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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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mache ich, dass ich wegkomme. Und die Frau ist dann meistens verletzt.« Er hielt kurz inne und sah sie an. »Und ich will nicht, dass es dir so geht. Darum ist das mit dem Bett keine gute Idee. Weil wir zwei im Grunde verschiedene Dinge wollen.«
    »Ach, wirklich?«, fragte Carly, während sie das Spiel von Licht und Schatten auf seinem Gesicht betrachtete und für sich zu einer Entscheidung kam. Sie würde sich mit dem zufrieden geben, was er zu bieten hatte, und sich nicht darum kümmern, was für Folgen es haben könnte.
    »Ja, die Sache ist die: Ich will Sex, du willst Liebe und einen Ehemann und Kinder und eine Zukunft zu zweit.« Er wandte sich ihr zu und sah wohl etwas in ihrem Gesichtsausdruck, das ihn vermuten ließ, dass sie ihm widersprechen wollte. »Nein«, fuhr er fort, »lass dich lieber gar nicht erst mit mir ein. Ich weiß genau, wie du denkst. Ich liebe dich so, als wärst du eine meiner Schwestern, und ich will dich so sehr, dass ich mir selbst wie ein verdammter Idiot vorkomme, dass ich dir das alles erzähle - aber eine Beziehung für immer, das ist nichts für mich.«
    »Habe ich das von dir verlangt?« Carly hatte Mühe, nicht zusammenzuzucken, als das Wort »Schwester« fiel. Stattdessen klammerte sie sich an den Entschluss, den sie gefasst hatte. »Ich bin da ganz deiner Meinung: Für immer - das ist ziemlich öde. Ich habe das schließlich selbst erlebt. Du vergisst, dass ich auch so meine Erfahrungen gemacht habe. Ich bin heute erwachsen -immerhin war ich verheiratet, aber das habe ich hinter mir. Und was ich heute will, das ist so ungefähr das Gleiche wie du: tollen Sex ohne Bindung.«
    Er brauchte ja nicht zu wissen, dass sie hinter dem Rücken zwei Finger überkreuzte.

24
    »Quatsch.«
    Matt sprach das Wort in sachlichem Ton aus. Das allein zeigte, dass er ihr kein bisschen Glauben schenkte. Carly erkannte, dass es alles andere als einfach werden würde, einen Mann zu täuschen, der sie so gut kannte wie Matt.
    »Stell mich auf die Probe.«
    Er warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    »Nein, Curls, kommt nicht in Frage.«
    Carly konnte es nicht glauben, dass sie diesen Mann ohne Tricks nicht ins Bett bekam.
    »Um Himmels willen, Matt, denk doch mal logisch. Ich bin erst seit ein paar Monaten offiziell geschieden. Warum sollte ich also auch nur daran denken, wieder zu heiraten? Das eine Mal hat gereicht, um mir die Lust an der Ehe gründlich auszutreiben, das kannst du mir glauben.«
    »Wirklich?«, fragte er, nun doch ein klein wenig interessiert.
    »Und ob«, bekräftigte Carly und sah zur Linken die First Baptist Church vorüberziehen. Sie musste sich jetzt schnell etwas einfallen lassen, sonst würde sie in nicht einmal fünf Minuten zu Hause sein. »Weißt du, ich habe einen Bärenhunger. Wir könnten ja immer noch essen gehen - dann könnte ich dir so nebenbei alles über meine katastrophale Ehe erzählen.«
    »Nein«, antwortete er.
    »Nein?«, fragte Carly ein wenig gereizt. »Was soll das heißen -nein?«
    »Weißt du, Baby, ich habe es schon öfter erlebt, dass jemand etwas von mir will - darum merke ich es, wenn mich jemand ins Bett bekommen möchte.«
    Carly sah ihn finster an.
    »Du bist nicht vielleicht ein klein wenig eingebildet, Matt Converse?«
    »Willst du mir etwa weismachen, dass du mich nicht ins Bett bekommen willst?«
    Verdammter Kerl, dachte Carly. Er kannte sie einfach zu gut.
    »Okay, vielleicht ist es so«, gestand sie. Dann holte sie tief Luft, ehe sie zum entscheidenden Schlag ansetzte. »Verdammt, Matt, ich habe zwei volle lahre keinen Sex mehr gehabt.«
    Er sah sie kurz an und wandte seine Aufmerksamkeit gleich wieder der Straße zu, die nun etwas holpriger und kurvenreicher wurde. Sie sah, wie sich sein Gesicht anspannte, während er den Fuß vom Gaspedal nahm und auf die Bremse trat. Der Wagen wurde langsamer, und Carly versuchte sich kein Zeichen des Triumphs anmerken zu lassen, als er den Wagen auf den Grünstreifen neben der Straße lenkte.
    »Okay«, sagte er schließlich, während er den Motor abstellte und seinen Gurt löste, um sich ihr zuzuwenden. Die Sonne tauchte das Maisfeld zur Linken und das spärliche Gras der Kuhweide zur Rechten in goldenes Licht. Der gleiche goldene Schimmer war auf Matts Gesicht zu sehen, als er sie aufmerksam ansah. Seine Augen verengten sich misstrauisch, doch sie zeigten ein unruhiges Funkeln - und sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass das nichts anderes als Verlangen war.
    Er mochte noch so sehr dagegen

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