Verfuehrung in bester Gesellschaft
etwas zu suchen.“
Danny drehte seinen Hut in den Händen. „Ich werde gut arbeiten, Sir. Ich verspreche es, Sie werden es nicht bereuen.“
Rule nickte. „Mein Sekretär wird dir zeigen, wohin du gehen sollst. Terry?“
Der blonde junge Mann erschien sofort. „Mylord?“
„Das ist Danny Tuttle. Ich möchte, dass Sie ihm helfen, sich hier zurechtzufinden.“
„Ja, Mylord.“
Danny schenkte ihm ein letztes dankbares Lächeln, bevor er mit Terry verschwand.
Zufrieden, dass er dem Jungen hatte helfen können, wandte sich Rule wieder seiner Schreibtischarbeit zu. Morgen würde Violet wieder ins Kontor kommen und die Aufgaben übernehmen, die sie zuvor erfüllt hatte. Rule war nicht bewusst gewesen, wie sehr er sich in den letzten Tagen auf ihre Arbeit verlassen hatte. Jetzt konnte er es kaum abwarten, dass sie zurückkehrte.
Er warf einen Blick auf die Wanduhr. Es war Zeit, sich auf den Weg zum Treffen mit Morgan zu machen. Er musste dem Ermittler sagen, was er über die Feinde von Charles Whitne herausgefunden hatte.
Eine halbe Stunde später berichtete Rule Morgan von den Feindseligkeiten zwischen Charles Whitney und Peter Austin und auch von dem Zwist der Gebrüder Whitney um die Zuneigung der Countess of Fremont.
„Ich werde versuchen möglichst viel über Austin herauszufinden“, sagte Morgan, „wie werden sehen, ob er ein Alibi für den Nachmittag des Mordes hat oder ob es sonst etwas gibt, das ihn verdächtig macht.“
Rule nickte. „Ich werde mit der Countess sprechen. Wir kennen uns bereits und ich hoffe, sie wird mir erzählen, in welcher Beziehung sie zu den Brüdern stand.“
„Gut. Aber bitte verhalten Sie sich so diskret wie möglich. Sie wollen sicher keine weitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.“
„Sie haben recht, das will ich nicht.“ Außerdem wollte er wegen der Countess keine weiteren Schwierigkeiten mit Violet bekommen. Das Letzte, was er wollte, war, sie in Verlegenheit zu bringen, nur weil der Eindruck entstand, er würde einer anderen Frau nachsteigen.
Und er wollte auch nie mehr so etwas erleben wie an jenem Abend, als er nach dem Streit in ihr Schlafgemach gegangen war. Die Vorstellung, sie könnte ihn abweisen, hatte ihn fast krank gemacht.
„Ich bin froh, dass Sie vorbeigekommen sind“, sagte Morgan und holte ihn damit zurück in die Gegenwart. „Ich habe auch etwas zu berichten.“
„Und das wäre?“
„Ich habe das Mädchen gefunden, Molly Deavers. Sie behauptet, den Schlüssel zu Whitneys Suite verloren zu haben. Sie sagt, sie habe Angst vor der strengen Strafe gehabt und deshalb gekündigt.“
„Glauben Sie ihr?“
„Nein. Als ich den Mann mit der Narbe am Hals erwähnte, war mir klar, dass sie wusste, von wem ich sprach.“
„Sie glauben also, er hat sie für den Schlüssel bezahlt?“
„So sieht es aus.“
„Glauben Sie, dass der Mann mit der Narbe auch der Mörder ist?“
Morgan lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Vielleicht. Vielleicht steht er aber auch nur in den Diensten des Mörders. In jedem Fall steht es außer Frage, dass er damit zu tun hat.“
„Wir müssen ihn finden.“
„Ich arbeite daran.“ Der Ermittler rieb sich das Kinn. „Aber bisher scheint niemand zu wissen, wer er ist oder wie wir ihn finden können.“
„Der Mann mit der Narbe könnte der Schlüssel sein. Wenn wir ihn finden, können wir das Ganze vielleicht endlich zu einem Ende bringen.“
„Das ist möglich. Aber meiner Erfahrung nach ist ein Mord selten so einfach.“
24. KAPITEL
V iolet ging auf die Männerstimmen zu, die sie aus der Eingangshalle hörte. Eine Gruppe von Uniformierten stand um Hatfield herum und sie erkannte den groben braunhaarigen Polizisten, der Rule auf der Wache befragt hatte. Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
„Ich habe ihnen gesagt, dass Seine Lordschaft nicht zu Hause ist, Mylady“, erklärte ihr der Butler, als sie näher kam.
„Danke, Hat. Ich werde mit Konstabler McGregor sprechen.“ Sie wandte sich an den Polizisten. „Wenn Sie mir bitte folgen würden.“
Sie führte die Männer in den Salon, wo ihnen niemand würde zuhören können, und wartete, bis Hatfield die Tür schloss.
„Es tut mir leid, Konstabler McGregor, aber wie unser Butler Ihnen schon sagte, ist mein Gatte nicht zu Hause.“
„Wann rechnen Sie mit seiner Rückkehr?“
Violet holte tief Luft. Sie wollte nicht lügen, aber sie wollte auch nicht, dass Rule festgenommen wurde. „Was wollen Sie von ihm?“
„Er muss mitkommen auf die
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