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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Rule aus der Kutsche.
    „Es sollte nicht lange dauern“, sagte er zu Bellows.
    Der stämmige Mann zog sich zum Schutz vor dem Regen den Hut tiefer ins Gesicht und stieg zurück auf den Kutschersitz.
    Rule erklomm die mit einem roten Teppich bedeckten Stufen hinauf zur Lobby, die ganz aus dunklem Holz und Fenstern bestand, und ging dann auf die breite Treppe zu. Ein Schild oben besagte, dass sich die Räume einhundert bis einhundertdreißig zur Linken befanden. Rule ging in diese Richtung.
    Als er in Whitneys Suite ankam, hob er den Arm um zu klopfen. Überrascht stellte er aber fest, dass die Tür offen stand. Er schob sie weiter auf und sah hinein.
    „Whitney? Hier ist Dewar. Sind Sie hier?“
    Als niemand antwortete, ging Rule weiter. Er war besorgt. Dann betrat er den Salon und erstarrte augenblicklich. Auf dem Boden vor dem Sofa lag Charles Whitney in einer Blutlache und starrte aus leblosen Augen an die Decke. Blut strömte aus einem großen Loch in seiner Brust und breitete sich auf seinem Rock aus.
    Rule eilte zu ihm, kniete nieder und presste die Finger an den Hals des Mannes in der Hoffnung, seinen Puls zu spüren. Doch er fühlte nichts. Whitney war tot.
    Seine Brust schnürte sich zusammen. Er mochte Charles Whitney.
    Rule sah sich um. Neben der Leiche lag eine kleine Pistole, die, das erkannte er sofort, aus Griffins Manufaktur stammte. Aus einer der Kammern fehlte eine einzige Kugel. Auf dem Sofa lag ein blutiges Kissen mit einem versengten Loch in der Mitte. Offenbar war es benutzt worden, um das Geräusch des Schusses zu ersticken.
    „Gehen Sie von der Leiche weg“, hörte er plötzlich eine Männerstimme, die von der offenen Tür kam. „Keine Bewegung auf die Waffe zu.“
    Rule drehte sich langsam um und sah mehrere uniformierte Polizisten in der Hotelsuite stehen. Sie alle sahen ihn an. Vorsichtig hob Rule die Hände, die Handflächen ausgestreckt, sodass die Ermittler sehen konnte, dass er unbewaffnet war.
    „Mein Name ist Dewar“, sagte er. „Ich habe ihn so vorgefunden, als ich soeben hier eintrat.“
    „Wie sind Sie hereingekommen?“, fragte einer der Männer, klein und mit dem Gesicht einer Bulldogge.
    „Die Tür stand offen.“
    Der Mann näherte sich ihm vorsichtig. „Ist das Ihre Waffe?“
    „Nein.“ Er sagte nicht, dass sie von Griffin hergestellt worden war. Er tat sein Möglichstes, die Männer daran zu hindern, falsche Schlüsse zu ziehen.
    „Sie kennen ihn?“, fragte ein zweiter Mann, der dünn und drahtig war, mit kleinen Augen und einem feinen Schnurrbart.
    „Sein Name ist Charles Whitney. Wir verhandelten über gemeinsame Geschäfte. Er hat mir eine Nachricht zukommen lassen, in der er mich bat, ihn heute hier zu treffen, um einiges zu besprechen.“
    Der erste Mann betrachtete Rules Hand und er bemerkte, dass Whitneys Blut noch daran klebte.
    „Ich denke, Sie kommen am besten mit uns, Mr Dewar“, sagte er.
    „Ich habe nichts mit der Sache zu tun. Ich sagte Ihnen doch, er war schon tot, als ich hier hereinkam.“
    „Kommen Sie jetzt mit“, sagte der Polizist mit dem feinen Schnurrbart und schlug sich mit dem langen Holzknüppel in die Handfläche. „Sie wollen uns doch keinen Ärger bereiten, sonst könnte es unangenehm für Sie werden.“
    Der Polizist, der noch immer an der Tür wartete, stand kerzengerade, offenbar zu allem bereit.
    „Wie sind Sie hierhergekommen?“, fragte Rule und zog ein Taschentuch hervor, um sich das Blut von den Händen zu wischen.
    „Ein Bursche kam zu mir und Officer Pettigrew auf der Straße“, sagte der erste Ermittler zu ihm. „Er sagte, es würde im Hotel Ärger geben. Wie es aussieht, hatte der Mann recht.“
    Rule warf einen Blick auf den Polizisten mit dem Schnurrbart, bei dem es sich offensichtlich um Pettigrew handelte. Er fragte sich, ob der Informant wohl mit diesem Mord zu tun hatte. Der Zeitpunkt war in jedem Fall gut gewählt. Die Polizei war, nur wenige Minuten nachdem Rule das Zimmer betreten hatte, eingetroffen, sodass sie zu dem Schluss kommen mussten, dass er das Verbrechen begangen hatte.
    Als die drei Uniformierten ihn aus dem Hotelzimmer führten, biss Rule die Zähne zusammen. Sobald sie in der Polizeistation waren, würde er Royal verständigen. Das Wort eines Dukes galt viel. Royal würde sich für seine Unschuld aussprechen und das Missverständnis würde sich aufklären.
    Jedenfalls hoffte er das.
    Unter dem Geflüster und den Blicken mehrerer Hotelgäste gingen sie durch die Lobby. Als er die Stufen

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