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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Eindruck, dass jedes Möbelstück und jedes Accessoire einzeln ausgesucht worden war, damit es passte.
    Noch zwei weitere Dienstboten kamen dazu und Rule drehte sich zu ihnen um. „Jetzt sind Sie alle da und ich möchte Ihnen meine Gemahlin vorstellen. Ich hoffe, Sie werden ihr ebenso dienen, wie Sie mir bisher gedient haben.“
    Alle Dienstboten klatschten und lächelten. „Willkommen, Mylady“, sagte die Haushälterin, Mrs Digby, wie sich Violet erinnerte. Sie sprach für alle Hausangestellten. „Bitte lassen Sie uns wissen, wenn Sie etwas brauchen.“
    „Vielen Dank, Mrs Digby, das werde ich.“
    „Dies ist Miss Lockhart“, sagte Rule, „die Cousine meiner Frau. Bitte sorgen Sie während ihres Besuchs für ihre Bequemlichkeit.“
    „Natürlich, Mylord.“ Die Haushälterin blickte Rule mit strahlenden Augen an. Offensichtlich freute sie sich, dass ihr Dienstherr geheiratet hatte.
    Violet ignorierte den Anflug von Schuldgefühlen, den sie empfand. Sie wünschte, nicht so tun zu müssen, als wären sie tatsächlich verheiratet, aber nach ihrer Ankunft gestern ließ sich das nicht vermeiden.
    „Ich glaube, Miss Lockhart hat bereits gefrühstückt“, sagte Rule zu Violet. „Vielleicht gestatten Sie mir, Ihnen beim Frühstück Gesellschaft zu leisten.“
    Ihr gelang es, zu lächeln. „Selbstverständlich.“
    „Ich habe bemerkt, dass Sie eine Sammlung von Büchern besitzen“, sagte Caroline. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mir gern etwas zum Lesen suchen.“
    „Bitte bedienen Sie sich. Bücher sind zum Lesen da. Die meisten befinden sich in meinem Salon. Hier und da werden Sie andere Bände finden. Sie können sich alles ausborgen, was Sie interessiert.“
    „Danke.“ Caroline ging davon. Rule reichte Violet den Arm. „Gehen wir?“
    Sie versuchte nicht darauf zu achten, dass er an diesem Morgen noch besser aussah als am Vorabend. Seine Augen waren nicht mehr müde, sondern aufmerksam und leuchtend blau. Sein Halstuch war perfekt gebunden, sein marineblauer Rock schmiegte sich perfekt um die breiten Schultern. Die Bartstoppeln, die ihm gestern einen leicht verwegenen Ausdruck verliehen hatten, waren verschwunden und beinahe vermisste sie den Anblick seiner sonnengebräunten Haut unter dem offenen Hemd.
    „Mylady?“
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass er darauf wartete, sie in den Frühstücksraum zu geleiten. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie Carolines verschmitzten Blick, ehe diese im Salon verschwand.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Rule zu. „Es wäre mir lieber, wenn Sie mich Violet nennen. An die englische Anrede bin ich nicht gewöhnt.“
    Er nickte kurz. Sein welliges dunkles Haar war ein wenig länger, als sie es in Erinnerung hatte, und sie verspürte das unerwartete Verlangen, mit den Fingern hindurchzufahren. „Dann werde ich Sie Violet nennen. Aber nur, wenn Sie Rule zu mir sagen.“
    Ihr fiel es nicht schwer, ihm diesen Gefallen zu tun, denn sie hatte nicht vor, ihn Mylord zu nennen. „Gut.“ Sie nahm den Arm, den er ihr bot, und ließ sich von ihm durch den Gang zu einem sonnendurchfluteten Raum führen, von dem aus der Garten zu sehen war. Das Zimmer war ganz in Moosgrün gehalten mit einigen rosafarbenen Akzenten.
    Rule führte sie zu einem reich verzierten Tisch aus Rosenholz, ging dann hinüber zur Anrichte und füllte zwei Porzellanteller mit Speisen aus den dampfenden Schüsseln.
    Sie breitete die Serviette über ihre Röcke aus pfirsichfarbener Seide und wartete auf seine Rückkehr. Sie beobachtete, wie er die Teller hinstellte. Der Duft von Eiern, Würstchen und frisch geröstetem Toast stieg ihr in die Nase.
    Sie sah den Diener an, der mit zwei silbernen Kannen neben ihr stand, einer für Tee und einer für Kaffee.
    „Ich bevorzuge Kaffee“, sagte sie. Der Mann schenkte ihnen ein. „Vielen Dank.“ Violet nahm Zucker und Sahne und rührte ihren Kaffee sorgfältig um.
    „Während meines Aufenthalts in Boston habe ich den Geschmack von Kaffee schätzen gelernt“, sagte Rule.
    „Mein Vater hat mich gelehrt, den Geschmack zu genießen.“
    Er stellte die Tasse zurück. „Sicher vermissen Sie ihn sehr.“
    Violet spürte einen Anflug von Trauer. „Mehr als Sie ahnen.“
    Rule senkte den Blick und verbarg so seine Gedanken vor ihr. Sie speisten schweigend. Violet bemerkte, dass sie am Vortag nicht zu Abend gegessen hatte und sehr hungrig war.
    Als sie aufsah, stellte sie fest, dass Rule sie lächelnd beobachtete. Er hatte sehr weiße

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