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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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ihm. Der Blumentopf hat mich kurz außer Gefecht gesetzt. Als ich wieder ganz bei mir war, lief ich ihm durch den Garten nach, aber er war schon zu weit voraus. Er sprang über den Zaun ins Maisfeld und war verschwunden.« Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder Sandra zu, die sich langsam und vorsichtig aufsetzte. »Ist etwas gebrochen?«
    »Das Einzige, was kaputt ist, ist mein Schuh«, sagte sie und starrte auf den gerissenen Lederriemen an ihrer linken Sandale hinunter. »Das ist schon das dritte Paar, das ich mir diesen Sommer ruiniert habe. Wisst ihr eigentlich, wie schwer es ist, einigermaßen breite Schuhe zu finden?« Sie gab einen frustrierten Laut von sich und warf Carly einen finsteren Blick zu. »Siehst du, ich hab's dir ja gleich gesagt - wir hätten bis August warten sollen. In meinem Horoskop steht, dass jedes neue Projekt, das ich im Frühsommer unternehme, ziemlich kostspielig werden könnte.«
    »Sandra ist ein Fisch«, erläuterte Carly, nun wieder ein klein wenig aufgeheitert. Matts Gesichtsausdruck, als er Sandra über ihre ungünstigen Sterne lamentieren hörte, war einfach köstlich. Er hatte noch nie etwas für den ganzen »Psychokram«, wie er es nannte, übrig gehabt - wahrscheinlich deshalb, weil seine Mutter, die stets Tarotkarten neben dem Bett liegen hatte und jeden Morgen ihr Horoskop las, fest daran glaubte, dass bald bessere Zeiten für ihre Familie anbrechen würden, was jedoch, soweit Carly wusste, nie eingetroffen war. Als Matt nun eine Hand ausstreckte, um Sandra aufzuhelfen, warf er Carly einen spöttischen Blick zu.
    Carly lächelte.
    »Die Sterne irren sich nicht«, sagte Sandra und griff nach ihrer Pfanne, bevor sie Matts Hand nahm und sich von ihm hochziehen ließ, was er mit beeindruckender Leichtigkeit tat. Als sie wieder auf den Beinen war, ließ sie seine Hand los und sah ihn an. »Weißt du was, du blutest.«
    »Ich glaube, das muss genäht werden«, fügte Carly hinzu. Es war nicht mehr als ein Gebot des menschlichen Anstands, dass sie sich ein wenig um ihn sorgte, wie sie sich selbst versicherte. Es hatte jedenfalls sicher nichts mit der Tatsache zu tun, dass der Mann, dem das Blut von der Stirn auf den Boden ihres Hausflurs tropfte, Matt war.
    »Ist es wirklich so schlimm?«, fragte er und blickte in den Spiegel, der über dem Schrank bei der Tür hing. Er verzog das Gesicht bei dem Anblick, zog sein T-Shirt aus, knüllte es zusammen und drückte es auf die Wunde. »Wunden am Kopf bluten immer stark. Das hört gleich wieder auf.«
    Carly starrte wie benommen auf seinen breiten, muskulösen Rücken. Er war breit und kräftig um die Schultern und verjüngte sich dann zur schmalen Taille und den bereits zuvor begutachteten knackigen Hintern. Über der Hüfte war der schmale elastische Bund seines Slips zu erkennen. Seine Pistole steckte schwarz und bedrohlich in der Hose und ragte nur zum Teil über den Bund seiner ausgewaschenen Jeans hinaus.
    Wirklich köstlich, dachte Carly über den Augenschmaus, der sich ihr bot. Im nächsten Augenblick erschrak sie über sich selbst und verbesserte sich rasch: Nein, Moment, ganz und gar nicht köstlich. O nein. Sie hatte von diesen Früchten schon mal gekostet und arge Bauchschmerzen davon bekommen.
    »Hast du vielleicht ein ...«, begann er.
    Als er sich vom Spiegel abwandte, konnte sie nicht anders -sie musste seinen Oberkörper einfach betrachten. Die Schultern waren ebenso muskulös wie die Brust. Die Behaarung war stärker als früher, als sie die dunklen Haare an dieser Stelle selbst mit ihren Händen erkundet hatte. Seine flachen braunen Brustwarzen waren einst unter ihren Händen steif und fest geworden. Seine Arme hatten gebebt, als sie sie um sich gelegt hatte. Sie hatten sich schon damals hart und fest angefühlt; heute mochten sie wohl noch kräftiger sein. Sein Oberkörper und sein Bauch waren einfach umwerfend, und sein ...
    Halt, nein, so geht das nicht. Sie würde ihn nicht weiter begutachten, ganz sicher nicht.
    »... Heftpflaster?«, sprach er seinen Satz zu Ende. Sie sah ihm ins Gesicht und stellte fest, dass er sie mit angehobenen Augenbrauen ansah.
    Gott sei Dank hatte sie nicht dort hingeblickt, wo ihre niedrigeren Instinkte sie hingeführt hätten.
    »Ah, sicher«, sagte sie ein wenig verwirrt. »Ich glaube schon.« Es wurde ihr bewusst, dass sie nicht mehr weit davon entfernt war, vor sich hin zu stottern wie das verliebte Schulmädchen, das sie einmal war. Sie riss sich zusammen und fügte hinzu: »Woher

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