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Verfuehrung in Gold

Verfuehrung in Gold

Titel: Verfuehrung in Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Frieden. Genau das wünschte Emma sich.
    »Nun, Sie sahen auf jeden Fall ruhig und friedlich aus, als Sie daran dachten.«
    »Es ist mein Lieblingsort«, sagte sie, ehe sie sich besann. Wenn sie verschwand, musste sie unbedingt unauffindbar sein. Sie sah, dass Lancaster etwas sagen wollte, und kam ihm zuvor, indem sie das Thema wechselte. »Ich war erstaunt, dass so früh im Jahr eine Regatta stattfinden soll. Das Wasser muss doch noch eisig sein.«
    »Solange es nicht gefroren ist, eignet es sich für ein Wettsegeln, nehme ich an. Und es sind Leute hier, die auf Boote wetten« – er warf ihr einen schelmischen Blick zu –, »also finden sich auch welche, die um die Wette segeln.«
    »Manche Männer sind leicht zu überreden.«
    »Oh ja, wenn Sie sie überreden! Ich bin sicher, dass dies auf uns alle zutrifft.«
    Emma tippte ihm lachend auf den Arm. Zugleich erinnerten sie seine Worte an Somerhart und wie sie ihn endgültig davon überzeugt hatte, sie in Ruhe zu lassen. Drei Wochen waren seither vergangen, ohne dass sie von ihm hörte. Zwar hatte sie ihn auf der einen oder anderen Gesellschaft flüchtig gesehen, doch dort beschränkte er sich auf ein Nicken und einen Blick. Er war nicht auf sie zugekommen, und sie hatte nicht gewagt, sich ihm zu nähern. Es war notwendig – schmerzlich, aber unabdingbar.
    Lancaster unterbrach ihre Grübelei. »Lord Osbourne erzählte mir, dass Ihr Glück im letzten Monat beständig zugenommen hat. Er ist recht stolz auf Ihr Geschick.«
    Emma lachte, um ihr schlechtes Gewissen zu überspielen. Die Osbournes hatten sie wie eine lang verschollene Nichte aufgenommen. Sie standen ihrem Onkel früher einmal nahe und waren begeistert, Geschichten über ihn zu hören, noch glücklicher allerdings, aus ihrer gemeinsamen Jugend zu erzählen. Emmas Verrat würde sie kränken, wenn nicht gar beschämen.
    »Lord Osbourne«, sagte sie ernst, »ist ein überaus gütiger Mensch.«
    »Er erwähnte auch, dass Somerhart verdächtig oft Gesellschaften fernbleibt, zu denen Sie geladen sind.«
    Sie blickte zu Lancaster auf und stellte fest, dass er grinste. Er war ein attraktiver Mann, brachte sie zum Lachen, und seine Aufmerksamkeit würde ihr zweifellos schmeicheln, wäre sie sich nicht unentwegt ihrer Lügen gewahr. Lancaster war offener als Somerhart, weshalb sie sich in seiner Gegenwart immerfort schuldig fühlte. Andererseits konnte sie nicht ehrlich sein. Sollten sich die Gerüchte halten, dass der Duke sie bereits wieder aufgegeben hatte, müsste sie allabendlich die Avancen von Männern wie Lord Marsh abwehren.
    »Ich würde eher sagen, dass Somerhart vor einigen Wochen verdächtig oft zugegen war. Er hat sich lediglich auf seine alten Gepflogenheiten besonnen. Ihnen ist doch gewiss bekannt, dass er weniger öffentliche Gesellschaften vorzieht.«
    Lancaster nickte verständig. »Ist es.«
    »Kennen Sie seine Schwester?«, fragte Emma, womit sie sich beinahe selbst überraschte.
    »Lady Alexandra? Ja, ich kenne sie. Sie ist klug und ungestüm. Unterhaltsam. Sie erinnern mich übrigens ein bisschen an sie, obwohl sie …«
    »Jünger ist?«
    »Jünger auch, natürlich. Aber ich wollte sagen, unbedachter. Sie gehen Risiken mit mehr Überlegung ein.«
    Emma hatte viel über diese junge Frau nachgedacht, die Hart offenbar sehr liebte, obwohl sie, wo sie ging und stand, für Skandale und Gerüchte sorgte. Er duldete es, verteidigte sie, trotz seiner Abneigung gegen Gerede. Er hasste Skandale, doch er liebte seine skandalträchtige Schwester. Und er umwarb Emma, die nicht minder berüchtigt war. Oder hatte sie zumindest umworben.
    Sie waren wieder beim Jachtklub angekommen, wo sie ihren Spaziergang begonnen hatten, doch anstatt sie loszulassen, legte Lancaster seine Hand über Emmas. »Meine Kutsche ist hier. Ich hoffe, Sie erlauben mir, Sie nach Hause zu bringen.«
    »Vielen Dank, Lancaster.«
    Er winkte seinem Diener. »Ich war verzückt, Sie hier zu sehen. Wir bewegen uns nicht oft in denselben Kreisen. Wie es scheint, gehen wir mit unserer Verarmung unterschiedlich um. Was ein Segen ist, bedenkt man, dass ich weder über Ihr Glück noch Ihr Geschick am Kartentisch verfüge.«
    Emma stieg in seinen Landauer, und Lancaster setzte sich ihr gegenüber hin.
    »Hatten Sie bisher kein Glück mit den Erbinnen?«
    »Noch nicht. Aber das dürfte die Saison richten.«
    Auf einmal verhärteten sich seine Augen, und Emma sah ihn nachdenklich an. »Es scheint Ihnen nicht zu behagen. Sind Sie einer von den

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