Verführung über den Wolken
harmlosen Miene kauen und schlucken, wo sie kaum in der Lage war zu atmen, geschweige denn zu denken?
Aber so leicht gab sie sich nicht geschlagen. Sie würde keine Schwäche zeigen. Entschlossen nahm sie die Gabel zur Hand und fuhr fort zu essen, ohne dabei allerdings etwas zu schmecken. Um sie herum unterhielt man sich jetzt angeregt, aber sie konnte an nichts anderes denken als an ihren gefangenen Fuß und die süße Qual von Gages Berührungen. Sie musste sich an ihm rächen! Es musste ihr dringend etwas einfallen.
Wieder versuchte sie, den Fuß zurückzuziehen. Doch Gage sah sie nur kurz von der Seite her an und streichelte jetzt ihren Fußballen mit kreisförmigen Bewegungen. Beinahe hätte Lauren vor Wohlbehagen laut aufgestöhnt. Das war nicht gerecht! Gage war wirklich kein fairer Gegner. Aber welcher Mann war das schon …
Das wiederum bedeutete, dass auch sie nicht fair kämpfen musste. Sie ließ eine Hand in ihren Schoß fallen und packte Gage beim Handgelenk. Sein Griff wurde nur fester, aber das hatte sie erwartet. Statt zu versuchen, sich loszumachen, strich sie mit den Fingerspitzen sacht an der Innenseite seines Unterarms entlang. Dabei spürte sie, wie Gage unwillkürlich erbebte. Aha. Mit quälender Langsamkeit wiederholte sie die Liebkosung.
Daraufhin warf er ihr einen derart leidenschaftlichen Blick zu, dass sie die Augen niederschlagen und tief Luft holen musste, um nicht die Fassung zu verlieren. Er intensivierte seine Fußmassage, und Lauren wurde schwindelig vor Erregung. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Fuß eine einzige erogene Zone war. Sie senkte den Kopf und hoffte, dass die anderen ihre glühenden Wangen nicht bemerkten.
Es ließ sich nicht leugnen. Gage war eine ständige Herausforderung, und sie musste sich anstrengen, um ihm gewachsen zu sein. Aber bis zu einem gewissen Grad liebte sie es, provoziert zu werden, und fand sogar an seinem sehr selbstbewussten Auftreten Gefallen. Seit dem Tod des Vaters hatte sie sich nicht mehr so lebendig gefühlt.
Und doch, wenn sie sich auf ihn einließ, würde sie ihren Job verlieren. Es sei denn, er hätte die Wahrheit gesagt, als er meinte, er teile Trent nicht alles mit. Aber konnte sie ihm trauen? Verstohlen warf sie ihm einen Blick zu. Wie sehr sehnte sie sich danach, seinen Mund auf ihren Lippen zu spüren, auf den Brüsten, überall …
Er sah sie an und pfiff leise durch die Zähne. Bestimmt wusste er genau, woran sie dachte. Ihm war klar, dass sie ihn begehrte. Und nach seinem leicht geröteten Gesicht und den geweiteten Pupillen zu schließen, wollte er sie auch. Noch einmal drückte er ihren Fuß, strich liebkosend über ihren Unterschenkel bis zum Knie und wieder zurück, um dann mit dem Daumen kreisförmig ihren Knöchel zu streicheln. Dabei fiel sein Blick auf ihre Brüste, und sofort wurden die Brustwarzen hart. Und als er leicht auf den Fußknöchel tippte, fühlte Lauren, wie ihr Körper von einem heißen Schauer erfasst wurde.
Wie konnte sie ihm widerstehen? Er hatte alles, was für sie wichtig war: Intelligenz, Sexappeal und Ehrgeiz.
Es hatte keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. Sie wollte mit Gage schlafen. Aber wusste sie auch, worauf sie sich da einließ? Sie musste sich darüber im Klaren sein, dass ein intimes Verhältnis mit einem Mann wie ihm nie ewig dauern würde. Wobei sie nicht nur an seinen Reichtum und die Gesellschaftsschicht dachte, der er angehörte. Hinzu kamen noch seine Freundschaft mit Trent und ihre enge Verbindung zu Falcon Air. Außerdem lebten sie in verschiedenen Staaten.
Sie blickte auf ihren Teller, der immer noch halb voll war. Wenn sie doch nur bald aufstehen könnte. Schnell steckte sie sich einen großen Bissen in den Mund und kaute.
„Und wie ist es mit Ihnen, Lauren?“
Lauren schreckte hoch und schluckte hastig. „Was meinen Sie?“
„Woher kommen Sie?“, fragte die muntere Blondine neben ihr.
„Aus Daytona in Florida.“
„Haben Sie dort noch Familie?“
Ihr wurde das Herz schwer, wie immer, wenn von ihrer Familie gesprochen wurde. „Nein. Mein Vater ist kürzlich verstorben.“
Gage ließ Laurens Fuß los, und sie nutzte die Gelegenheit, um schnell in ihre Schuhe zu schlüpfen.
„Und was ist mit Ihrer Mutter?“, kam die unvermeidliche Frage.
„Ich bin bei meinem Vater und seinem Partner groß worden.“
„Ist Ihr Vater denn schwul?“, platzte die Blondine heraus. Ihr Mann hatte vergebens versucht, sie zu bremsen.
Lauren schüttelte den Kopf. „Nein, ich meinte
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