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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hinter sich. Ambrose merkte, dass ihm niemand einen Tee anbieten würde, also nahm er das kleine
    Notizbuch und einen Stift heraus und bemühte sich, im Blumenmuster seines Stuhles zu verschwinden.
    »Lady Chesterton, ich meine Cynthia, weiß von meinen philanthropischen Bemühungen?« Mrs. Hoxton konnte ihr Entzücken nicht verbergen. »Das war mir gar nicht bewusst.«
    »Aber selbstredend«, behauptete Concordia. »Sie hat von Eurem großherzigen Engagement an der Winslow-Armenschule für Mädchen gehört.«
    Mrs. Hoxton nickte selig. »Verstehe.«
    »Mein verstorbener Gemahl hat mir eine ziemlich große Summe Geldes hinterlassen«, erläuterte Concordia. »Es ist mein sehnlichster Wunsch, einen Teil davon auf die Stiftung einer Akademie für verwaiste Mädchen zu verwenden. Aber ich bin leider nicht sicher, wie man ein derartiges Unternehmen anfängt. Ich hoffe, dass Ihr mir in dieser Hinsicht einige praktische Anleitungen geben könnt.«
    Mrs. Hoxton sah sie verständnislos an. »Was für praktische Anleitungen?«
    »Zum Beispiel, wie viel Zeit Ihr dafür opfern müsst, diese Schule zu leiten.«
    »Oh, ich verstehe, was Ihr meint.« Mrs. Hoxtons Miene hellte sich auf. »Dieser Punkt braucht Euch nicht zu beunruhigen. Ich habe festgestellt, dass es nur sehr wenig Zeit kostet, Wohltäterin einer solchen Schule zu sein. Ich überreiche den Mädchen zu Weihnachten ein paar Geschenke und erlaube ihnen, mir ihre Dankbarkeit zu erweisen. Das ist auch schon alles, das versichere ich Euch. Ein einziger, äußerst langweiliger Nachmittag im Jahr ist alles, was Euch dieses Engagement kostet.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, meinte Concordia. »Wie stellt Ihr denn das Personal ein?«
    »Solche Dinge überlässt man selbstverständlich der Schulleiterin.«
    »Und wer stellt die ein?«
    Einen Moment stutzte Mrs. Hoxton, doch ihre Miene klärte sich sofort wieder. »In meinem Fall bestand nicht die Notwendigkeit, jemanden einzustellen. Die Winslow-Armenschule für Mädchen war bereits etabliert, als ich beschlossen habe, ihre Wohltäterin zu werden. Miss Pratt war damals bereits Schulleiterin, und es gab keinen Grund, sie ihres Postens zu entheben. Im Gegenteil, es spricht alles dafür, an ihr festzuhalten. Sie ist eine ausgezeichnete Leiterin und behält die Kosten sehr scharf im Auge. Bei ihr wird kein Penny verschwendet.«
    »Was ist denn mit dem früheren Wohltäter der Schule geschehen?«, erkundigte sich Concordia.
    »Winslow ist gestorben. Und seine Erben wollten sich nicht mit der Schule belasten. Zufällig suchte ich damals gerade nach einem geeigneten Wohltätigkeitsprojekt. Es war wirklich ein sehr glückliches Zusammentreffen.«
    Concordia nippte an ihrem Tee. »Wie habt Ihr herausgefunden, dass die Schule zur Verfügung stand?«
    »Das war ganz einfach. Mein sehr guter Freund Mr. Trimley hatte davon erfahren und mir empfohlen, mich als Wohltäterin zur Verfügung zu stellen.«
    Concordia hielt mitten in der Bewegung inne. Man konnte zwar ihre Miene durch den dichten Schleier nicht erkennen, aber Ambrose wusste, dass sie Mrs. Hoxton sehr scharf beobachtete.
    Er tat dasselbe, achtete jedoch sorgfältig darauf, dass sie sein plötzliches Interesse nicht bemerkte.
    »Ich glaube nicht, dass ich Mr. Trimley kenne«, sagte Concordia geziert.
    »Ein sehr charmanter, sehr eleganter Gentleman«, erklärte Mrs. Hoxton. »Ich verlasse mich vollkommen auf ihn, wenn es um Fragen von Stil und Geschmack geht.«
    »Faszinierend«, bemerkte Concordia. »Wie habt Ihr diesen Herrn kennen gelernt?«
    »Wir wurden letztes Jahr bei der Soiree der Dunningtons einander vorgestellt.« Mrs. Hoxton sah Concordia höflich forschend an. »Ich nehme an, dass Ihr ebenfalls dort wart, Mrs. Nettleton, allerdings kann ich mich nicht an Euch erinnern. Es war schrecklich voll, nicht wahr?«
    Verdammt, dachte Ambrose. Auf diese Art von Fragen hatte er Concordia nicht vorbereitet.
    »Ich bin zu dieser Zeit nicht viel ausgegangen«, erwiderte Concordia rasch. »Mein Ehemann lag damals in der letzten Phase seiner tödlichen Erkrankung darnieder. Ich empfand es als meine Pflicht, ihm bei Nacht und Tag zur Seite zu stehen.«
    Ambrose schaute sie bewundernd an. Diese Frau war wirklich sehr reaktionsschnell.
    »Gewiss, selbstverständlich«, antwortete Mrs. Hoxton hastig. »Verzeiht mir. Wie unbedacht von mir. Wie gesagt, ich lernte Mr. Trimley bei dieser Gelegenheit kennen. Wir verstanden uns famos.«
    »Ihr seht ihn also häufig?«, hakte Concordia dezent

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