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Verfuehrung in Florenz

Verfuehrung in Florenz

Titel: Verfuehrung in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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das nicht alles noch mal durchmachen. Nicht in deinem Zustand! Wissen die denn in Italien, dass du schwanger bist?“
    „Nein, aber das spielt auch keine Rolle. Ich muss es tun – mehr für Ellie als für mich. Ich meine, Luca hat mir letztlich im Jet nichts angetan. Nach seinem Versuch, mir Kokain unterzujubeln, habe ich dafür gesorgt, dass wir keine Sekunde mehr allein waren.“
    „Gut, aber du warst bei der Rückkehr nach London trotzdem ein totales Wrack“, gab Lou zu bedenken.
    „Ich weiß“, räumte Eve seufzend ein. „Das hatte aber nicht bloß mit Luca zu tun. Er hat mir schließlich nur Drogen angeboten.“
    „Ich bitte dich, Eve! Du tust so, als ginge es um eine Tasse Tee.“
    „Nein … ich meine, ich war schockiert, und als ich abgelehnt habe, wurde er ziemlich aggressiv. Das hat mir schon ein wenig Angst gemacht, aber Nico – der Steward – war schließlich da, und daher wusste ich, dass mir nichts passieren kann. Sicher, es war schrecklich, als Luca sagte, er hätte Ellie gekannt. Da wurde mir klar, dass wohl er derjenige war, der sie mit Drogen versorgt hat. Aber ich war schon ein Wrack, bevor ich mit Luca den Jet bestiegen habe.“
    Und ich bin noch immer eines, fügte sie in Gedanken hinzu. Vermutlich dachte Lou das Gleiche. Die Freundin war ihr eine große Stütze gewesen, als sie herausgefunden hatte, dass sie schwanger war. Nach sechs Monaten hatte Lous Bereitschaft, bei jeder Gelegenheit Papiertaschentücher zur Verfügung zu stellen, jedoch merklich nachgelassen. Eve konnte ihr das nicht verübeln.
    „Wird er auch vor Gericht erscheinen?“
    „Wer?“
    „Na, wer schon? Raphael natürlich!“
    „Das weiß ich nicht.“ Eve hatte nicht gewagt, den Ermittler danach zu fragen. „Hoffentlich nicht.“
    „Nun, ich hoffe sehr, dass er da ist und dass seine neue Freundin mit eigenen Augen sieht, was für ein Mistkerl er ist! Ein Mistkerl, der junge Frauen verführt und schwängert und dann wortlos die Fliege macht!“
    Eve starrte in ihre Teetasse. „Nicht gerade wortlos. Er hat doch in der Redaktion des Magazins angerufen.“
    „Na großartig“, meinte Lou spöttisch. „Wie lautete die Botschaft? ‚Sagen Sie ihr, dass es mir leidtut. Sie wird es verstehen. Und sorgen Sie dafür, dass sie meine Nummer hat.‘ Hübscher Einfall, Romeo. Als ob er wirklich mit deinem Anruf gerechnet hätte.“
    „Hör auf“, flüsterte Eve.
    „Also ehrlich! Sie wird es verstehen? Was denn verstehen? Dass er seinen maskulinen italienischen Charme gerecht unter der weiblichen Bevölkerung verteilen muss? Dass keine Frau ihm deshalb Vorwürfe machen darf?“
    Eine Träne lief unter Eves Brille hervor und fiel in die Tasse. Lou sah es und klang sofort zerknirscht. „Ach, Eve, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufregen. Ich ertrage nur die Vorstellung nicht, dass du diesen Mistkerl wiedersehen musst.“
    „Ich schaffe das schon“, erwiderte Eve wenig überzeugend, nahm die Brille ab und trocknete die Augen mit einer Papierserviette.
    „Ich werde dich begleiten.“
    Eve lächelte matt über Lous Entschlossenheit. Ihre Freundin mochte allmählich die Geduld verlieren, aber wenn es darauf ankam, stand sie ihr eisern zur Seite.
    „Sei nicht albern“, wehrte Eve ab. „Es war schon für mich schwierig genug, so kurzfristig Urlaub zu bekommen. Marissa würde an die Decke springen, wenn du bei ihr auftauchst und wegfahren willst. Außerdem weiß ich gar nicht, wie lange ich weg bin.“
    „Ich rufe dich täglich mindestens dreimal an“, entschied Lou trotzig. „Jemand muss dich schließlich daran erinnern, dass du deine Vitaminpillen nimmst.“
    Raphael trat vom Gerichtsgebäude in die feuchte Luft des Winterabends hinaus. Es regnete. Er legte den Kopf in den Nacken und wandte das Gesicht dem dunklen Himmel zu. Die Tropfen erfrischten ihn.
    Der Tag war lang und anstrengend gewesen. Catalina war zum ersten Mal in den Zeugenstand getreten, und es war nicht gut gelaufen. Der Verteidiger hatte Stück für Stück ihr Selbstvertrauen erschüttert, bis ihre Aussage immer unglaubwürdiger wirkte. Genau davor hatte sie sich gefürchtet.
    Ihre Befürchtungen waren von Staatsanwalt Gianni Orseolo geteilt worden.
    Gianni kam mit einem blaugrünen Regenschirm aus dem Gebäude und trat zu Raphael.
    „Gehst du auch in diese Richtung? Schön. Das war kein guter Tag. Darin stimmst du mir sicher zu. Die reißen Catalina in Stücke. Morgen rufe ich eine neue Zeugin auf. Catalina würde nicht länger

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