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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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zur Straße hinuntergeführt wurde, sah er Bellows, der verblüfft neben der Kutsche stand.
    Rule hatte keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, denn die Tür zur Polizeikutsche wurde geöffnet und er unsanft hineingestoßen. Dann setzte sich das Gefährt in Bewegung und er lehnte sich verwirrt zurück.
    „Nehmen Sie es leicht, Mann“, sagte Pettigrew zu ihm. „Wir bringen Sie sicher zur Wache, wo sie dem Konstabler Ihre Geschichte erzählen.“
    Rule hoffte, dass der Konstabler ein besserer Zuhörer war als diese Polizisten.
    Violet hob ihr schlichtes graues Wollkleid und eilte die Stufen hinauf, die zum Polizeihauptquartier in der Old Jewry 26 führen. Rules stämmiger Kutscher folgte ihr auf dem Fuße.
    In der Polizeistation ging es sehr lebhaft zu. Ein junger Mann wurde beschuldigt, ein Taschendieb zu sein, und in einer Ecke weinte eine Frau, die erfahren hatte, dass man ihren Vater eingesperrt hatte. Violet versuchte, nicht daran zu denken, welche Neuigkeiten sie hier erwarteten, und trat an die lange Eichentheke im Warteraum.
    „Verzeihen Sie, Sir“, sagte sie zu einem übergewichtigen Mann in dunkelblauer Uniform, der an seinem Schreibtisch saß. „Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich Lord Rule Dewar finde? Ich bin seine Frau. Sein Kutscher sagte mir, dass ein Polizeiwagen ihn vor ungefähr einer Stunde hierher gebracht hat.“
    Zum Glück war Bellows so klug gewesen dem Wagen zu folgen, als er gesehen hatte, wie Rule vom Hotel weggeschafft worden war. Unglücklicherweise hatte er keine Ahnung, warum man Rule fortgebracht hatte.
    Abgesehen von der Sorge um Rule fragte sich Violet, ob er ins Hotel gegangen war, um sich dort mit der Countess of Fremont zu treffen. Nur warum das dazu führen sollte, dass man ihn einsperrte, konnte sie sich nicht erklären.
    „Ich glaube, Ihr Mann ist da hinten, den Gang hinunter, Mylady. Wenn Sie warten, werde ich Konstabler McGregor sagen, dass Sie hier sind.“ Der rundliche Polizist ging davon, verschwand hinter einer der Türen und kehrte gleich darauf zurück.
    „Der Konstabler sagt, er würde Sie gern sprechen. Wenn Sie mir bitte folgen würden …“
    Sie warf einen Blick zu Bellows, der sie besorgt ansah und breitbeinig dastand, die Hände vor sich verschränkt. Sie folgte dem Polizisten den Gang hinunter und wartete, während er die Tür öffnete. Dann trat sie in ein schlichtes Zimmer, in dem nur ein Holztisch und vier wackelige Holzstühle standen.
    Auf einem davon saß Rule. Als er sie sah, sprang er auf.
    „Violet!“
    „Hinsetzen, Dewar.“ Der Mann ihm gegenüber – untersetzt, mit braunem Haar und groben Zügen – erhob sich und sah sie an. „Ich bin Konstabler McGregor, Mylady. Möchten Sie sich setzen?“
    Sie wäre lieber stehen geblieben, aber sie wollte den Mann nicht verärgern, ehe sie überhaupt nur herausgefunden hatte, warum Rule hier war.
    Sie setzte sich auf den Stuhl, den er ihr anbot, und warf einen Blick auf Rule. Seine Miene wirkte finster. Das Haar hing zerzaust in die Stirn. „Warum haben Sie meinen Mann hierher gebracht?“
    Rule sprang wieder auf. „Sie halten mich für einen Mörder!“
    Violets Herz begann schneller zu schlagen.
    „Ich sagte, Sie sollen sich hinsetzen“, befahl McGregor.
    Rule gehorchte langsam und der Konstabler wandte seine Aufmerksamkeit Violet zu. „Ich fürchte, es hat einen Mord gegeben. Ein Mann namens Charles Whitney ist tot. Ist Ihnen dieser Name vertraut?“
    Sie sah Rule an. Charles Whitney war tot? Das schien unmöglich. „Ich … oh ja. Ich kenne ihn. Er will … er wollte die Firma kaufen, die meinem Mann und mir gehört.“
    McGregor betrachtete seine Notizen. „Griffin Manufacturing?“
    „Genau.“
    „Ihr Mann wurde in Mr Whitneys Zimmer vorgefunden, wenige Minuten nachdem die Schüsse gefallen waren. Er kniete neben dem Leichnam. Auf dem Boden lag eine Waffe und an seinen Händen klebte Blut.“
    „Ich habe ihn nicht getötet“, verteidigte sich Rule. „Ich habe versucht, ihm zu helfen.“ Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben – Himmel, er fürchtete, sie würde ihm nicht glauben!
    Sie richtete sich auf. „Sie haben gehört, was mein Mann sagte. Auf Mr Whitney wurde geschossen. Mein Mann hat lediglich versucht, zu helfen.“
    Rule hatte es nicht getan, davon war sie überzeugt. Er war nicht der Typ Mann, der einen Mord beging.
    „Vielleicht. Aber wir haben gerade erst mit unseren Ermittlungen begonnen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir noch mehr

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