Vergangene Narben
Kopf. „Es tut mir leid, aber du bist ein Vampir, und ich darf dich nicht ins Schloss lassen. Ohne guten Grund störe ich um diese Zeit auch nicht mehr die Königin.“
„Aber … bitte“, bettelte ich. „Es ist wirklich wichtig.“
„Dann geh morgen zu Alexander, dem Sohn des Stallmeisters. Er spricht hier im Hof für die Vampire zur Königin, er wird dich sicher helfen können.“
Morgen? Sohn des Stallmeisters? Was glaubte der, über wie viele Ecken ich das Regeln wollte? „Das dauert zu lange, ich muss gleich mit Cheyenne sprechen. Bitte, können Sie sie nicht anrufen, oder so? Es ist wirklich wichtig.“
„Was willst du den von meiner Mutter?“, fragte da Ayden hinter mir.
Erschrocken wirbelte ich herum, uns sah ihm entgeistert an. In Anzug und Krawatte stand er da, und musterte mich misstrauisch.
Cio stand schräg hinter ihm, wieder in dieser braunen Kriegerkluft, und zeigte seine unverhohlene Neugierte, als er mir zuzwinkerte. Dann ließ er sich in die Hocke sinken, um Flair zu begrüßen, doch die fand Ayden zum ersten Mal in ihrem Leben interessanter, als die anderen.
Das ausgerechnet die beiden jetzt hier auftauchen mussten, das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein. irgendwer da oben hatte etwas gegen mich, da war ich mir sicher.
„Prinz Ayden“, schleimte Mister Unfreundlich, und verbeugte sich. Dabei warf er Flair einen äußerst pikierten Blick zu. Als sein es unanständig von ihr war zu Ayden zu gehen, um an seinem Hosenbein zu schnüffeln. Blödmann.
Ayden zog eine Augenbraue nach oben. „Antwortest du noch, oder hüllst du dich lieber in Schweigen.“
Nein, ich antwortete nicht. Etwas völlig anderes verließ meinen Mund. „Wo kommst du den plötzlich her?“
„Von da.“ Er zeigte über seine Schulter auf eine Limousine, die gerade wieder wegfuhr. „Bekomme ich jetzt auch eine Antwort? Was willst du schon wieder von meiner Mutter.“
Ach, ich wollte sie nur fragen, ob mein Vater ein Mörder ist, also nichts Weltbewegendes.
„Nicht so wichtig. Tut mir Leid, dass ich gestört habe, ich geh jetzt besser.“ Gesagt, getan. Schnell wandte ich mich ab, und nah, die Beine in die Hand, damit ich hier weg kam. Das ausgerechnet Ayden hier auftauchen musste. Das Schicksal war schon ein gemeines Biest.
„Zaira?“, rief der Prinz, doch ich blieb nicht stehen. Der war so schon immer viel zu neugierig, wenn es um seine Mutter ging. Ich wollte gar nicht wissen, was jetzt schon wieder für ein Film in seinem Kopf ablief, nur weil ich am Eingangsportal hatte klingeln wollen.
Doch leider war dieses Mal keine Cheyenne zugegen, die ihren Sohn zur Räson brachte. Niemand hielt ihn auf, als er mir hinterher lief, und sich am Fuß der Treppe meinen Arm schnappte, damit ich nicht abhauen konnte.
„Verflucht, lass mich los!“ Ich schlug auf seine Hand, doch er dachte nicht mal im Traum daran, seinen Griff zu lockern. „Nimm deine Finger weg, Cheyenne hat gesagt, du sollst mich nicht mehr anfassen!“ Ich funkelte ihn böse an, und hoffte dass es helfen würde. Tat es nicht. war ja irgendwie klar gewesen.
„Dann sag du mir endlich, was hier eigentlich los ist?“, verlangte Ayden. „Meine Mutter hatte noch nie Geheimnisse vor mir, doch seit du hier aufgetaucht bist, schweigt sie.“
Etwas wie Mitleid erfasse mich. Er hatte keine Ahnung, dass Cheyenne nicht immer so ehrlich zu ihm war, wie er glaubte.
„Antwortest du jetzt?!“
Ich drückte die Lippen fest zusammen.
„Zaira, langsam neigt sich meine Geduld dem Ende zu. Was ist hier los?“
Ich warf einen hilfesuchenden Blick zu Cio oben auf der Treppe, doch er bewegte sich nicht, beobachtete uns nur ruhig. Neben ihm stand Flair. Verdammt, ich hatte meinen Hund vergessen.
„Verdammt!“ Ayden schüttelte mich leicht, um meine Aufmerksamkeit zurückzubekommen. „Warum antwortest du nicht?!“
Ich öffnete den Mund, nur um ihn wieder aufeinander zu drücken, seinem Blick auszuweichen, und mich möglichst weit weg zu wünschen. Hätte ich doch nur bis morgen gewartet, aber nein, ich musste es ja unbedingt sofort machen. Mist, Mist, Mist. Mist.
Der Griff um meine Am wurde wieder stärker. „Jetzt sag es mir endlich!“
„Ich … rede mit Cheyenne.“
„Das habe ich versucht, aber sie will nicht mit mir reden.“ Er vermengte die Augen. „Ihr beide habt ein Geheimnis, und ich will endlich wissen, was für eines. Du hast meinen Vater erwähnt. Was hat er damit zu tun? Warum holt sie heimlich einen Vampir ins Schloss? Und was ist so wichtig, dass du
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