Verfuehrung unterm Silbermond
Zerspringen. Sie wollte ihm sagen, dass er solche Vorschläge unterlassen sollte, doch sie fürchtete, ihre Stimme würde ihre Sehnsucht offen darlegen.
Sie wusste nicht, wohin sie ging, nur, dass sie durch ein verschlungenes Netz von Korridoren eilte wie durch einen Irrgarten. Und sie wusste, dass Raffaele ihr folgte. Wie ein Jäger, der seiner Beute nachstellte. Einer Beute, die eigentlich gar nicht den Wunsch verspürte zu entkommen.
Raffaele erkannte genau, was hier vor sich ging. Ihr Körper lockte ihn, doch ihr Verstand wollte sich nicht zum Komplizen ihres Verlangens machen. Sie wollte, dass er sie eroberte, so wie die meisten Frauen erobert werden wollten.
Sein Mund wurde trocken, als er sah, wie sie ihre Schritte verlangsamte. Es war so einfach, geradezu lächerlich einfach, sie einzuholen, die Hände an ihre Hüften zu legen und sie zu sich herumzuziehen. Ihre Augen verdunkelten sich, als sie zu ihm aufsah, und ihre Lippen öffneten sich leicht.
„Natasha“, sagte er leise, heiser vor Verlangen.
Jeder klare Gedanke verflüchtigte sich. Natasha wusste, sie müsste ihn aufhalten. Das hier führte zu nichts, außer zu Kummer und einem gebrochenen Herzen. Aber war es nicht das, was sie sich immer erträumt hatte, auch wenn sie es sich verboten hatte?
„Raffaele“, hauchte sie. Und allein seinen Namen auszusprechen war wie ein verbotenes Vergnügen, das sie sich schüchtern erlaubte.
Dann lagen seine Lippen auf ihrem Mund, und Natasha wehrte sich nicht. Schon so lange sehnte sie sich danach, sie hatte nicht die Kraft, ihn abzuweisen. Mit einem leisen Stöhnen hörte sie ihren eigenen Atem schneller gehen und spürte die willige Kapitulation ihres Körpers, als Raffaele sie in einen dunklen Alkoven zog.
10. KAPITEL
„Raffaele“, seufzte Natasha an seinem Mund. Seine Lippen waren fest und fordernd, und sie griff nach seinen Schultern, aus Angst, ihre Knie würden nachgeben.
„Du willst es.“ Raffaeles Stimme klang rau und heiser.
Ihre Vernunft begehrte ein letztes Mal auf. „Das Personal …“
„Hier gibt es kein Personal, auf das man achten muss, cara . An einem Ort wie diesem wird den Bediensteten beigebracht, den Blick diskret abzuwenden.“
Natasha versteifte sich. Sah er so ihre Position in seinem Haus? Sie bereitete Frühstück für die Frauen, die das Bett mit ihm geteilt hatten, und wenn ihre Anwesenheit nicht mehr benötigt wurde, zog sie sich unauffällig zurück?
Der Gedanke bestürzte sie, aber nicht genug, um dem Kuss Einhalt zu gebieten. Nicht genug, um den Griff an Raffaeles Schultern zu lockern oder das Stöhnen aufzuhalten, das sich ihrer Kehle entrang.
Es war gerade so, als sei sie dafür geschaffen worden, von seinen Armen gehalten zu werden und seinen Herzschlag an ihrer Brust zu fühlen. Verzückt schloss sie die Lider, als er die Hände an ihren Po legte und sie fest an sich zog, um sie den Beweis seiner Erregung spüren zu lassen. „Raffaele …“
„Unsere Körper ergänzen sich, si ?“, murmelte er. „Sie passen perfekt zusammen.“
Seine Stimme klang plötzlich anders, rau vor Verlangen und gleichzeitig entschieden. Natasha blieb gar keine Zeit, sich über ihre Nervosität Gedanken zu machen, denn ein muskulöser Oberschenkel schob sich zwischen ihre und verstärkte damit das dumpfe Ziehen in ihrem Unterleib nur noch, statt es zu mildern.
„Magst du das?“, flüsterte er an ihrem Hals.
Sie schluckte. „Ja …“
Mit einer Hand umfasste er ihre Brust und reizte mit dem Daumen die feste Spitze, die sich ihm unter dem leichten Stoff des Kleides entgegenreckte. „Das auch?“
„Ja …“ Sie wusste, wohin das führen würde. Wünschte sich nichts sehnlicher, als dass es dort enden möge. Raffaeles Liebkosungen erregten sie und weckten das Verlangen in ihr, ihn ebenfalls zu berühren, so wie er sie berührte. Sie ließ ihre Hände über seinen harten Oberkörper gleiten und immer tiefer …
Er stöhnte auf. „ Ancora di piu . Weiter!“, übersetzte er heiser, und ein weiteres raues Stöhnen entfuhr ihm, als ihre Hand ihn zögernd umfasste. Er verspürte eine Erregung, stärker als er sie je gefühlt hatte, und meinte in dem dunklen Alkoven vor Lust explodieren zu müssen.
Die Lippen an ihrem Ohr, den Duft ihres Haars in seiner Nase, murmelte er: „Zieh deinen Slip aus.“
Schwach schüttelte sie den Kopf. „Es wäre …“
„Was wäre es?“, fragte er leise.
„Es wäre falsch. Wir … wir sollten nicht …“
„Nicht?“
„Nein!“
Doch
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