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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sagte die Frau. „Es dauert nicht mehr lange bis zum Mittagessen. Sie sind herzlich eingeladen.“
    „Danke, aber ich kann nicht bleiben. Ich wollte nur kurz vorbeischauen, um zu sehen, wie es den Kindern geht.“
    Sie sah hinunter auf Billy, streckte die Hand aus und fuhr ihm durch das jetzt frisch gewaschene schimmernd rote Haar. „Gefällt es dir hier, Billy?“
    Er lächelte sie an, sodass eine Zahnlücke zu sehen war. „Wir bekommen jede Menge zu essen, niemand schlägt uns, und wir müssen keine Schornsteine mehr kehren.“
    Sie spürte einen Stich im Herzen. „Das stimmt und ihr werdet es auch nie wieder tun müssen.“
    Sie plauderte mit Billy und den anderen Kindern, bis Mrs Oldfield alle zum Essen rief. Violet versprach wiederzukommen, winkte den Mädchen und Jungen noch einmal zu und ging zurück zu ihrer Kutsche. Sie hatte sie fast erreicht, als vor ihr ein Mann auf dem Gehsteig auftauchte.
    „Sie waren das!“ Der sehnige Mann mit braunem Haar, das dringend gewaschen werden musste und ihm vom Kopf abstand, sah sie drohend an. „Sie haben mir meine Kaminkehrer gestohlen!“
    Violet reckte den Kopf. „Es ist gegen das Gesetz mit so jungen Kindern zu arbeiten und das wissen Sie!“
    Er lachte spöttisch. „Sie haben mir eine Menge Schwierigkeiten bereitet und ich werde das nicht vergessen. Dafür werden Sie bezahlen, Sie überhebliches kleines Ding! Sonst will ich nicht länger Simon Pratt heißen.“
    Violet achtete nicht auf das Frösteln, das sie empfand. „Ich rate Ihnen sofort zu verschwinden, Mr Pratt. Ehe ich die Polizei rufe.“
    Er verzog das Gesicht. „Ich werde mir andere suchen. Die Stadt ist voll von diesem kleinen Ungeziefer. Aber niemand stiehlt etwas von Simon Pratt und kommt ungeschoren davon. Niemand! Denken Sie an meine Worte!“
    Bei dem mörderischen Ausdruck in Pratts hässlichem Gesicht erschauerte Violet.
    Die vertraute tiefe Stimme des Kutschers erklang hinter ihr. „Ich rate Ihnen, das zu tun, was die Dame Ihnen gesagt hat“, erklärte Mr Bellows. „Sonst bekommen Sie es mit mir zu tun.“
    Pratt schnaubte, aber er war klug genug zu erkennen, dass er gegen einen Mann mit Armen wie Baumstämmen keine Chance haben würde.
    „Wir sehen uns noch“, sagte Pratt finster und ging davon.
    „Was für ein grässlicher Mann!“, sagte Violet.
    „In der Tat.“ Bellow sah ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war. „Wir fahren besser, Mylady. Bei einem Mann wie ihm weiß man nie.“
    Violet stieg sie in die Kutsche, und sie fuhren davon. Sie zog es in Erwägung, Rule von dem Zwischenfall zu erzählen, aber durch die drohende Anklage wegen Mordes hatte er schon genug um die Ohren.
    Im festen Glauben, nie wieder etwas von Simon Pratt zu hören, fuhr sie zurück nach Hause.
    Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu. Rule beeilte sich, seine Arbeiten bei Griffin zu beenden, um Chase Morgan zu treffen.
    Als er das vertraute Klopfen seines Sekretärs hörte, sah er auf. „Was ist, Terry?“
    „Ein Junge, Mylord. Er sagt, sein Name sei Danny Tuttle. Er sagt, Sie hätten ihm Arbeit versprochen.“
    Rule stand auf und bat den mageren Jungen herein. In seiner Hand trug er einen zerlumpten Filzhut.
    „Du hast dich also doch entschieden zu kommen. Ich bin ein wenig überrascht, dich erst jetzt zu sehen. Ich hätte schon vor Tagen mit dir gerechnet.“ Dann sah er das blaue Auge des Jungen und den dunklen Schatten auf seiner Wange. „Was ist mit deinem Gesicht passiert?“
    Danny sah zur Seite. „Das war Bates. Er hat gesagt, er braucht mich. Er sagte, wer für ihn arbeitet, der kann nicht einfach gehen.“ Er legte eine Hand an seine Wange. „Ich bin ihm erst jetzt entkommen.“
    Rule kam um den Schreibtisch herum. „Es tut mir leid, was passiert ist, Danny.“
    Der Junge wirkte besorgt. „Kann ich immer noch für Sie arbeiten?“ Rule wusste, wenn Griffin ihn nicht anstellte, würde er an keinem anderen Ort mehr eine Chance bekommen.
    „Ich stehe zu meinem Wort!“
    Danny war die Erleichterung anzusehen. „Danke, Sir. Ich weiß es zu schätzen. Ehrlich! Was soll ich tun?“
    „Ich fürchte, du wirst wieder kehren müssen.“
    Der Junge erstarrte.
    „Keine Kamine, mein Sohn. Du wirst mit den Putzleuten arbeiten, die Böden fegen und die Fabrik sauber halten. Wenn du gut bist, kannst du dich hocharbeiten.“
    Der Junge wirkte hoffnungsvoll. „Danke, Sir.“
    „Oben gibt es einen Raum, den wir nicht nutzen. Dort kannst du schlafen, bis du genug verdienst, um dir selbst

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