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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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gelesen. Ich kann kaum erahnen, was du durchmachen musst.“
    Sie entzog ihm ihre Hände. „Die Polizei hat einen schrecklichen Fehler begangen. Rule ist unschuldig. Wenn das bewiesen ist, werden sie ihn freilassen.“
    „Ich weiß nur, was ich gelesen habe. Dein Gatte ist im Gefängnis und du bist jetzt ganz allein. Ich bin deinetwegen hergekommen, Violet. Wir waren vorher Freunde. Bei allem, was geschehen ist, dachte ich, du könntest jetzt einen guten Freund gebrauchen.“
    Er sah ihr in die Augen, bis sie sich abwandte. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie geglaubt, sie könnte ihn lieben. Jetzt überraschte es sie, wie wenig sie für ihn empfand. „Ich weiß deine Fürsorge zu schätzen, Jeffrey. Wirklich.“
    „Gibt es etwas, was ich für dich tun kann, Liebste?“
    „Nein, Jeffrey, da gibt es nichts.“ Sie sah ihm offener ins Gesicht, als sie es seit seiner Ankunft in London hatte tun können. „Aber vielleicht kann ich etwas für dich tun. Jetzt, da ich hier vor dir stehe, erkenne ich, dass ich einen großen Fehler begangen habe. Du siehst mich an und siehst die Frau, von der du glaubtest, sie zu lieben, aber das bin ich nicht. Und ich bedaure dir sagen zu müssen, dass es sie nie gegeben hat.“
    „Wovon redest du? Ich verstehe dich nicht.“
    „Ich will damit sagen, dass du in mir immer eine naive junge Frau gesehen hast, süß und unschuldig. Du dachtest, du könntest mich zu der Person formen, die du haben wolltest. Aber so bin ich nicht, Jeffrey. Ich bin eine starke Frau, die ihre Meinung vertritt und daran gewöhnt ist, für ihre Ziele zu kämpfen.“
    „Du bist immer ein wenig direkt gewesen, aber …“
    „Direkt? Nach dem Tod meines Vaters war ich für beinahe zwei Jahre verantwortlich für den Bostoner Zweig von Griffin. Ich habe dort unter dem Namen J.A. Haskell gearbeitet.“
    Er runzelte die Stirn. „Das ergibt keinen Sinn. Du bist eine Frau, eine Erbin, warum solltest du arbeiten wollen?“
    „Ich habe gern gearbeitet, Jeffrey. Mir gefiel die Unabhängigkeit. Das Gefühl, etwas erreichen zu können. So geht es mir immer noch.“
    Jeffrey schüttelte den Kopf „Das glaube ich nicht. So warst du nicht, als wir zusammen waren. So sehr kannst du dich nicht verändert haben.“
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. „Das ist der traurige Teil. Ich war so einsam, sehnte mich so sehr nach Liebe, dass ich so tat, als wäre ich eine andere. Für eine Weile habe ich sogar mich selbst getäuscht.“
    Er richtete sich auf. In seiner Wange zuckte ein Muskel. „Er ist schuld, dass du dich so verändert hast. Sie werden ihn für schuldig befinden, Violet. Alle Beweise deuten auf diesen Mann als Mörder von Charles Whitney hin.“
    Sie wurde wütend. „Welches Motiv sollte Rule gehabt haben? Charles wollte die Firma kaufen.“
    „Das stimmt. Ich denke, Dewar hat gemerkt, dass er das Geschäft zu günstig abgeschlossen hat. Er und Whitney haben deswegen gestritten. Dewar konnte den Vertrag nicht brechen, also hat er ihn getötet. Unglücklicherweise wurde er dabei erwischt.“
    „Das stimmt nicht.“
    „Du wirst bald Witwe sein, Violet. Du wirst genauso einsam sein, wie du es zuvor warst. Was wirst du dann tun?“
    „Ich werden einen Weg finden, Rules Unschuld zu beweisen. Aber selbst wenn sie ihn für schuldig befinden und ich Witwe werde, werde ich nicht wieder anfangen mich zu verstellen.“
    Jeffreys Blick blieb fest. „Was ist mit der Firma? Du sagtest mir, wie gern du sie verkaufen wolltest. Du hast mir deine Gefühle wegen des bevorstehenden Krieges mitgeteilt.“
    „Meine Gefühle haben sich nicht geändert. Was immer geschieht, ich werde verkaufen. Früher oder später werden wir einen anständigen Käufer finden.“
    „Ich verstehe.“
    „Ich hoffe, das tust du wirklich, Jeffrey. Ich hoffe, du verstehst, dass ich dir niemals etwas Böses wollte.“
    Das Lächeln, das er hervorbrachte, wirkte gequält. Er verneigte sich sehr förmlich. „Ich wünsche dir viel Glück bei allen deinen Unternehmungen.“ Jeffrey machte kehrt und ging davon und Violet fühlte sich plötzlich wie entkräftet.
    Sie hatte Jeffrey die Wahrheit gesagt. Eine Wahrheit, die sie erst kürzlich herausgefunden hatte. Sie war nicht die Frau, die Jeffrey geliebt hatte. Sie war es niemals gewesen. Jetzt, da er das wusste, konnte er sein Leben weiterführen und vielleicht endlich eine Frau finden, die zu ihm passte.
    Violet holte tief Luft. Rule mochte sie nicht lieben, aber wenigstens kannte er sie als die

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