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Verfuehrung unterm Silbermond

Verfuehrung unterm Silbermond

Titel: Verfuehrung unterm Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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wollen, brauchte sie einen klaren Kopf. Alkohol würde nur ihre Sinne benebeln, und das konnte sie sich wahrlich nicht leisten. „Ich hätte lieber einen Saft oder eine Limonade, wenn es keine Umstände macht.“
    Zahid lächelte anerkennend und klatschte gebieterisch in die Hände, um seine Diener zu rufen. Raffaele beobachtete die kleine Szene und fragte sich, ob Natasha wusste, dass in Zahids Kultur Alkohol verpönt war.
    Vielleicht befürchtete sie allerdings auch, die Wirkung des Alkohols würde ihr Urteilsvermögen trüben, und nüchtern könnte sie ihm später besser widerstehen? Nein, als er sie vorhin in dem Alkoven fast geliebt hätte, da war kein Tropfen irgendeiner Droge im Spiel gewesen.
    Man brachte ein Tablett mit dunkelroten Kelchen sowie ein zweites, auf denen Schalen mit den verschiedensten Nüssen standen.
    Raffaele verfolgte mit einer Mischung aus Erstaunen und Frustration, wie Natasha sich im Gespräch mit Zahid immer mehr öffnete. In diesem Licht hatte er sie noch nie gesehen. Wann auch? Bis vor Kurzem hatte er sie eigentlich nie wirklich angesehen, jetzt erschien ihm dieser Umstand völlig unverständlich.
    In dem langen Kleid wirkte sie sowohl keusch als auch unglaublich sexy. Letzteres war nicht überraschend. Sie war eine Frau Mitte zwanzig, mit schimmernder Haut, strahlenden Augen und einer festen Figur mit verführerisch weiblichen Rundungen.
    Der dumpfe Schmerz in ihm schwoll an, und plötzlich ging es dabei um mehr als nur um die Befriedigung sexueller Lust. War es Eifersucht, was er empfand, während er Natasha und Zahid beobachtete? Flirtete der Wüstenprinz etwa mit ihr?
    Doch genau in diesem Moment stieß der vierte Gast zu ihnen. Raffaele stand höflich auf. Zahid jedoch nicht, wie ihm auffiel. Um genau zu sein, Zahid schenkte dem hinzukommenden Gast kaum einen Blick.
    Die Frau, die geschmeidig und lautlos auf Sandalen über die Terrasse kam, war keineswegs der blonde Frauentyp, den der Scheich sonst bevorzugte. Sie hatte dunkelbraunes Haar und sehr helle Haut.
    Endlich sah Zahid auf. „Du hast dich verspätet.“
    Die Brünette bedachte ihn mit einem zweifelnden Blick. „Verzeih“, sagte sie dann leichthin. „Möchtest du uns nicht einander vorstellen, Zahid?“
    „Das ist Raffaele de Feretti, ein Geschäftsfreund, und seine Verlobte, Natasha …“
    „Phillips“, beeilte Natasha sich zu ergänzen.
    Zahid nickte. „Das ist Francesca.“
    „Hallo“, grüßte Francesca lächelnd.
    Es gab keine weitere Erklärung, in welcher Beziehung Francesca zu Zahid stand, wie Natasha auffiel. Er hatte ja nicht einmal Francescas Nachnamen genannt. Aber ein Scheich hatte es wohl auch nicht nötig, Erklärungen abzugeben, wenn er nicht wollte.
    Francesca schien Zahids schwelender Ärger nicht weiter zu kümmern. War er verärgert über ihre Verspätung? Selbst Natasha wusste, dass man nie nach einem Menschen von königlichem Geblüt erscheinen sollte.
    Doch Natashas Gespür für Zahids Groll machte schnell einer seltsamen Verwirrung Platz. Einerseits fiel es ihr angenehm leicht und sie genoss es, sich mit dem arabischen Herrscher und der geheimnisvollen Francesca zu unterhalten, andererseits wurde ihr immer deutlicher bewusst, wie intensiv Raffaele jede ihrer Bewegungen verfolgte. Und so sehr sie sich auch bemühte, es zu unterdrücken – ihr verräterischer Körper reagierte bereits auf seine Blicke.
    Ahnte er, dass ihre Haut prickelte und ihre Brüste spannten, weil sie sich nach seiner Berührung sehnte? Wusste er, welche Bilder die Erinnerung ihr vorspielte, Bilder von jenen Momenten, als er mit Lippen und Händen ihren Körper erkundet hatte? Doch selbst wenn ihm das bewusst war – er konnte unmöglich wissen, dass er ihr Herz erobert hatte, ohne es überhaupt zu wollen.
    Ihr Puls begann, schneller zu schlagen. An ihrer Liebe für ihn hatte sich nichts geändert, sie war stark wie eh und je. Doch nun kam noch ein weiteres Gefühl hinzu, ebenso stark – das körperliche Verlangen. Ein unerwünschtes Gefühl. Unerwünscht, weil es sie schwach machte und vom Wesentlichen ablenkte. Am liebsten hätte sie jeden anderen fortgeschickt, damit Raffaele endlich zu ihr herüberkommen und sie mit seinem Gewicht in die großen Kissen drücken konnte, um sie … um sie …
    Hastig schlug sie die Beine übereinander, kein leichtes Unterfangen, wenn man in einem langen Kleid auf einem Kissen auf dem Boden saß.
    Raffaele wusste von ihrer Qual, da war sie sicher. Sie konnte es in seinen dunklen

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