, Mr. Wells, aber ich habe festgestellt, dass ein gewisses Maß an Ordnung und Routine eine gewisse Stabilität erzeugt, die auf viele junge Menschen tröstlich wirkt, vor allem auf solche, die als Waisen aufwachsen.«
    Ambrose war von ihren klugen Worten überrascht. »Bitte, fahrt fort.«
    Sie räusperte sich. »Als die Mädchen mir die Handschuhe gezeigt haben, die sie in dem Zimmer gefunden hatten, in dem Miss Bartlett während ihres Aufenthaltes in der Burg gewohnt hatte, wurde ich neugierig, das muss ich zugeben.
    Die Bezahlung einer Lehrerin ist keineswegs so großzügig bemessen, dass sie es sich leisten könnte, mit ihren Habseligkeiten nachlässig umzugehen. Und diese Handschuhe waren sehr neu und sahen zudem recht teuer aus.«
    Er hob fragend die Brauen. »Wann haben die Mädchen Euch von ihrem Verdacht erzählt?«
    »Erst nach einer gewissen Zeit. Sie waren mir gegenüber zunächst sehr misstrauisch.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das war nicht anders zu erwarten. Sie haben trotz ihrer jungen Jahre bereits so viel Aufregungen und Unruhe durchgemacht. Natürlich sind sie sehr wählerisch darin, wen sie ins Vertrauen ziehen.«
    »Ihr scheint junge Menschen sehr gut verstehen zu können, Miss Glade.«
    »Um ehrlich zu sein, als sie mir von den mysteriösen Umständen berichteten, unter denen Miss Bartlett verschwunden ist, hatte ich selbst bereits bemerkt, dass an dieser ganzen Situation auf der Burg etwas merkwürdig war, um es gelinde auszudrücken.« Sie seufzte. »Eigentlich habe ich von Anfang an gespürt, dass die Dinge auf Aldwick Castle nicht so waren, wie sie schienen.«
    »Was hat Euch darauf aufmerksam gemacht?«
    »Kennt Ihr den Spruch: >Es ist zu schön, um wahr zu sein    Er dachte eine Weile nach. »Verzeiht mir bitte, Miss Glade, aber warum sollte die

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