Verführung pur
Vergnügungsausflüge, noch Wellenbewegungen geben. Ich muss mich um ein marodes Geschäft, eine schwierige Familie und mindestens zehn verschiedene Arzttermine kümmern, zu denen ich meine Großeltern kutschieren werde. Und selbst wenn mein Großvater nicht jedes Mal zusammenbrechen sollte, sofern sich mir ein Mann auch nur nähert, fehlt mir die Zeit. Ich habe zu viel Arbeit, um zwischendurch noch Küsse austauschen zu können.”
Sie neigte den Kopf leicht zur Seite, und endlich lächelte sie wieder. “Aber ich danke dir für das Angebot. Es besänftigt meine weibliche Eitelkeit zu wissen, dass du mich nur abweist, weil wir nicht mehr Zeit zusammen haben.”
Seth hörte einen Bootsmotor, dessen Geräusch näher kam. Zwar waren mehrere Boote an ihnen vorbeigefahren, doch während der letzten zehn Minuten war es vollkommen still gewesen.
“Wir haben mehr Zeit.” Falls er ihr tatsächlich verraten wollte, wer er war, war nun der Zeitpunkt gekommen. Doch irgendwie hielten ihn ihre Worte davon ab.
“Nein, haben wir nicht.” Sie richtete sich auf und sah ihm in die Augen. Alle Kühnheit und Verwegenheit, die sich vorhin noch in ihren Zügen gespiegelt hatte, war verschwunden. “Uns bleibt gerade noch genug Zeit für einen Gutenachtkuss.”
Wies sie ihn etwa ab?
Ihr Nein traf ihn wie ein Fausthieb, doch Seth war keineswegs in die Knie gezwungen. Er würde mehr Zeit mit Mia Quentin verbringen, auch wenn sie davon noch nichts wusste.
Er würde sie davon überzeugen, dass eine Beziehung zwischen ihnen einen Versuch wert war. Und zwar eine Beziehung, in der sie endlose gemeinsame Nächte verbringen konnten, anstatt sich mit heimlichen Quickies zufriedenzugeben.
Seine Form der Verführung sah gänzlich anders aus als ihre, das würde er ihr zeigen – jetzt.
“Dann solltest du besser ein Stück näher kommen.” Seth zog sie in seine Arme und hob sie auf seinen Schoß.
Durch den dünnen Stoff des Sarongs drang die Wärme ihres Pos praktisch ungehindert an seine Schenkel. Er legte eine Hand in ihren Nacken und drückte sie sanft an sich, bis ihre Lippen sich berührten.
Der Schiffsmotor dröhnte immer lauter, doch davon ließ Seth sich nicht beirren. Er musste Carmen dazu bringen, ihre Einstellung zu einer Beziehung neu zu überdenken, indem er ihr einen Kuss gab, den sie so schnell nicht vergessen würde.
Er wollte dafür sorgen, dass sie sich noch lange daran erinnerte, wer sie heute entführt hatte. Und vor allem sollte sie sich gut überlegen, ob sie jemals wieder von einem anderen Mann entführt werden wollte.
Zunächst hauchte er ihr nur einen zarten Kuss auf die Lippen, bis sie in freudiger Erwartung erschauderte und leise stöhnte.
Sobald er spürte, wie sehr sie vor Verlangen nach mehr brannte, intensivierte er seinen Kuss und glitt mit der Zunge in ihren Mund. Mia schlang die Arme um seinen Nacken und presste sich fest an ihn.
Seth fühlte sich durch diese Geste in seinem Vorhaben bestärkt, lehnte Mia behutsam auf das Bankpolster und legte sich auf sie. Sie sollte seine Hitze fühlen und am eigenen Leibe erfahren, auf was sie so entschieden verzichten wollte.
Glücklicherweise stand sein Entschluss fest, sie nur ein wenig zu verführen, sonst hätte er in diesem Augenblick wahrscheinlich die Kontrolle verloren. Sie bog sich ihm kaum merklich entgegen, schmiegte sich immer dichter an ihn, und es hätte nicht viel gefehlt, dass er ihr die Kleider vom Leib riss und sie gleich hier und jetzt nahm.
Selbst einem Mann wie ihm, der über eine erhebliche Selbstdisziplin verfügte, war es beinahe unmöglich, dieser Flut von Reizen zu widerstehen. Sie duftete nach exotischen Pflanzen und schmeckte wie …
Plötzlich fiel ein kreisrundes Scheinwerferlicht auf sie.
“Hände hoch, Seth!”, rief eine männliche Stimme durch ein Megafon. “Auch die, mit denen du dieses hübsche junge Mädchen belästigst. Meine Dame, Ihr Retter ist da.”
Mia war furchtbar erschrocken und setzte sich hastig auf, als das große Fischerboot längsseits kam.
Ein schöner Retter ist das, dachte Seth. Er war gerade auf halbem Weg ins Paradies gewesen, als sein Onkel Brock ihn so jäh in die irdische Wirklichkeit zurückkatapultiert hatte.
Für heute Nacht musste er seine Pläne mit Mia aufgeben, doch aufgeschoben war schließlich nicht aufgehoben.
Sie ließen sich von Brock nach Tampa schleppen, und Seth war wild entschlossen, ihr vom Hafen aus notfalls bis in den letzten Winkel der USA zu folgen. Er würde ihr beweisen,
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