Verführung über den Wolken
auf den Teller legen! Hoffentlich, hoffentlich zeichnete sich nichts unter ihrer Bluse ab …
Nachdem er sich bedient hatte, reichte er die Platte an die Nachbarin weiter. Und wieder berührte er Lauren, dieses Mal mit dem Oberschenkel. Das war ja noch schlimmer. Hastig zog sie das Bein zurück und wurde doch sofort an die Situation ein paar Minuten zuvor erinnert, als er den Schenkel zwischen ihre Beine gedrängt hatte.
„Möchten Sie Reis?“
„Ja, gern.“ Sie nahm der Frau zu ihrer Rechten die Schüssel ab, bediente sich und reichte den Reis an Gage weiter. Auch dieses Mal nutzte er die Gelegenheit und legte ihr kurz die Hand über die bebenden Finger. Dabei sah er sie an. In seinen Augen spiegelte sich eindeutig sexuelles Verlangen. Beinah hätte Lauren die Schüssel fallen gelassen.
Und so ging es weiter. Bei jeder Platte oder Schüssel, die herumgereicht wurde, versuchte Gage Lauren etwas länger mit der Hand zu berühren und drückte den Oberschenkel etwas länger gegen ihr Knie. Irgendwie war Lauren der Appetit vergangen, zumindest der auf das mexikanische Essen. Stattdessen wurde die Sehnsucht nach dem Mann neben ihr immer stärker. Verwirrt sah sie ihm kurz in die Augen. Quälte er sie absichtlich? Machte er sich nur einen Spaß mit ihr? Ganz sicher wollte er sie erregen. Diese Berührungen geschahen nicht zufällig. Gage tat nichts, ohne etwas damit zu bezwecken. Alles war genau kalkuliert. Er wollte sie verführen.
Vielleicht sollte sie einfach nachgeben. Vielleicht sollte sie den Sex mit ihm einfach genießen, solange sie konnte. Trent würde so oder so früher oder später einen Grund finden, um sie entlassen zu können. Und ob ihre Mutter sich ihr endlich öffnen würde, war auch sehr ungewiss. Schon seit Tagen reagierte sie nicht mehr auf ihre, Laurens, Telefonanrufe. Ja, sie hatte sogar das Land verlassen, nur um der Tochter nicht mehr begegnen und sich ihren Fragen nach dem Vater stellen zu müssen.
SOS! SOS!, meldete sich da ihr Verstand. Lass es sein! Du bringst dich nur in Schwierigkeiten!
Jetzt zog Gage eine Augenbraue hoch und grinste ironisch, als wisse er, in welchem Dilemma Lauren steckte.
Das ging zu weit! Das hätte er nicht tun sollen. Wusste er denn nicht, dass sie Herausforderungen liebte? Nie wäre sie so weit in ihrem Leben gekommen, wenn sie sich nicht gegen die arroganten Fluglehrer und männlichen Flugschüler durchgesetzt hätte. Sie hatte gelernt zu kämpfen. Und die beste Art und Weise, es einem eingebildeten Typen wie Gage zu zeigen, war immer noch, die gleichen Mittel wie er einzusetzen, nur eben etwas raffinierter. Ihr kam eine Idee, und nur mit Mühe konnte sie das Lachen unterdrücken. Er wollte ihre Selbstbeherrschung testen? Nur zu! Auch sie konnte ihren Spaß mit ihm haben.
Während sie ein betont harmloses Gesicht aufsetzte, streifte sie einen Schuh unter dem Tisch ab und berührte Gages Fußgelenk mit den Zehenspitzen. Er zuckte zusammen, stellte dann aber schnell den Fuß zur Seite und hob die Gabel, als sei nichts geschehen.
Schade, das hatte nicht geklappt. Enttäuscht angelte Lauren mit dem Fuß nach ihrem Schuh, um ihn wieder anzuziehen. Doch was war das? Auch Gage hatte seinen Schuh abgestreift, stellte jetzt den Fuß auf ihren und hielt ihn fest auf den Holzboden gedrückt. Lauren erstarrte. Vorsichtig versuchte sie, ihren Fuß zu befreien, aber Gage ließ es nicht zu. Dann halt nicht, sie würde hier sicher keine Szene machen.
Während sie sich ihren nächsten Schachzug überlegte, schien sie sich ganz auf das Essen zu konzentrieren. Dann lächelte sie Gage freundlich an, zog gleichzeitig vorsichtig den anderen Fuß aus dem Schuh und schlug die Beine übereinander. Und während sie sich eine Gabel Reis in den Mund schob, strich sie mit der Fußspitze an Gages Oberschenkel entlang. Gage reagierte darauf mit einem plötzlichen Hustenanfall und griff nach der Serviette auf seinem Schoß. Doch leider nahm er nicht die Serviette hoch, sondern umschloss mit der Hand ihren Fuß!
Lauren hätte sich beinahe verschluckt. Schnell warf sie einen Blick auf die anderen Gäste, doch die Pärchen hatten glücklicherweise so viel mit sich selbst zu tun, dass sie nicht merkten, was um sie herum vorging.
Jetzt fing Gage auch noch an, ihre Fußsohle mit seinem kräftigen Daumen zu massieren, mit langsamen Bewegungen von der Ferse zu den Zehen. Mit der anderen Hand hielt er seelenruhig die Gabel. Lauren konnte es nicht fassen. Wie konnte er bloß mit einer derartig
Weitere Kostenlose Bücher