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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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gehörte ihm, verdammt, ob sie es wollte oder nicht.
    „Ich werde mich mit einer Annullierung nicht einverstanden erklären, Violet. Nicht, wenn Sie nicht mit meinen Bedingungen einverstanden sind. Das bedeutet für Sie, Sie werden einen Anwalt engagieren müssen und es wird Monate dauern, bis diese Angelegenheit vor Gericht geklärt wird. Abgesehen von dem Skandal, den es für unsere Familien bedeuten wird. Wir haben 1860, Violet. Boston und London sind nicht mehr so weit voneinander entfernt, wie sie es einst waren.“
    Violet presste die schönen Lippen zusammen. „Sie sind so fest entschlossen? Wie ist das möglich, wenn Sie doch gar nicht die Absicht hatten, nach Boston zurückzukehren?“
    „Ich sagte doch, ich hatte die Absicht zu kommen …“ Ihm kam ein Gedanke und er sprang auf. „Rühren Sie sich nicht von der Stelle. Ich bin gleich zurück.“
    Rule eilte den Gang hinunter und in seinen Salon, wo Caroline, die dort saß und las, ihn verwundert ansah. Er suchte in der obersten Schublade seines Schreibtisches nach der Schiffskarte, die er in der vergangenen Woche gekauft hatte. Allerdings war er da noch nicht sicher gewesen, ob er sie wirklich nutzen würde. Dann machte er kehrt und lief zurück in den Frühstücksraum.
    „Ich wollte kommen“, sagte er und hielt das Ticket hoch. „Das hier habe ich vor fünf Tagen gekauft. Das Datum steht vorn drauf.“
    Er reichte ihr das Ticket und zum ersten Mal wirkte seine Frau verunsichert. Offenbar hatte sie geglaubt, er würde seinen Teil des Vertrags niemals erfüllen.
    Es hatte Zeiten gegeben, da war auch er nicht ganz sicher gewesen.
    „Bleiben Sie für die nächsten vier Wochen“, sagte er. „Geben Sie uns eine Chance, uns näher kennenzulernen. Wenn Sie es nicht für mich tun wollen, dann tun Sie es für Ihren Vater.“ Das war ein Hieb unter die Gürtellinie, aber aus irgendeinem seltsamen Grund fühlte er sich immer verzweifelter.
    Violet starrte auf das Ticket, dann sah sie ihn an. Sie reckte das Kinn. „Na gut, dreißig Tage. Ich erwarte, dass Sie dann Ihr Wort halten.“
    Rule lächelte erleichtert, sodass die Grübchen wieder auf seinen Wangen erschienen. Violet senkte den Kopf. Er sah, dass sie gegen ihn und seine Reize keineswegs gefeit war, und ganz gewiss war er es nicht gegen sie.
    Dreißig Tage, sagte er sich, und hoffte, er würde nicht so lange warten müssen, bis sie in sein Bett kam.
    Ganz plötzlich schien ihm eine Ehe keine so schlechte Idee mehr zu sein.
    „Um Himmels willen, was hat er gesagt?“ Caroline kam durch die Tür von Violets Schlafstube, wohin diese sich zurückgezogen hatte, um über ihr Zugeständnis nachzudenken.
    „Er will, dass ich für einen Monat bleibe. Er sagt, wenn ich das tue, wird er einer Annullierung zustimmen.“
    Caroline runzelte die Stirn. „Er will verheiratet bleiben?“
    „Das hat er gesagt.“ Sie sah auf. „Er wollte mich holen kommen. Er hat mir das Ticket gezeigt, das er gekauft hatte.“
    „Aber du willst Jeffrey heiraten! Darüber habt ihr beide bereits gesprochen!“
    „Ich habe dir gesagt, dass Rule in einem Monat mit der Aufhebung unserer Ehe einverstanden sein wird. Entweder das, oder ich muss einen Anwalt einschalten. Im Augenblick erscheint mir das die beste Lösung zu sein.“
    „Und jetzt?“
    Violet seufzte. „Ich hätte ihn mehr drängen müssen, vermute ich, aber …“
    „Du hast wieder diesen komischen Gesichtsausdruck, den ich vor drei Jahren schon einmal gesehen habe, als du mir erzählt hast, dass du ihn heiraten willst. So hast du auch ausgesehen, als du am Tag deiner Hochzeit durch den Mittelgang geschritten bist und Rule deine Hand nahm.“
    „Du bist verrückt. Ich habe keinen komischen Gesichtsausdruck. Ich versuche nur, vernünftig zu handeln. Ich möchte eine Annullierung. Rule möchte dreißig Tage Zeit, um mich davon zu überzeugen, verheiratet zu bleiben.“
    „Wenn die Ehe nicht vollzogen wird, verliert er die Hälfte der Firma. Hast du ihm das gesagt?“
    Sie nickte. „Das ist vermutlich der Grund für seine Entschlossenheit. Die Hälfte von Griffin ist viel Geld wert. Aber Menschen heiraten ständig des Geldes wegen.“
    „Ja, aber du sagtest, du willst jemanden heiraten, der dich liebt.“
    „Ich weiß. Es ist nur …“
    „Nur was?“
    „Nun, ich habe es meinem Vater versprochen und wir sind nun einmal verheiratet. Was kann es schaden, wenn ich ihn wenigstens kennenlerne?“
    Caroline knabberte an ihrer Unterlippe. „Vielleicht hast du recht.

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