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Verfuehrung im Palast der Liebe

Verfuehrung im Palast der Liebe

Titel: Verfuehrung im Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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war, als er sah, wie der Junge in dem Laden Keira angeschaut und wie sie zurückgelächelt hatte?
    Aber das war ja lächerlich. Sie bedeutete ihm nichts. Nur weil sie ihn körperlich erregte … Jay trat hinaus auf die Veranda und stutzte. Er hatte eine Bewegung im Garten des Frauentraktes gesehen.
    Keira. Was tat sie da, um drei Uhr in der Früh? Und wieso kniete sie auf dem Boden?
    Manchmal fanden Schlangen den Weg in die Gärten.
    Innerhalb von Sekunden hatte er seine Jeans übergestreift. Die Fliesen speicherten die Wärme des Tages, er konnte es an seinen Fußsohlen spüren, als er die Seitentreppe hinunter stieg, die in die Gärten führte. Erst als er das Tor zwischen seinem Garten und dem des Frauenflügels aufstieß, wurde ihm bewusst, dass ein uralter männlicher Beschützerinstinkt ihn hierhergetrieben hatte. Bisher war ihm nicht einmal bewusst gewesen, dass er ihn überhaupt besaß. Umso verwunderlicher, dass ausgerechnet Keira diesen Instinkt in ihm wachgerufen hatte.
    Jay so unerwartet hier auftauchen zu sehen, ließ Keira für einen Moment erstarren. Erst bei seinem gepressten „Was machen Sie da?“ rappelte sie sich hastig auf.
    „Ich wollte mir die Muster auf den Fliesen ansehen.“ Sie deutete auf den Mosaikboden. „Falls Sie gekommen sind, um mich zu fragen, ob die Layouts, die Sie haben wollten, fertig sind, so lautet die Antwort Ja. Sie liegen morgen früh vor Ihrer Abreise auf Ihrem Schreibtisch.“
    Die Worte kamen schnell und abgehackt über ihre Lippen, eine Salve nervöser Rechtfertigung, die verstummte, als Jay aus den Schatten trat. Sein Anblick verschlug ihr den Atem, ihr Magen zog sich zusammen. Sein Oberkörper und seine Füße waren bloß, so als wäre er gerade aus dem Bett aufgestanden. Ob er nackt schlief? Woher kam diese Frage? Vielleicht hatte er ja auch nur einen entspannten Abend verbracht. Doch irgendwie wusste sie, dass Jay nicht der Typ Mann war, der sich halb nackt in einem Sessel rekelte.
    „Wenn sie fertig sind, dann kann ich sie ja schon jetzt haben“, sagte er.
    „Ich wollte noch ein wenig daran feilen …“
    „Unnötig. Es sind lediglich erste Skizzen. Dann habe ich mehr Zeit, mir etwas zu überlegen. Holen wir sie. Ich begleite Sie.“
    Keira wünschte, sie hätte nichts gesagt. Sie wollte die Layouts wirklich noch einmal überarbeiten, doch wenn sie jetzt ablehnte, dann würde er glauben, sie hätte nur angegeben und sei in Wirklichkeit noch gar nicht fertig. „Wie Sie wünschen“, stimmte sie also zu.
    Sie hatte die Türen geschlossen, als sie in den Garten gegangen war. Als sie jetzt zusammen darauf zutraten, ging Jay voraus, um, wie Keira später klar wurde, die Tür für sie aufzuhalten. Doch das Wie und Warum war in dem Moment, als sie ihn unabsichtlich berührte, nicht mehr wichtig. Denn als sie stoppte, um nicht mit ihm zusammenzustoßen, da blieb er ebenfalls stehen und drehte sich halb um. Seine Hand lag nun auf ihrer Schulter, und ihre Sinne konnten nichts anderes mehr wahrnehmen als die Wärme seiner Haut unter ihrer Handfläche und den maskulinen Duft, der ihr in die Nase stieg.
    Sie hätte sich von ihm losreißen müssen. Auf jeden Fall. Doch stattdessen blickte sie direkt in sein Gesicht. Ein gefährliches Schweigen entstand zwischen ihnen und dehnte sich scheinbar endlos. Keira stieß hörbar die Luft aus, ihre Finger klammerten sich um seinen Oberarm.
    Alarmsirenen schrillten in ihrem Kopf. Abrupt zog sie ihre Hand zurück, doch zu spät. In einer stummen Einladung hatte sie sich ihm entgegengebogen, und er nahm die Einladung an.
    Sie hatte geglaubt, nur in Filme küsse man so – zuerst kurz, unsicher, suchend. Zwei Menschen, die verzweifelt gegen das schwelende Verlangen ankämpften, das sie beide nicht wollten, nur um dann bei der Berührung der Lippen von einer Feuersbrunst mitgerissen zu werden, die Lippen und Körper verschmolz.
    Eine ursprüngliche Macht, die sich nicht kontrollieren lässt, dachte Keira schwindelnd. Jay hatte seine Hand an ihren Nacken gelegt, um ihren Kopf noch enger heranzuziehen. Mit der Zunge erkundete er die weiche Nachgiebigkeit ihres Mundes und nahm ihn in Besitz, während das eigene Verlangen sie verzehrte. Das Verlangen nach ihm, das mit jeder Berührung, mit jeder Liebkosung stärker wurde, sodass sie sich nicht mehr gegen das, was mit ihr passierte, wehren konnte.
    Der Hunger, den er in ihr freisetzte, bezwang sie, so wie Jay sie bezwang. Das wurde Keira mit einem Mal klar. Verzweifelt versuchte sie, vor

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