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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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daß es das nächste Mal kein so grobes Erlebnis sein wird?«
    »Euer Ehrenwort, Mylord?«
    Er fluchte heftig und drückte ihr Gesicht fester an seine Schulter. Er spürte, wie verkrampft sie war, hatte aber nicht die leiseste Ahnung, was er dagegen tun könnte. »Ich weiß, daß du heute morgen nicht sonderlich viel auf mein Ehrenwort gibst, aber ich verspreche dir, daß du das nächste Mal, wenn wir uns lieben, nicht leiden wirst.«
    »Ich würde es vorziehen, nicht an ein nächstes Mal zu denken.«
    Er atmete langsam aus. »Nein, das kann ich verstehen.« Er spürte, wie sie versuchte, sich von ihm loszureißen, aber er konnte sie jetzt noch nicht gehen lassen. Er mußte eine Möglichkeit finden, sie davon zu überzeugen, daß er nicht der Unhold war, als den sie ihn gestern nacht offensichtlich erlebt hatte. »Es tut mir leid, Kleines. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Es wird dir sicher schwerfallen, das zu verstehen, aber ich kann mich ehrlich nicht mehr erinnern, was genau passiert ist. Aber eins mußt du mir glauben, ich hatte nie vor, dir weh zu tun.«
    Sie versuchte, sich vorsichtig aus seiner Umarmung zu lösen. »Ich würde lieber nicht darüber reden.«
    »Aber wir müssen darüber reden, ansonsten wirst du die Sache noch schlimmer machen, als sie ohnehin schon ist. Sophy, sieh mich an.«
    Sie hob langsam den Kopf und warf ihm einen kurzen Blick zu, dann wandte sie sich hastig ab. »Was wollt Ihr denn von mir, Mylord?«
    Seine Hände drückten sie kurz, dann zwang er sich, ruhig zu bleiben. »Ich möchte, daß du sagst, daß du mir verzeihst und das, was gestern nacht passiert ist, mir nicht nachtragen wirst. Aber ich nehme an, das ist heute morgen wohl ein bißchen viel verlangt.«
    Sie nagte an ihrer Lippe. »Ist Euer Stolz befriedigt, Mylord?«
    »Mein Stolz kann mir gestohlen bleiben. Ich versuche eine Möglichkeit zu finden, mich bei dir zu entschuldigen und dich wissen zu lassen, daß es nie wieder so... so unangenehm sein wird.« Zum Teufel, unangenehm war wirklich eine lächerliche Untertreibung, wenn er sich vorstellte, was sie gestern nacht empfunden hatte, als er sich wie ein Tier zwischen ihren Beinen zu schaffen machte. »Das Liebesspiel zwischen Mann und Frau soll ein erfreuliches Erlebnis sein. Es hätte dir gestern nacht Freude machen sollen. Ich wollte, daß es ein lustvolles Erlebnis für dich wird. Ich weiß nicht, was passiert ist. Verdammt, ich muß den Verstand verloren haben.«
    »Bitte, Mylord, das ist mir so furchtbar peinlich. Müssen wir denn darüber reden?«
    »Du mußt einsehen, daß wir es nicht dabei bewenden lassen können.«
    Nach einer Pause fragte sie vorsichtig: »Warum nicht?«
    »Sophy, Schätzchen, sei bitte vernünftig. Wir sind verheiratet. Wir werden uns oft lieben. Ich möchte nicht, daß du Angst vor dieser Erfahrung hast.«
    »Ich wünschte, du würdest nicht dauernd von lieben reden, es hat doch gar nichts damit zu tun«, sagte sie schnippisch.
    Julian schloß die Augen und versuchte, geduldig zu bleiben. Das mindeste, was einer seiner Braut schuldig war, war Geduld. Unglücklicherweise gehörte gerade die nicht zu seinen Stärken.
    »Sophy, sag mir eines? Haßt du mich heute morgen?«
    Sie schluckte und sah unverwandt aus dem Fenster. »Nein, Mylord.«
    »Na ja, das ist wenigstens etwas. Nicht viel, aber etwas. Verdammt noch mal, Sophy, was hab ich dir gestern abend angetan? Ich muß mich auf dich geworfen haben, aber ich schwöre, ich weiß nur noch, daß ich zu dir ins Bett gestiegen bin, sonst nichts mehr.«
    »Ich kann wirklich nicht darüber reden, Mylord.«
    »Nein, das kannst du wohl wirklich nicht.« Er raufte sich das Haar. Wie konnte er erwarten, daß sie ihm eine detaillierte Beschreibung seines Handelns gab? Er wollte die gräßliche Geschichte ja selbst nicht hören. Trotzdem mußte er unbedingt wissen, was er ihr angetan hatte. Er mußte wissen, ob er sich tatsächlich wie ein Satan benommen hatte.
    »Julian?«
    »Ich weiß, das ist keine Entschuldigung, meine Süße, aber ich fürchte, ich habe gestern mehr Portwein getrunken, als ich dachte. Ich werde mich nie wieder in solch beklagenswertem Zustand deinem Bett nähern. Es war unverzeihlich. Bitte nimm meine Entschuldigung an, und glaube mir, daß es das nächste Mal ganz anders sein wird.«
    Sophy räusperte sich. »Was das nächste Mal angeht -«
    Er zuckte zusammen. »Ich weiß, daß du dich nicht darauf freuen kannst, aber ich gebe dir mein Wort, daß ich beim nächsten Mal

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