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Verfuehrung in Gold

Verfuehrung in Gold

Titel: Verfuehrung in Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Lebensunterhalt.«
    »Ja, anscheinend bin ich die Einzige mit der richtigen Mischung aus Geschick und Dreistigkeit. Ich bin ziemlich stolz darauf.«
    »Und dies war dein Plan?« Die Art, wie er den Arm hob, hätte kaum verächtlicher sein können. Dieses erbärmliche Cottage. Dieses kleine Leben.
    »Ja, dies . Dies ist es, was ich wollte.«
    »Das verstehe ich nicht. Du hast wochenlang gearbeitet, Hunderte Pfund angehäuft, ein kleines Vermögen.« Nochmals schweifte sein Blick abfällig durch das Zimmer. Natürlich bemerkte er die Walnusskommode nicht, die sie in der Stadt gefunden und von ihrem eigenen Geld gekauft hatte. Ebenso wenig sah er den feinen Gobelin, den sie an die Wand hängte, um den Raum mit Blau- und Grüntönen in den exakten Farben des Meeres zu schmücken. Für ihn war es nichts, bloß ein Leben, das dem seinen weit unterlegen war.
    »Ja, Hart«, flüsterte sie, »ja, hierfür habe ich gearbeitet. Nur für dies hier. Also sei meinem kleinen Leben gegenüber bitte gnädig. Ruf nicht den Magistrat und stell mich bitte nicht vor meinen Nachbarn bloß. Ruiniere mich nicht. Lass mich einfach in Frieden. Ich verspreche, dass ich niemals nach London zurückkehren werde.«
    Er stand auf. Emma dachte, dass er gehen wollte, und empfand einen Anflug von Bedauern. Doch er schritt ans Fenster und blickte hinaus zu dem blauen Streifen Meer.
    »Du liebst das Meer.«
    Sie sah seinen Rücken an.
    »Bist du hier glücklich?« Seine Schultern waren so breit, dass sie beinahe das Zimmer verdunkelten. Er drehte sich zu ihr um. »Emma? Bist du glücklich?«
    Sie bekam nicht genügend Luft, weshalb ihre Antwort nur ein Flüstern war. »Ja.«
    »Denn ich bin nicht glücklich. Du hättest ahnen müssen, wie ich mich fühlen würde. Du hast einen Skandal provoziert, und ich stehe in dessen Mittelpunkt. Der idiotische Duke, wieder einmal.«
    »Das tut mir leid.« Sie bedauerte es wirklich, trotzdem brachte sie die Worte nur mit Mühe heraus. Emma räusperte sich und nahm all ihren Mut zusammen. »Es tut mir leid, Hart. Ich wollte das nie. Nie.«
    »Ich habe dich gehasst, verachtete dich. Hätte ich dich in jenen ersten Tagen gefunden, ich hätte dafür gesorgt, dass man dich ins Newgate-Gefängnis wirft, und nicht die geringste Reue verspürt.«
    »Es tut mir leid.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Anscheinend ist das alles weg. Vielleicht weil ich nicht in der Stadt bin, aber … es ist mir gleichgültig. Das Einzige, was mich kümmert, ist, dass es dir gut geht, Emma, dass du außer Gefahr bist. Und irgendwie …«
    Emma schüttelte den Kopf, auch wenn sie nicht genau wusste, was sie damit verneinte. Doch Hart gab ihr die Antwort.
    »Ich fühle mich für dich verantwortlich. Und uns verbindet Leidenschaft. Es gibt einen Weg, alles wieder zu richten, den Skandal zu bereinigen und deine Zukunft zu sichern.«
    »Nein.«
    »Heirate mich.« Er schien von seinen Worten ebenso verwirrt zu sein wie Emma.
    »Nein.«
    »Natürlich gäbe es immer noch Gerede, aber das würde bald enden. Wir fühlen uns wohl miteinander, haben mehr gemeinsam, als uns trennt.«
    »Das stimmt nicht.« Sie wollte nicht, dass es wahr war. Sie wollte, dass sein Angebot, seine Logik und vor allem seine Ernsthaftigkeit gelogen waren.
    Emmas Herz erwachte zu neuem Leben, befreite sich aus den Mauern, mit denen sie es umgeben hatte. Es wollte frei sein, hoffnungsvoll anzuschwellen oder vor Verzweiflung schneller zu schlagen. Es wollte etwas fühlen, doch Emma ließ es nicht zu, drängte die Regungen beiseite, bis ihr albernes Herz still war. Hart musste dringend gehen, jetzt, bevor sie in tausend Stücke zerbrach.
    »Nein«, sagte sie noch einmal.
    »Ich bin mir darüber im Klaren, dass es sehr plötzlich kommt.«
    »Ja, kommt es, und gänzlich unerwünscht.«
    »Emma …«
    »Ich leide nicht. Ich brauche nichts. So schwer es zu glauben sein mag, dies ist das Leben, das ich mir gewünscht habe. Mir liegt nichts an der widerwärtigen Grausamkeit der feinen Gesellschaft. Ich kehre nicht reumütig nach London zurück und bete, dass man mich eines Tages akzeptieren wird. Ich brauche kein großes Schloss und keine schweren, unbequemen Roben. Und vor allem brauche ich dich nicht als Ehemann.«
    »Ich habe dich erschreckt, verzeih mir. Aber wie immer du über London und die feinen Kreise denkst, hoffe ich doch, dass du meinen Antrag in Erwägung ziehst. Denn ich halte es für möglich … Emma, ich glaube, dass ich dich lieben könnte.«
    »Unsinn«, konterte sie

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