Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
heute noch einmal verlassen. Wenn ich bei der Rückkehr von meinem Vater nicht mehr hier wäre, würde er mich vermutlich wirklich in unserem Keller in Koenigshain einsperren, sobald er mich fand. Und Natürlich wäre die Zustimmung hierzubleiben und meine Erzeugerin kennen zu lernen, dann auch hinfällig.
Bei dem Gedanken an sie, schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Sie hatte wirklich gewollt, dass ich blieb. Sie wollte mich unbedingt kennenlernen. Und sie wollte meinen Geburtstag mit mir feiern. „Sie weiß wann ich Geburtstag habe“, sagte ich leise lächelnd in den Raum hinein. „Sie hat es nicht vergessen.“ Sie hatte mich nicht vergessen.
Flair stellte die Ohren auf, und kläffte ein paar Mal, als ich sie an mich drückte, und mich dann rücklings mit ihr aufs Bett fallen ließ.
Das Gefühl das mich gerade überkam, war unbeschreiblich. Ich hatte so eine Angst davor gehabt sie anzusprechen, weil ich befürchtete, dass sie mich zurückweisen könnte, dabei war genau das Gegenteil der Fall. Sie wollte mich kennenlernen, und hatte meinen Vater dazu bekommen, mich noch ein paar Tage hier zu lassen. Keiner den ich kannte, hatte das bis jetzt geschafft, sie schon.
Das war schon irgendwie seltsam. Ich meine, natürlich, sie waren früher, noch vor meiner Geburt ein Pärchen gewesen, über viele Jahre hinweg immer wieder, aber dass sie noch so einen großen Einfluss auf ihn hatte war schon irgendwie merkwürdig. Andererseits war es ja eigentlich meine Mutter gewesen, die meinem Vater gesagt hatte, er solle sich einen Ruck geben.
„Wie meine Erzeugerin wohl so ist?“, fragte ich laut, und brachte Flair damit dazu, heftig mit der kleinen Rute zu wedeln. Ob sie mich mochte? Oder würde sie enttäuscht sein? Schließlich war ich nicht wie Clover und Claire, absolut nicht. Mist, warum mussten mich jetzt wieder zweifel beschleichen? „Das gibt´s doch gar nicht.“
Seufzend richtete ich mich wieder auf, um sah mich nach einer Beschäftigung um. Nur leider gab es hier nichts. Ich konnte mich nicht mal mein iPad nutzen, weil das ja noch in meiner Reisetasche in meinem Zimmer lag. Selbst mein Handy hatte ich da liegen gelassen. Ich würde morgen auf jeden Fall meine Sachen holen müssen. Nur leider half mir das im Moment bei meiner Aufgabe mich ein wenig abzulenken nicht weiter. 
Aber ich könnte schon mal die betten beziehen. Das war zwar nicht spaßig, aber vielleicht würde es mich auf andere Gedanken bringen. So hängte ich die Jacke von Cio über den Stuhl, legte Flairs Anzug daneben, und begann damit das Bettzeug aus dem Schrank zu räumen. Doch selbst als ich die ganze Sache in die Länge zog, brauchte ich kaum zehn Minuten dafür, und wusste dann wieder nichts mit meiner Zeit anzufangen.
Wo Mama und Papa wohl waren? Wann sie zurückkamen?
Nach einigem überlegen setzte ich mich mit Flair aufs Bett, und spielte dort eine Weile mit ihr, aber meine Eltern tauchten einfach nicht auf.
Irgendwann, weit nach Mitternacht schaltete ich dann das Licht aus, und legte mich mit äußerstem Widerwillen mit meinen getragenen Klamotten ins Bett. Aber ich hatte ja nichts drunter, und konnte ja schlecht nackt schlafen.
Meine Brille packte ich auf den Schreibtisch, und dann lag ich wach in der Dunkelheit, und konnte immer noch nicht einschlafen. Und so bekam ich dann doch noch mit, wie meine Eltern irgendwann leise ins Zimmer schlichen, und sich fürs Bett fertig machten. Bis sie lagen, sagte keiner ein Wort. Ich wusste nicht mal, ob sie gemerkt hatten, dass ich noch wach war.
„Jetzt hör endlich auf dir darüber Gedanken zu machen“, sagte meine Mutter leise, als sie unter der Decke lagen.
Er schnaubte. „Wenn das nur so einfach wäre, ich meine, ich hätte die gedacht, dass sie uns so hintergehen würde. Sie hat mich einfach enttäuscht.“
Das tat weh, und zwar so richtig.
„Sie hat es nicht böse gemeint, Ys-oog, sie ist einfach neugierig auf die Frau die ihr das Leben geschenkt hat.“
„Was meinst du warum ich ihr so viel von Cheyenne erzählt hab? Bestimmt nicht weil ich daran solche Freude hatte. Ich hab gehofft, dass ihr das reichen würde. Ich wollte dieser Frau nie wieder in meinem Leben haben, und nun bin ich doch wieder hier gelandet.“
„Ich versteh dich ja. Und ich bin auch nicht gerade begeistert sie wieder zu sehen, aber es ist nun mal geschehen, und jetzt können wir es nicht mehr ändern. Lass ihr die paar Tage, danach ist ihre Neugierde vielleicht gestillt.“
„Hoffentlich.“
„Denk

Weitere Kostenlose Bücher