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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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war.
    Beschämt riss sie sich zusammen, was ihre ganze Willenskraft erforderte, drückte ihre Brille auf die Nase und rief sich ins Gedächtnis, dass sie schließlich auf einer Mission war.
    »Schwerlich ungewöhnlichere Zeiten als Ihr, Sir«, flüster-te sie. »Was ist passiert? Habt Ihr etwas Interessantes herausgefunden?«
    »Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich vermute stark, dass Mrs. Jervis tot ist. Es gibt Spuren eines heftigen Kampfes in ihrem Büro. Und alle Aktenordner, die Euch und Bartlett betreffen, sind verschwunden.«
    »Heiliger Himmel!« Concordia war wie betäubt und hielt sich am Türrahmen fest, während sie sich auf den schockierendsten Teil seines so schrecklich prägnanten Berichts konzentrierte. »Mrs. Jervis ist tot?«
    »Ich habe bis jetzt allerdings noch keinen Beweis. Morgen früh stelle ich weitere Nachforschungen an. Allerdings würde mich das angesichts der Tatsache, dass die Jervis sich möglicherweise mit Alexander Larkin angelegt hat, keineswegs überraschen.«
    »Wenn Ihr Recht habt, erhöht das die Zahl der Todesopfer in diesem Fall bereits auf drei Personen. Die Schwester Eurer Klientin, Miss Bartlett und Mrs. Jervis.« Sie fröstelte und zog ihren Morgenmantel fester zusammen. »Larkin muss meine Mädchen wirklich für sehr wertvoll halten.«
    »Dem kann ich nur zustimmen.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, eine Geste, die ihr merkwürdig rastlos vorkam. »Würde es Euch etwas ausmachen, noch ein paar Minuten auf weitere Einzelheiten zu warten?«, fragte er. »Ich wollte mir das Gesicht und meine Hände waschen und mich ein bisschen frisch machen. Die Droschke, mit der ich zurückgekommen bin, war nicht gerade die sauberste.«
    »Was? Oh. Ja, selbstverständlich.« Sie trat ihm schnell aus dem Weg. »Verzeihung.«
    »Ich schlage vor, Ihr wartet unten in der Bibliothek auf mich. Ich treffe Euch dort in ein paar Minuten und erzähle Euch alles, was ich weiß, auch wenn das nicht sehr viel ist.«
    »Einverstanden.« Verunsichert sah sie ihn an. »Geht es Euch gut? Ihr seid nicht verletzt?«
    »Nein, mir geht es gut.« Beinahe ungeduldig drängte er sich an ihr vorbei. »Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet?«
    »Verzeihung«, murmelte sie erneut.
    Er ging durch den Flur und öffnete die Badezimmertür. »Es wird nicht lange dauern.«
    »Einen Augenblick noch, wenn es Euch nichts ausmacht«, flüsterte Concordia. Sie konnte sich einfach nicht zurückhalten. »Habt Ihr zufällig irgendwelche Hinweise gefunden?«
    Er schaute über die Schulter zurück. »Nein, das heißt nichts, bis auf die Zeitung.«
    »Welche Zeitung?«
    »Die auf meinem Schreibtisch liegt.« Er deutete mit dem Kinn auf sein Schlafzimmer. »Ich bezweifle zwar, dass wir darin irgendwelche Hinweise finden, aber es schien, als wäre sie absichtlich versteckt worden. Ich habe sie im Geheimfach einer Schublade in Jervis’ Schreibtisch gefunden. Ihr könnt sie Euch gern ansehen, wenn Ihr wollt.«
    Er verschwand im Bad und schloss die Tür.
    Concordia wartete, bis sie das leise Rauschen des Wassers in den Leitungen hörte, bevor sie langsam zur Tür von Ambroses Schlafgemach ging und hineinspähte.
    Es war ein sehr männlicher Raum. Dunkle Grüntöne und ein sattes Gelb überwogen. Der dicke Teppich wies ein kompliziertes Farnmuster auf. Das schwere Himmelbett und ein großer Kleiderschrank nahmen einen großen Teil des Raumes ein. Ambrose hatte den Mantel, den er getragen hatte, achtlos aufs Bett geworfen.
    Die Zeitung lag auf dem kleinen Schreibtisch, der in der Nähe des Fensters stand.
    Concordia brauchte nur ein paar Schritte zu machen, die Zeitung zu nehmen und wieder zu gehen. Dennoch zögerte sie. Es kam ihr beinahe überwältigend intim vor, Ambroses Schlafzimmer zu betreten.
    Sie holte tief Luft, schritt zügig in den Raum, schnappte sich die Zeitung und hastete zur Tür zurück.
    Erst als sie wieder im sicheren Flur war, bemerkte sie, dass sie den Atem angehalten hatte.
    Lächerlich!, dachte sie. Es ist doch nur ein Schlafzimmer. Und nicht nur das, es war zudem das Schlafgemach eines Mannes, der, wenn sie die wenigen Andeutungen von Mrs. Oates richtig interpretierte, keinerlei erotisches Interesse an Frauen besaß.
    Sie eilte in ihr Schlafzimmer, drehte die Lampe hoch und schlug die Zeitung auf. Doch die Enttäuschung war groß, als sie feststellte, dass sie eine Ausgabe des The Flying Intelligencer in der Hand hielt, die darüber hinaus noch älter als sechs Wochen war.
    Trotzdem faltete sie die

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