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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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fürs Irrenhaus bin.«
    »Dessen bin ich mir sehr wohl bewußt«, beruhigte sie Julian. »Und ich danke Gott dafür. Aber du brauchst Schutz, Sophy. Du bist in vieler Hinsicht zu verletzlich.«
    »Das ist nicht wahr. Ich kann gut auf mich allein aufpassen.«
    »Wenn du so gut auf dich aufpassen kannst, wie kommt es dann, daß du auf Waycotts tragische kleine Szene reingefallen bist?« fragte Julian barsch.
    »Er hat nicht gelogen, weißt du. Ich bin überzeugt, er hat Elizabeth sehr geliebt. Er hätte sich natürlich nie in die Frau eines anderen Mannes verlieben dürfen, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß seine Gefühle für sie echt waren.«
    »Ich werde nicht bestreiten, daß er von ihr fasziniert war. Glaube mir, er war nicht der einzige, dem es so ging. Aber es besteht kein Zweifel, daß sein kleines Spielchen heute abend nur dazu diente, dein Mitleid zu erregen.«
    »Und was ist daran so falsch, bitte? Wir brauchen alle gelegentlich etwas Sympathie.«
    »Bei Waycott wäre es der erste Schritt in ein sehr gefährliches Wasser gewesen. Und wenn er nur die geringste Chance hat, wird er dich in die Tiefe ziehen, Sophy. Sein Ziel ist es, dich zu verführen und es mir dann ins Gesicht zu schleudern. Muß ich noch deutlicher werden?«
    Sophy war empört. »Nein, Mylord, Ihr habt Euch sehr deutlich ausgedrückt. Aber ich glaube, Ihr irrt Euch vielleicht, was die Gefühle des Viscounts angeht. Auf jeden Fall schwöre ich Euch feierlich, daß ich mich weder von ihm noch von sonst jemandem verführen lassen werde. Ich habe Euch bereits versprochen, treu zu sein. Warum vertraut Ihr mir nicht?«
    Julian verkniff sich einen wütenden Aufschrei. »Sophy, ich wollte doch damit nicht sagen, daß du freiwillig auf so eine List hereinfällst.«
    Sophy ignorierte seine Bemühungen, sie zu beruhigen. »Ich glaube, Mylord, das mindeste, was Ihr tun könnt, ist, mir in aller Form zu versichern, daß Ihr zu diesem Thema mein Wort akzeptiert.«
    »Verdammt noch mal, Sophy, ich hab dir doch gesagt -«
    »Genug.« Sophy blieb mitten auf dem Weg stehen, er hatte keine Wahl als ebenfalls stehenzubleiben. Sie schob energisch ihr Kinn vor. »Euer Ehrenwort, daß Ihr darauf vertraut, daß ich mich weder von Waycott noch von irgendeinem anderen verführen lasse. Ich will Euer Ehrenwort, Mylord. Sonst gehe ich keinen Schritt mehr mit Euch.«
    »Ach, wirklich nicht?« Julian studierte einen Augenblick lang ihr mondbeschienenes Gesicht. Seine Miene war wie immer abweisend und undurchdringlich.
    »Zumindest das bist du mir schuldig, Julian. Ist es denn wirklich so schwer, diese Worte auszusprechen? Als du mir den Culpeper und das Armband schenktest, hast du behauptet, du würdest mich achten. Ich möchte einen Beweis deiner Achtung, und ich meine damit nicht Diamanten oder Smaragde.«
    Etwas flackerte in Julians Augen, als er ihr Gesicht in seine Hände nahm. »Du bist eine richtige kleine Wildkatze, wenn dein Ehrgefühl gegen den Strich gebürstet wird.«
    »Auch nicht wilder als Ihr sein würdet, Mylord, wenn Eure Ehre in Frage gestellt würde.«
    Seine Brauen hoben sich bedrohlich. »Wirst du sie in Frage stellen, wenn ich dir nicht die Antwort gebe, die du von mir hören willst?«
    »Natürlich nicht. Ich bezweifle nicht, daß Eure Ehre über jeden Verdacht erhaben ist. Ich möchte nur Eure Versicherung, daß Ihr meiner genauso viel Respekt entgegenbringt. Wenn Achtung alles ist, was Ihr für mich empfindet, Mylord, dann könnt Ihr mir doch, bei Gott, irgendeinen Beweis dafür geben.«
    Er schwieg lange und sah ihr in die Augen. »Du verlangst sehr viel, Sophy.«
    »Nicht mehr, als Ihr von mir verlangt.«
    Er nickte bedächtig, zögernd, gestand ihr diesen Punkt zu. »Ja, du hast recht«, sagte er leise. »Ich kenne keine andre Frau, die so über Ehre diskutieren würde. Um ehrlich zu sein, ich kenne überhaupt keine Frau, die auch nur einen Gedanken daran verschwendet.«
    »Das liegt vielleicht daran, daß ein Mann den Gefühlen einer Frau in dieser Richtung keine Beachtung schenkt, außer bei den Gelegenheiten, wo ihr Ehrverlust seine eigene gefährdet.«
    »Hör auf, bitte. Ich ergebe mich.« Julian hob beschwichtigend die Hand. »Also gut, Madame, Ihr habt meinen feierlichen Eid, daß ich volles Vertrauen in Eure Ehre als Frau habe.«
    Sophy fiel ein Stein vom Herzen. Sie lächelte etwas zittrig, wohlwissend, wie schwer ihm dieses Zugeständnis gefallen war.
    »Danke, Julian.« Sie stellte sich spontan auf die Zehenspitzen und

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