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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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aktuellen Entwicklungen gelesen hat wie ich, vermisst man alle Nachrichten, selbst die der Sensationspresse.« Sie nahm die nächste Zeitung in die Hand. »Wo wir gerade davon reden, was ist denn die neueste Sensation?«
    »Natürlich ein Mord.« Er deutete auf den Artikel, den er gerade gelesen hatte. »Während Ihr und ich uns auf dem Land vergnügt haben, scheint ein Gentleman hier in der Stadt von seiner Geliebten umgebracht worden zu sein, nachdem er ihr gesagt hatte, dass er sie wegen einer neuen Frau fallen lassen wollte. Angeblich hat sie ihn vergiftet. Allerdings hat jede Zeitung eine andere Version gedruckt, die alle mit größter Wahrscheinlichkeit und ohne Ausnahme nicht korrekt sind.«
    »Verstehe.« Sie rückte ihre Brille zurecht und überflog den Artikel kurz. »Diese Mordgeschichten scheinen sich am besten zu verkaufen, wenn sie mit den Gerüchten über verbotene Liebesaffären verbunden sind, findet Ihr nicht?«
    Der Ernst, mit dem sie diese Beobachtung vortrug, amüsierte ihn.
    »Das ist mir ebenfalls bereits aufgefallen«, bemerkte er trocken. »Es ist in der Tat höchst erschreckend, wie häufig Liebe und Tod zusammenfallen.«
    Sie senkte die Zeitung und musterte ihn mit skeptischer Neugier. »Glaubt Ihr, dies könnte auch in der Angelegenheit der Fall sein, in der Ihr gerade ermittelt, Sir?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es deutet nichts darauf hin, dass in diesem Fall Liebe oder Leidenschaft eine Rolle gespielt haben. Allen Berichten zufolge wird Larkin nur von zwei Beweggründen getrieben: Macht und Geld.«
    Die Tür, die vom Frühstückszimmer zur Küche führte, öffnete sich. Mrs. Oates trat ein. Ihr rundes, freundliches Gesicht war von der Hitze des Ofens gerötet. Sie hielt ein großes Silbertablett in der Hand, auf dem Schüsseln mit Rührei, eine Schale mit knusprig gebackenem Fisch und Toast standen.
    »Guten Morgen, Miss Glade.« Mrs. Oates lächelte sie herzlich an. »Ich nehme an, Ihr habt gut geschlafen?«
    »Ja, danke«, erwiderte Concordia. »Die jungen Damen liegen allerdings noch in ihren Betten. Ich halte es für besser, wenn wir sie nicht wecken. Sie waren sehr erschöpft.«
    »Natürlich, die armen Kleinen. Keine Angst, ich werde dafür sorgen, dass sie nicht gestört werden.« Mrs. Oates stellte die Platte auf den Tisch und schenkte Concordia Tee ein. »Es ist so nett, das Haus voller Gäste zu haben. Wir empfangen hier nur selten jemanden.« Sie warf Ambrose einen Blick zu. »Stimmt das nicht, Sir?« »Ja«, erwiderte er knapp.
    Concordia räusperte sich vornehm. »Mr. Stoner legt keinen Wert auf Besucher?«
    »Oh, meine Güte, nein, das ist nicht das Problem«, erwiderte Mrs. Oates. »Sondern eher, dass wir keine Dame im Haus haben. Ihr wisst ja, wie ein allein stehender Gentleman lebt. Sie geben sich ja nicht einmal damit ab, ein festliches Dinner zu planen, ganz zu schweigen von einem Ball oder davon, Gäste einzuladen, die eine Weile hier bleiben.«
    »Verstehe«, erklärte Concordia. »Ich hoffe, wir machen Ihnen keine Schwierigkeiten.«
    »Nein, ganz und gar nicht.« Mrs. Oates verschwand wieder durch die Tür zur Küche.
    Concordia nahm sich einen Löffel Rührei von der Platte. »Mr. Wells, ich habe über die außerordentlich ungewöhnliche Natur unserer Partnerschaft nachgedacht.«
    Verdammt!, dachte er. Das verheißt nichts Gutes.
    »Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Partnerschaften«, versicherte er ihr.
    »Dessen bin ich mir bewusst.« Sie nahm ihre Gabel in die Hand. »Aber mir erscheint es als das Beste, wenn wir unsere Verbindung auf eine ordentliche Geschäftsbeziehung stellen, sozusagen.«
    »Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, Miss Glade, aber was genau meint Ihr damit?«
    Sie sah ihn gelassen an. »Ihr habt davon gesprochen, dass Ihr ein privater Ermittler seid.«
    »Richtig.« Er war jetzt sehr vorsichtig.
    »Sehr gut. Ich möchte Euch engagieren, um im Interesse meiner vier Schülerinnen Nachforschungen anzustellen.«
    Er lehnte sich langsam zurück. »Es besteht keinerlei Notwendigkeit, mich zu engagieren, Miss Glade. Ich ermittle bereits in eben der Angelegenheit, in die Ihr und die Mädchen verwickelt seid, und zwar im Auftrag einer anderen Klientin.«
    Concordia sah ihn abschätzend an. »Ihr habt mir bisher noch kein einziges Detail dieser Angelegenheit verraten.«
    »Meine Klientin hat mich engagiert, die Umstände des kürzlich eingetretenen Todes ihrer Schwester zu untersuchen. Sie glaubt, dass es sich um einen Mord handelt,

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