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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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und nicht ihn.“
    Sie sah zu ihm auf, überrascht von dem Verlangen, das sie in seinem Tonfall erkannte. „Ich will nicht Jeffrey, ich will dich, Rule.“ Mehr sagte sie nicht. Sie vertraute ihm nicht genug, um ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte.
    So wie sie jetzt war, war sie zu verletzlich.
    Rule stellte sie auf die Füße. Der Regen hatte nachgelassen, aber er trommelte noch immer gegen die Scheiben. Wortlos öffnete Rule auch die restlichen Haken ihres Korsetts und half ihr, die Kleider abzulegen. Sie dachte, er würde bleiben, aber das tat er nicht.
    Während sie ein weißes Baumwollnachthemd anzog, nahm er sein Hemd und ging zu der Tür, die ihr Schlafgemach mit seinem verband.
    „Ich sehe dich morgen früh“, sagte er mit funkelnden Augen.
    Violet antwortete nicht. Ihre Gefühle waren in Aufruhr. Sie liebte Rule, aber abgesehen von ihrer Leidenschaft füreinander hatte sie keine Ahnung, was er für sie empfand.
    Auch das Treffen zwischen Rule und der schönen Countess nagte an ihr. Sobald der richtige Zeitpunkt gekommen war, wollte sie die Wahrheit herausfinden.
    Als Violet zwischen die Laken kroch, lauschte sie auf das gleichmäßige Trommeln des Regens und wünschte sich zum hundertsten Mal, dass sie Boston nie verlassen hätte.
    Es war Samstag. Der Sturm war inzwischen zu einem heftigen Unwetter angewachsen. Es passte zu Rules Stimmung. Er war nicht sicher, was in der vergangenen Nacht geschehen war. Aber er wusste, dass er gegenüber Violet die Beherrschung verloren hatte, und das gefiel ihm nicht.
    Er holte tief Atem. Da der Sturm über der Stadt tobte, hatte er beschlossen, dass sie an diesem Tag zu Hause arbeiten würden – er in seiner Bibliothek und Violet weiter den Gang hinunter in einem kleinen Salon, den er für ihre Zwecke günstig fand.
    Er arbeitete die Angebote durch, die er während der vergangenen Wochen erhalten hatte, und versuchte, die besten Möglichkeiten für Investitionen zu finden. Aber er war immer noch nicht völlig zufrieden mit den Vorschlägen, die ihn erreicht hatten.
    Er erhob sich von seinem Schreibtisch und ging zum Kamin in der Ecke, stellte sich mit dem Rücken dazu und ließ sich wärmen.
    Ein Klopfen an der Tür erregte seine Aufmerksamkeit. „Was gibt es?“, fragte er Hatfield, der in der Tür stand.
    „Diese Nachricht ist soeben eingetroffen, Mylord.“ Hatfield kam heran und reichte ihm den Brief, machte kehrt und ging wieder hinaus.
    Rule öffnete den Brief und las ein wenig überrascht, dass Charles Whitneys Name darunter stand.
    In Bezug auf den Verkauf sind verschiedene Fragen aufgetreten. Wenn es Ihnen passt, würde ich Sie gern heute Nachmittag in meinem Hotel treffen. Zimmer einhundertzwölf. Ich erwarte Sie gegen halb drei.
    Es war schon halb zwölf. So kurzfristig schien das eine sehr seltsame Bitte zu sein. Aber während seines Aufenthalts in London hielt Whitney sich im Albert in der Oxford Street auf, ein Hotel, das nicht allzu weit entfernt lag. Rule las den Brief noch einmal, dann knüllte er das Blatt zusammen und warf es ins Feuer.
    Dieser Grund, aus dem Haus gehen zu müssen, kam ihm gerade recht – weg von den beunruhigenden Gedanken über seine Frau.
    Als die Zeit zum Aufbruch nahte, rief er Hatfield, damit dieser seine Kutsche ordern konnte, und begab sich dann auf die Suche nach Violet. Sie saß auf einem Sofa vor dem Feuer, auf dem Kissen vor sich eine Reihe von Büchern. Er versuchte, nicht an die vergangene Nacht zu denken und daran, wie gut es sich angefühlt hatte, in ihr zu sein. Am liebsten hätte er genau jetzt die Bücher zur Seite geschoben, sich zur ihr gesetzt, ihre Röcke gerafft und sie noch einmal genommen.
    Sie spürte seine Gegenwart und stand auf. „Was gibt es?“
    „Ich gehe für eine Weile aus. In ein paar Stunden werde ich zurück sein.“
    „Bei diesem Wetter?“
    Er zuckte mit den Achseln. Das Wetter war seine geringste Sorge. „Ich habe vorhin eine Nachricht von Whitney bekommen. Er möchte noch einige Fragen besprechen.“
    „Möchtest du, dass ich mitkomme?“
    „Das ist nicht nötig. Ich kann ein bisschen frische Luft gut gebrauchen.“
    „Ich verstehe.
    Die Art, wie sie den Kopf hob, veranlasste ihn zu einem Stirnrunzeln. „Das macht dir doch nichts aus, oder?“
    „Warum sollte es das?“
    Rule antwortete nichts. Es fiel ihm schwer, die Gedanken einer Frau nachzuvollziehen. Er machte kehrt und verließ den gemütlichen Salon, begierig darauf, aus dem Haus zu kommen.
    Vor Whitneys Hotel stieg

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