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Verfuehrung in Gold

Verfuehrung in Gold

Titel: Verfuehrung in Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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sagte sie mit einem strahlenden Lächeln und beobachtete, wie sein Blick immer starrer wurde.
    »Du bist jung. Du …«
    »Ja, bin ich. Und ich beabsichtige, es weidlich auszukosten.«
    »Indem du wie eine Nonne lebst?«
    »Wie du schon so treffend bemerktest, lebe ich keineswegs keusch.«
    Er straffte sich. »Es gibt Mittel, eine Empfängnis zu verhüten.«
    »Von denen mir keines verlässlich genug ist. Es ist ja nicht so, dass ich noch warten will, bis ich Kinder bekomme. Ich will überhaupt nie welche. Anscheinend bist du gewillt, gelegentlich das Risiko einzugehen. Ich bin es nicht.«
    »Ich würde dich unterstützen.«
    »Oh, und würdest du das Kind auch für mich austragen? Fett und aufgedunsen werden? Würdest du das Blut, den Schmerz und den Ekel der Niederkunft übernehmen? Deine Brust zu einem Paar geschwollener Kuheuter werden lassen? Zum Sklaven sämtlicher Launen und Wünsche eines närrischen Kindes werden?« Sie spielte ein kleines Erschaudern vor. »Nein, danke.«
    »Ich verstehe«, antwortete er schlicht. Wieder betrachtete er sie, wie er es bereits so viele Male getan hatte. Und ihm gefiel offenbar nicht, was er sah, sofern man das aus den heruntergezogenen Mundwinkeln schließen konnte. Dann nickte er bedächtig. »Gut, danke für deine Erklärung. Du musst müde sein nach diesem verstörenden Vormittag. Daher halte ich mich an mein Versprechen und lasse dich jetzt allein.«
    »Danke, Durchlaucht.«
    Seine Kutsche war noch nicht zurückgekommen, aber sie fragte ihn nicht, wie er nach Hause käme. Sie konnte nicht sprechen. Die Tür öffnete und schloss sich wieder, ein Schwall eisiger Luft wehte herein und kühlte die Tränen, die Emma in die Augen stiegen.
    Sie hatte die Wahrheit gesagt – fast –, und der Schmerz machte es ihr unmöglich, sich von der Stelle zu rühren. Betäubt und stumm stand sie im Flur und blickte auf einen kleinen Riss in der Tapete.
    Nein, sie wollte keine Kinder. Der Gedanke war ihr unerträglich, allerdings nicht, weil ihre Mutter fett geworden war. Emma vermutete, dass sie es absichtlich wurde, damit ihr Ehemann sie nicht mehr begehrte. Auch der langsame Tod ihrer Mutter nach Wills Geburt war nicht der Grund, weshalb Emma keine Kinder wollte.
    Emma wollte keinen Ehemann, hatte noch nie einen gewollt, sodass es ihr leichtfiel, den Gedanken an Kinder weit von sich zu weisen. Als sie die Worte jedoch laut aussprach, versetzten sie ihr einen Stich ins Herz. Sie hatte bereits ein Kind gehabt: Will. Ihn hatte sie geliebt und umsorgt. Um seine Bedürfnisse hatte sie sich gekümmert. Sie hatte ihn getröstet, wenn er schlecht träumte, hatte seinen kleinen Körper festgehalten, wenn ihm etwas wehtat. Sie hatte ihn überall hin mitgenommen, ihm sogar Lesen beigebracht, wenn seine Nanny im Bett des Barons beschäftigt war. Und dann war er gestorben.
    Eben noch war er ihre ganze Welt gewesen, und im nächsten Moment wurde er in eine tiefe, schlammige Grube hinabgelassen und mit Schmutz bedeckt. Die Welt hatte sich weiterbewegt, doch Emma blieb dort zurück und blickte auf umgegrabene Erde.
    Sie hatte ein Kind geliebt, und jener Schmerz reichte für zwei Leben.
    Emma zwang sich, zur Treppe zu gehen. Langsam erklomm sie die Stufen in den ersten Stock, schlurfte in ihr Schlafzimmer und legte sich unter die kalten Decken. Sie war zu müde, um ein Essen zuzubereiten, und sie wusste, dass Bess nicht minder elend war.
    Draußen färbte sich der Himmel allmählich dunkel, und Emma schloss ihre geschwollenen Lider.
    »Sie ist fort. Du musst sie vergessen.«
    Matthew funkelte seinen Vater böse an. »Wie kannst du das sagen?«
    Sein Vater zog eine Grimasse und hob beide Hände. »Wie ich es sagen kann? Sie ist weg, Matthew. Und wiewohl ich dir zustimme, dass sie eine gute Partie war, als sie hier war, ist das Mädchen offensichtlich entschlossen, nicht zu heiraten. Sie hat jeden deiner Anträge abgelehnt, bevor sie auf und davon ist. Benutze deinen Verstand mal für etwas anderes als das Gebet.«
    Matthew sprang auf und schlug d mit den Händen auf den Tisch. » Wie kannst du es wagen? Ich habe die Pflicht, dich als meinen Vater zu ehren, aber ich dulde nicht, dass du dich über die Kirche lustig machst.«
    »Unsere Kirche ist die anglikanische, und dieser Vikar ist nichts als ein Katholik.«
    »Reverend Whittier ist ein herausragender Mann! Er und andere wie er wollen die Kirche wieder zu Gott bringen. Er hilft der Kirche, ihre Seele zu finden, wie er mir hilft, meine zu finden.«
    Sein

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