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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Mini-Yorki hier rummrennen sahen, der dann auch noch auf den Namen Flair hörte, dann würden sie ohne Zweifel wissen, dass ich mir hier irgendwo rumtrieb. Und das wäre definitiv negativ.
Ich konnte mich nur wiederholen, hoffentlich hatte ich keinen Fehler gemacht.
„Das war nett von dir gewesen.“
Überrascht wandte ich mich zur Seite, und sah Cio mir seiner Mütze lässig an einer Pferdebox lehnen.
„Also das mit der Kleinen. Sie ist ein bisschen komisch, und hat keine Freunde.“ Nachdenklich neigte er den Kopf zur Seite. „Jedenfalls nicht das ich wüsste, und ich weiß ´ne Menge.“  
„Sag mal, stalkst du mich?“
Er zuckte unbestimmt mit den Schultern. „Wer weiß, vielleicht.“
Was bitte was das denn für eine Antwort? Bei dem Kerl konnte doch irgendwas nicht stimmen. „Wo kommst du eigentlich plötzlich her?“
„Durch die Seitentür.“
Tatsächlich, die Seitentür war offen. Trotzdem war es seltsam, dass ich ihn nicht hatte kommen hören. „Dann verschwinde dadurch wieder, es gibt nämlich Leute die arbeiten müssen, und du störst mich dabei.“ Ich hob demonstrativ die Schubkarre an, und schob sie durch die Stallgasse. Als Cio sich dann an meine Seite gesellte, ignorierte ich ihn einfach.
„Ob du es glaubst oder nicht, ich arbeite auch“, erklärte er mir, und öffnete dann das große Stalltor, um mich rauszulassen.
„Mir am Arsch zu kleben würde ich nicht gerade als Arbeit bezeichnen.“
Das überging er einfach. „Weißt du, irgendwie bist du seltsam.“
„Warum? Weil ich nicht sofort deinem unglaublichen Charme erliege, und mich vor dich in den Staub werfe?“ Ich schob die Karre nach rechts. Hier draußen war sie nicht ganz so einfach zu bewegen. Der Weg war vom Schnee aufgeweicht, und matschig.
„Ja, das auch.“ Er grinste mich frech an, und präsentierte mir wieder den angeschlagenen Vorderzahn. „Und hast du dich schon eingelebt?“
Okay, jetzt war ich mir sicher, mit dem Typ stimmte definitiv etwas nicht, und da konnte er noch so niedlich sein. „Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber mich nach meinem Befinden zu fragen, ist in jedem Fall keine Arbeit.“
„Doch, in meinem Fall schon.“ Er zwinkerte mir zu, als ich um das Gebäude herumfuhr, um zu dem Misthaufen zu kommen. „Ich bin nämlich ein Umbra.“ Wie zum Beweis schob er seinen Jackenärmel ein wenig hoch, und zeigte mir ein breites, schwarzes Lederarmband, mit einem eingravierten Kreis – sollte das den Vollmond darstellen? „Und da sich mein Schützling mit dir abgibt, muss ich dich überprüfen.“
Ich runzelte die Stirn. „Was ist ein Umbra?“
Nun war es an ihm, die Stirn Falten zu schlagen. „Du weißt nicht was ein Umbra ist?“
„Hätte ich sonst gefragt?“ Der Kerl schien den IQ von Plankton zu besitzen. Ich schob die Karre über ein paar Bretter, die über den aufgeweichten Boden gelegt worden waren, und leerte sie zu dem anderen Mist. Kaum das ich mich auf dem Rückweg befand, war Cio wieder an meiner Seite.
„Also ein Umbra ist ein speziell ausgebildeter Leibwächter, der in der Rangordnung der Rudels nur unter der Königin steht.“
„Soll mich das jetzt beeindrucken, oder warum erzählst du mir das?“
„Also ein bisschen beeindruck könntest du dich schon geben. Jedenfalls“, – er wich einer aufgeweichten Stelle aus – „bin ich so ein Leibwächter. Ich bin wie ein Schatten. Wenn ich nicht will dass du mich siehst, dann siehst du mich auch nicht.“
„Könntest du mir diese Fähigkeit bitte gleich mal Vorführen?“
Er ignorierte mich. „Ich bewege mich fast so schnell wie ein Vampir …“
„Dann lauf bitte ganz schnell weg von mir.“
„… und beherrsche sieben verschiedene Kampftechniken, mit denen ich meine Gegner besiegen kann. Natürlich darf ich dir nur anwenden, wenn mein Schützling sich in Gefahr befindet.“
„Dann geh gucken, vielleicht ist dein Schützling gerade in Gefahr.“
Als wir den Stall umrundeten, sah Cio mich von der Seite an. „Also langsam glaube ich, dass du mich loswerden willst.“
„Wie kommst du nur auf den glorreichen Gedanken?“ Ich zog das Stalltor ein wenig weiter auf, um die Schubkarre durchzuschieben.
Cio kniff die Augen leicht zusammen. „Und wenn du mich so unbedingt loswerden willst, dann stellt sich mir natürlich die Frage, warum.“ Er stellte sich direkt vor die Schubkarre, und blockierte somit meinen Weg. „Hast du vielleicht etwas zu verbergen, kleiner Blutsauger?“
Vor Schreck ließ ich fast die Schubkarre fallen.
Verdammt,

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