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Verfuehrung unterm Silbermond

Verfuehrung unterm Silbermond

Titel: Verfuehrung unterm Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Überraschung bis zum Schluss aufbewahrt – dass sie nämlich die geladenen Gäste eines Scheichs waren.
    „Ein echter Scheich?“, hatte Natasha atemlos gefragt.
    „Ich denke, Zahid wäre extrem beleidigt, würde man ihn als unechten Scheich bezeichnen“, lautete seine lässige Erwiderung.
    „Könntest du mir bitte erklären, wie es kommt, dass wir das Wochenende mit einem Scheich verbringen? Woher kennst du ihn überhaupt?“
    Raffaele lächelte. „Ich habe geschäftlich mit ihm zu tun. Und außerdem mag ich ihn. Er wird erwarten, dass ich eine Frau mitbringe.“
    Wen Raffaele wohl mitgenommen hätte, wenn es diese vorgetäuschte Verlobung nicht gäbe, fragte Natasha sich und unterdrückte den unerwartet scharfen Stich der Eifersucht. Inzwischen war sie recht geübt darin, ihre Gefühle zu verbergen.
    „Hat er denn keinen Palast?“
    „Natürlich, mehrere sogar, cara mia . Aber auch er wird von einer Frau begleitet. Eine westliche Frau übrigens, was sein Volk nicht sehr gerne sieht. Also bringt er seine Begleitungen immer woanders unter.“
    Natasha fragte sich, was diese Begleitungen wohl davon halten mochten, wie ein unangenehmes Geheimnis versteckt zu werden.
    „Aber genug von Zahid“, murmelte Raffaele. „Ich wollte etwas über dich erfahren, mia bella .“
    Natasha schüttelte ungläubig den Kopf. „Seit über drei Jahren lebe ich unter deinem Dach. Und da weißt du nichts von mir?“
    Er sah die Verwirrung und den Schmerz und wehrte sich gegen die Emotionen, die in ihm aufwallten. Es stand ihr gar nicht zu, beleidigt zu sein und ihn mit diesen großen blauen Augen so verletzt anzusehen. Glaubte sie wirklich, er frage aus Interesse? Es war eine reine Notwendigkeit!
    Das riesige Bett schien ihn seit ihrer Ankunft hier stumm zu verhöhnen und veranlasste ihn dazu, sich nach seinen eigenen Plänen zu fragen. Hatte er wirklich vor, Natasha zu verführen? Um zu sehen, ob sie sich verführen lassen würde und klug genug war, nicht mehr hineinzulesen, als es war?
    „Im Gegenteil“, antwortete er jetzt. „Aber ich brauche die Art Detaileinsichten, die nur ein verliebter Mann wissen kann.“
    Ein verliebter Mann. Die Worte hatten keinerlei Bedeutung, dennoch pochte Natashas Herz wie wild. Das war wieder mal typisch Raffaele! Nichts ließ er unbeachtet, und jetzt achtete er eben darauf, ein perfekter Verlobter zu sein. Für ihn wäre es ein Skandal, sollte jemand herausfinden, dass das Ganze nur ein Täuschungsmanöver war. Allein aus diesem Grund fragte er. Sie bildete sich doch nicht wirklich ein, ein Mann von Welt wie er würde sich in sie verlieben. „Also, was willst du wissen?“
    „Wie war deine Kindheit? Schulzeit … solche Dinge eben. Sozusagen von Anfang an.“ Er schlenderte zu dem breiten Diwan hinüber und machte es sich darauf bequem. „Wenn du nicht zu ausschweifend wirst, schaffen wir es vielleicht sogar noch vor dem Abendessen, deine Vorlieben und Abneigungen abzuhandeln.“
    Legte er es eigentlich bewusst darauf an, sie zu kränken? Wollte er es einfach nur hinter sich bringen, weil es ihn so langweilte? Wütend starrte sie ihn an. „Ich wurde von einer unverheirateten Tante aufgezogen …“
    „Was war mit deinen Eltern?“
    Eine Sekunde lang war sie versucht, ihm zu sagen, dass sie bis zum Dinner nie fertig werden würden, wenn er sie gleich zu Anfang unterbrach, aber sie hielt die spitze Bemerkung lieber zurück. Im Schlafzimmer wollte sie ihn besser nicht provozieren. „Meine Eltern starben kurz nacheinander, innerhalb von zwei Jahren. Meine Tante war schon älter.“
    „Und streng?“
    Natasha seufzte. „Raffaele, ist das wirklich nötig? Ich dachte, wir müssen ein ganzes Leben durchgehen.“
    Ihr sanfter Tadel rührte an sein Gewissen. Und noch etwas viel Schlimmeres wurde ihm klar: Er wollte es wirklich wissen! Warum? Weil ihm hier zum ersten Mal in seinem Leben eine Frau gegenüberstand, die sich nicht überschlug, um ihm alles aus ihrem Leben zu erzählen? „Ich will es wissen“, beharrte er fast trotzig.
    „Ja, sie war streng.“ Bevor er das Offensichtliche vermuten und sich damit als genialer Psychologe aufspielen konnte, fuhr sie fort: „So streng, dass ich so etwas wie eine Clique, geschweige denn Parties, gar nicht kannte, als ich mit dem Studium anfing.“ Ihre Augen trafen auf seinen Blick, und sie nickte. „Ja, genau das war das Problem. Diese jähe Freiheit war ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite freute ich mich darauf und wollte sie

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